Schnelligkeit und Präzision

Auf dem Podest die ersten drei Nati-Schreiner 2018. Bild: Frecem

Schreiner-Meisterschaft.  Die drei Gewinner der Westschweizer Schreiner- Meisterschaft in Lausanne stehen fest. Die Umstände waren nicht immer optimal, doch der Sieg von Jérémie Droz kam nicht überraschend.

Die Schreinerlernenden, welche die ersten drei Plätze an der Schreiner-Meisterschaft in Lausanne VD belegen, sind qualifiziert für die Schweizer Schreiner-Nationalmannschaft. Das kann ihnen niemand mehr nehmen. Dennoch hat der Erstplatzierte, Jérémie Droz, über 20 Punkte Vorsprung auf Simon Bessard auf Rang 2 und Guillaume Roux auf Rang 3. Bei der erreichten Höchstpunktezahl von 89,63 ist das ziemlich viel.

Neue Bewertungsmethode

Grund dafür ist das neue Bewertungssystem. Jeder Experte hat für verschiedene Aspekte drei Punkte zu vergeben. Dabei stehen drei Punkte für perfekt, zwei Punkte für fast perfekt und ein Punkt für gut. Alles andere erhält null Punkte. Dieses harte System führt dazu, dass ein Ausrutscher ziemlich stark ins Gewicht fällt und man eine grössere Spannweite der Wertungen erhält.

Die Teilnehmer mussten ein Hochtischchen mit zwei Schubladen und Zinken auf beiden Seiten herstellen. Bis auf drei sind alle rechtzeitig fertig geworden. Einer hat während des Wettkampfs aufgegeben. Der Sieger, Jérémie Droz, wurde im Vorfeld auch als Favorit gehandelt. Sein entscheidender Vorteil: Er war schon beim letzten Zyklus mit dabei und wurde Westschweizer Meister und an der Schweizer Meisterschaft Zweiter in der Kategorie Möbelschreiner. Jérémie Droz wäre letztes Jahr also um ein Haar an die World Skills nach Abu Dhabi gereist. Experte Roger Huwyler sagt über ihn: «In Lausanne hat man gespürt, dass er weiss, worum es geht. Er hat darum eine ganz andere Arbeitsweise entwickelt.» Diese Erfahrung kann man nicht so einfach aufholen.

Unfreiwillig in der Kälte

Der Schreinerwettkampf fand im Eingangsbereich des Messezentrums Beaulieu statt, wo gleichzeitig die Haus- und Gartenmesse Habitat Jardin über die Bühne ging. Dadurch war der Wettkampf gut besucht. Neben Familien, Berufsschullehrern und Freunden der Kandidaten interessierten sich auch andere Messebesucher für den Wettbewerb und schauten zu.

Doch der Standort direkt am Eingang hatte auch seine Nachteile. Die erste Gruppe verbrachte den ersten Wettkampftag bei maximal vier Grad, weil die Heizung nicht funktionierte. Die Kälte hatte aber anscheinend wenig Einfluss auf die Leistung, denn Sieger Jérémie Droz und der drittplatzierter Guil- laume Roux waren beide in dieser Gruppe. Einfluss hatten andere Dinge.

Die Mischung muss stimmen

Genauigkeit und Zeit sind die beiden Faktoren, auf die es beim Wettkampf ankommt. Der zweitplatzierte Simon Bessard hatte von Anfang an ein gutes Tempo und war schon zu Beginn ziemlich voraus. Am Ende war er dann plötzlich eine Stunde zu früh fertig. Eine Stunde, die bei der Sauberkeit der Verbindungen fehlte.

Ganz anders als dem Walliser ging es den Kollegen aus dem Jura. Diese lieferten hoch präzise Arbeit ab, wurden zum Teil aber nicht rechtzeitig fertig und mussten ihre Möbel teils unverputzt lassen.

www.vssm.ch

AJ

Veröffentlichung: 05. April 2018 / Ausgabe 14/2018

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