Schubladen gibt es in allen Variationen

Die Besten der zwei Kategorien mit dem Siegerobjekt von Jann Diebold: Marcel Fuchs (von links), Lea Preisig, Rahel Zellweger, Nadine Brülisauer, Zeno Fässler (vorne links) und Jann Diebold (vorne rechts). Bild: Clemens Fässler

25 Lernende haben am Wettbewerb des Berufsbildungszentrums Herisau und des Schreinermeisterverbandes beider Appenzell teilgenommen. Sie stellten Objekte zum Thema Schubladen-Variationen her.

Alle drei Jahre führt das BBZ Herisau in Zusammenarbeit mit dem Schreinermeisterverband beider Appenzell anlässlich der Freizeitarbeiten-Ausstellung einen Schreinerwettbewerb durch. Der Startschuss für die diesjährige Ausstellung war letzten Herbst, als Thema wurde «Schubladen-Variationen» vorgegeben. Ansonsten seien die Lernenden völlig frei gewesen, heisst es in einer Mitteilung. 25 Schreinerlernende haben sich in den Kategorien (1./2. sowie 3./4. Lehrjahr) beteiligt. Daniel Ackermann, Präsident des Schreinermeisterverbandes beider Appenzell, lobte bei der Rangverkündigung das hohe Niveau der Arbeiten.

Ein Landschaftsbild als Zierde

Überragender Sieger war Jann Diebold aus Walzenhausen. Der Auszubildende im dritten Jahr der Anhorn AG, Heiden/Wolfhalden, kreierte eine Kommode mit vier Schubladen, deren blaue Deckflächen ins Auge springen. In aufwendiger Laubsägenarbeit hat er eine Landschaft mit Tannen, Tieren und zwei Fallschirmspringern ausgeschnitten und aufgeleimt. Die restliche Fläche füllte er mit blauem Epoxidharz, wodurch diese wie ein eindunkelnder Himmel scheint. Zudem sind die Flächen entlang der Diagonalen zueinander angewinkelt. Das macht die Verarbeitung anspruchsvoll und sorgt auch für eine Leichtigkeit und einen lebendigen Eindruck.

Kommode erinnert an ein Wellblech

«Eine schräge Frau braucht ein schräges Möbel», kommentierte Nadine Brülisauer aus Brülisau (Koch Möbelhandwerk AG, Gonten) ihr Sideboard, mit dem sie es auf den zweiten Rang schaffte. Im dritten Rang platzierte sich Zeno Fässler aus Appenzell (Holzin AG, Appenzell). Seine gewellte Kommode erinnerte die Jury an ein Wellblech, nur viel edler und hochwertiger.

Auf den ersten Blick sieht man beim Möbel von Rahel Zellweger aus Teufen (Thomas Sutter, Haslen) ein schlichtes Salontischchen aus Nussbaumholz. Man muss testen, auf welcher Seite sich wo eine Schublade öffnet – eine gelungene und kreative Spielerei, die ihr den Sieg in der Kategorie 1./2. Lehrjahr einbrachte. Die konische Form verleiht dem Möbel Leichtigkeit und erhöht den Schwierigkeitsgrad. Zweite wurde Lea Preisig aus Schwellbrunn (Blumer Schreinerei AG, Waldstatt). Die Jury lobte ihre Arbeit als eine sensationelle Schubladen-Kreation. Ihrem Salontisch sieht man die Schubladen nicht an. Mit Marcel Fuchs aus Schlatt (M. Mazenauer AG, Meistersrüte) schaffte es ein Lernender im ersten Jahr als Dritter aufs Podest. Sein TV-Möbel aus massiver Eiche sei eine Wucht. Laut Jury mit einer grandiosen Oberfläche und speziellen Effekten.

Nicole D'Orazio

www.berufsschule.ch

 

Veröffentlichung: 03. Juni 2021 / Ausgabe 23/2021

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