Schreinermomente

Die spezielle Oberflächenstruktur der Küchenelemente sticht sofort ins Auge. Es war ein toller Auftrag für Sarah. Bild: Schreinerei Popp AG

Sarah Hasler kommt aus Altstätten SG, ist 18 Jahre alt und im 2. Lehrjahr bei der Schreinerei Popp AG in St.Gallen.

Welche Arbeit bleibt dir besonders in Erinnerung?
Da gibt es viele Aufträge, an die ich mich gerne zurückerinnere. Jeder unserer Aufträge ist einzigartig. Allerdings haben wir vor Kurzem eine ganze Wohnung neu ausgestattet, was mir sehr viel Spass bereitet hat. Aussergewöhnlich an diesem Auftrag war, dass viel Altholz verwendet wurde. Selbst die Wände waren damit verkleidet. Diese schliffen wir ab und bürsteten das Holz, damit die Struktur wieder schön zur Geltung gekommen ist. Zudem verlegten wir ein Eichenparkett. Die Küche, die wir montierten, war in hochglänzendem Weiss, was einen tollen Kontrast zum Altholz bildete. Das gefiel mir sehr.
Was war die grösste Herausforderung?
Das war eindeutig der Boden. Das Altholz der Wände war an keiner Stelle gerade, und so gab es nirgendwo einen exakten Winkel von 90 Grad zum Boden. Es war deshalb schwierig, das Parkett zu verlegen. Wir mussten alle Leisten einzeln einpassen. Am Ende durfte zwischen den Wänden und dem Parkett nicht mehr Spielraum sein, als eine gleichmässige Fuge benötigt. Trotz dieser Herausforderung verlege ich gerne Bodenbeläge, denn man sieht den Arbeitsfortschritt auf einen Blick. Für Bodenbeläge in Wohnungen braucht man nicht sehr lange. So ist die Arbeit in einigen Stunden oder wenigen Tagen fertig.
Woran arbeitest du zurzeit?
Im Moment fertige ich eine Küchenzeile für den Pausenraum meines Lehrbetriebs an. Im Grunde verwende ich die üblichen Küchenelemente: drei Hochbauten und drei Schränke unten mit eingebautem Kühlschrank und einem Spülbecken. Der Blickfang ist allerdings die Frontoptik. Ich benutze eine 19 mm dicke MDF-Platte mit einer speziellen Struktur. Diese scheint, als wäre sie aus sehr robustem Holz in einem dunklen Grauton. Ausserdem ist dies die erste Küche, die ich ganz alleine herstelle. Auch die meisten Maschinen, an denen ich arbeite, benutze ich zum ersten Mal, wie beispielsweise die Reihenlochbohrmaschine oder das Bohrcenter.
Von welchem Auftrag träumst du?
Das ist schwierig zu beantworten. Sicher gehört es zu meinen Wünschen, einmal einen Schrank für mein Zimmer zu schreinern. Einen, bei dem ich von der Grösse über die Form bis hin zur Farbe alles selbst bestimmen kann. Ansonsten wüsste ich momentan nichts, da die Aufträge in meinem Betrieb bereits sehr abwechslungsreich und interessant sind.

JK

Veröffentlichung: 03. November 2016 / Ausgabe 44/2016

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