Sicher und beweglich fixiert

Die Brandschutztüren vom Feuerschutzteam und der Frank Türen AG weisen innen ein schallschutzdoppel auf. Bild: Frank Türen AG

FRONTBEFESTIGUNGEN. Die verdeckte Montage von Verkleidungselementen lässt sich auf vielerlei Arten lösen. sobald die Aufdoppelungen auch wieder lösbar sein müssen, ist der griff nach  Beschlägen aus dem Fachhandel sicher sinnvoll. es lohnt sich aber, die systeme zu vergleichen.

Aufdoppelungen schaffen Zusatzfunktio­nen. Das können nachträglich angebrachte Wandverkleidungen sein, die beispielswei­se dem Raum eine wohnlichere Atmosphä­re verleihen. Doppel können aber auch auf einem Türblatt angebracht werden, um zum Beispiel den Eindruck einer gestemm­te Tür zu erwecken. Auch auf Brandschutz­türen können Doppel angebracht werden, wenn sie auf der Innenseite einen zusätzli­chen Lärmschutz erhalten haben. Wandverkleidungen schaffen zusätzlich ei­nen Zwischenraum, der Platz für Kabel und Leitungen bieten kann. In solchen Fällen ist es wichtig, dass dieser allenfalls zugänglich ist. Sichtbare Schrauben in den Elementen würden dazu zwar reichen, schön wird das aber nicht. Für eine unsichtbare Befesti­gung braucht es allenfalls Beschläge, welche in der jeweiligen Situation entsprechend anwendbar sind.

Einseitige Kräfte, die wirken


Türdoppel schaffen ein Problem, das bei Wänden etwas weniger auftaucht. Die ein­seitige Aufdoppelung auf ein bewegliches Türblatt wird dieses unweigerlich bei der nächsten Veränderung des Raumklimas verziehen. Es braucht somit Bewegungs­spielraum, damit sich auftretende Span­nungen nicht einfach übertragen. Würde ein Blatt beidseitig identisch aufgedoppelt und wären die mit der Tür getrennten Räu­me klimatisch immer gleich, könnte man die Doppel auch vollflächig aufleimen – aber nur dann. 
Auf Anfrage empfehlen die Beschlägespezial­listen Opo, Koch, Immer AG sowie SFS Ein­ hängebeschläge, die in den Träger sowie  in das Doppel eingebohrt werden: Genannt werden «Doplex», ehemals «Troxi», Beschläge von Knapp und ein ähnlich funktionieren­des Produkt von Opo. Die Einhängefunk­ tionen sind so konstruiert, dass Trägerplatte und Doppel direkt aufeinanderliegen kön­nen. Es ist aber auch eine definierte Luft  erreichbar.


Fixieren mit Bewegungsfreiheit


Der «Einhängeverbinder» von Opo und der «Knapp Uno» bestehen aus verzinktem Stahl und werden im Doppel eingebohrt  sowie angeschraubt. Das Einhängen geschieht auf einen Schraubenkopf in der Wand. Ein seit­liches Schieben ist mit diesen Verbindun­gen nicht möglich. Alle Einhängebeschläge von Doplex sowie den «Knapp Duo 30» gibt es in einer flexiblen Version mit seitlichem Spiel oder auch spielfrei. Solche Teile sind wichtig, damit ein Türdoppel auch nach vielem Schwinden und Quellen auf dem Träger zentriert bleibt. Ein Aussendoppel an einer Eingangstür hält so alle Spannun­gen vom gut geschützten Türblatt fern, da es sich von der Mitte aus nach links und rechts bewegen kann. 


Einfachere Befestigungen


Mit dem «Knapp Duo 35» hat die Firma ei­nen Einhängebeschlag geschaffen, der wie ein Topfband ein Bohrloch mit 35 Millime­tern Durchmesser benötigt. Die Schrauben­löcher sind zudem für Euro­Schrauben aus­gelegt. Auch die «Doplex»­Verbinder aus  faserverstärktem Kunststoff benutzen in der «Easy»­Reihe diesen Durchmesser. Die Bohrtiefe ist zudem mit 6,5 Millimetern ge­ring. Damit die Befestigungsschrauben kei­nen Einfluss auf die Elementstärke haben, verfügen die Beschläge über drei Spannba­cken. Diese fixieren den Beschlag über Ex­zenterscheiben und Krallen so gut im Loch, dass der Hersteller eine Zugkraft von 50 Ki­logramm angibt. Das gilt auch für den wie­der lösbaren Druckknopf «Easy Klick». In der flexiblen Variante sind Verschiebungen von 2 Millimetern über 360 Grad möglich – die fixe Version hält das Gewicht.
Bei Brandschutztüren müssen Doppel lan­ge genug halten, damit Personen ungehin­dert fliehen können, sonst sollen sie aber möglichst schnell abfallen, damit sie die Türblätter nicht beeinträchtigen. Metall­ beschläge halten etwas länger. Da nur das verbaut werden darf, was auch so geprüft wurde, gibt es Systemhersteller, die beide Materialien prüfen lassen. So haben sie die Möglichkeit, diesen Zeitfaktor bei der Tür­planung mit einzubeziehen.


Schienen statt Bohrpunkte


Bei der unsichtbaren Montage von Wandpa­neelen kommt schnell einmal der Wunsch auf, keine einzelnen Aufhängepunkte set­zen zu müssen. Häfele bietet gleich drei Profilschienensysteme an, die sich deutlich voneinander unterscheiden. Das System «Eilox» besteht aus dem Aluprofil Standard oder Mini mit Lochraster und 2000  Milli­meter Länge, welches sowohl an der Wand als auch am Einhängeelement zum Ein­ satz kommt. Dabei entsteht eingehängt  ein Abstand von 5 oder 8 Millimetern und der Einhängeweg beträgt entweder 8 oder  13 Millimeter.

Linear aufklipsen


Aus einem 3000 Millimeter langen Alu­Ein­fach­ oder ­Doppelprofil mit Rückhaltezah­nung an den Innenwänden besteht das Klickprofil. Es kann horizontal sowie verti­kal an der Wand befestigt werden. Auf den Paneelen werden Montageklips aus Edel­stahl mithilfe einer Schablone positioniert und angeschraubt. Es wird eine Basisschie­ne gesetzt und die weiteren Doppelprofile werden dann fortlaufend mit den Paneelen zusammen montiert. 
Die Chips sind in vier Stufen, von leicht bis gar nicht lösbar, erhältlich und hinter den Elementen bleibt ein Wandabstand von ca. 11 mm. Durch das Aufklipsen ist eine Wand­verkleidung machbar, welche im Randbe­reich kaum Luft aufweisen muss.


Simpel montierbar


Das Paneel­Montagesystem Z 01 hat im Ge­gensatz einen Einhängeweg von 15 Milli­metern, die mindestens oben als Schatten­fuge vorhanden sein müssen. Dafür ist  die Montage äusserst einfach: Das oberste Profil aus verzinktem Stahlblech wird waagrecht an die Wand montiert. Mithilfe von senkrechten Profilen können dann die restlichen waagrechten aufgehängt und ebenfalls befestigt werden. Sobald die senk­rechten Profile mit den Oberkanten der  Paneelen bündig verschraubt sind, kann eingehängt werden.
Im Gegensatz zu Türen sind an den Wänden der Fluchtwege keine Aufdoppelungen mög­ lich. Wände müssen auch nicht so geprüft werden, sondern werden nach klaren Vor­gaben aufgebaut, die ebenso im Brand­schutzordner des VSSM zu finden sind.
 

www.opo.ch
www.koch.ch
www.immerag.ch
www.sfs.ch
www.knapp-verbinder.ch
www.haefele.com
www.feuerschutzteam.ch

 

AB

 

Veröffentlichung: 19. August 2019 / Ausgabe 30-31/2019

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