Schreinermomente
Tobias Kraft aus Münster ist 19 Jahre alt. Bild: Schreinerei Imwinkelried AG
Tobias Kraft aus Münster ist 19 Jahre alt und im vierten Lehrjahr bei der Schreinerei Imwinkelried AG tätig.
Mein Vater und mein Onkel haben zusammen einen Holzbaubetrieb. Da war für mich von Anfang an klar, dass ich Schreiner werden will. Zu Hause sagten sie, es sei besser, wenn man andere Betriebe kennenlerne, als im eigenen Betrieb die Lehre zu machen.
Als ich im zweiten Lehrjahr war, durften wir eine Balkonsanierung, ein Balkongeländer machen. Ich war zusammen mit einem Hilfsarbeiter auf der Baustelle und konnte dort fast alles alleine machen. Es machte mir Freude, selber zu überlegen, wie ich am besten vorgehen muss. Ich war allerdings immer in Kontakt mit dem Lehrmeister und konnte so nach Details fragen, zum Beispiel, wie ich die Aufteilung der Terrassenbretter mache, damit nachher alle Abstände stimmen.
Im Moment bin ich daran, Fensterrähmen zu beschlagen und zu verglasen. Wir machen sehr viele Fenster. Das bedeutet Glas einlegen und Glasleisten darauf montieren. Da muss man einfach schauen, dass alles übereinstimmt. Das Glas muss richtig verklotzt werden, damit der Flügel nachher nicht abkippt.
Natürlich zuerst ins Militär, später vielleicht eine Weiterbildung. Meine Idee ist allerdings, nach der Schreinerlehre noch eine verkürzte Zimmermann-Lehre anzuhängen. Da wir daheim einen Holzbaubetrieb haben und mein Vater auch Zimmermann ist, ist es naheliegend. Jetzt, da ich schon Schreiner bin, ist es nicht mehr so weit zum Zimmermann. Man hatte mir empfohlen, zuerst Schreiner zu lernen und vom Feinen ins Grobe umzusteigen. Das sei gescheiter als umgekehrt.
Veröffentlichung: 01. November 2018 / Ausgabe 44/2018
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