Spielerisch gewonnen


Sven Bürki präsentiert stolz seinen Salontisch mit integriertem Sternenhimmel. Bild: Patrick Hofmann


Sven Bürki präsentiert stolz seinen Salontisch mit integriertem Sternenhimmel. Bild: Patrick Hofmann
Wettbewerb. Sven Bürki hat die Chance gepackt und beim Thurgauer Lehrlingswettbewerb die richtige Mischung aus Material, Farbe und Form gefunden. Sein Salontisch« «Skyline» beeindruckte die Jury und sicherte ihm den ersten Platz.
Wer einen Kundenauftrag erhält, hat in der Regel genaue Vorgaben, wie das Möbel auszusehen hat. Material, Form und Farbe sind vorgegeben und einzuhalten. Beim Lehrlingswettbewerb «Schreiner Chance 14» war hingegen ein Werkstück gefordert, das zwar klaren Regeln folgt, aber auch den eigenen Ideen viel Platz lässt. Sven Bürki aus Lanzenneunforn überraschte die Jury mit seinem Salontisch «Skyline» und sicherte sich den ersten Platz. «Ich bin sehr froh, dass ich mit dem Sieg etwas für meine Leistung zurückerhalte. Das Möbel hat mich einige Stunden beansprucht», erzählt der zufriedene Gewinner.
Das diesjährige Wettbewerbsthema lautete «spielerisch». «Das Motto liess sehr viel Interpretationsspielraum, so konnte ich meine Fantasie walten lassen», erklärt Sven. Der 19-jährige Lernende bei der Müllheimer Schreinerei Fehlmann AG hat die Gelegenheit genutzt und einen Salontisch aus amerikanischem Nussbaum in T-Form gefertigt. «Ich mag mein Möbel, weil es sehr unscheinbar wirkt. Man sieht nicht auf den ersten Blick, was dahinter steckt.» Tatsächlich fallen erst beim genaueren Hinsehen die kleinen Löcher im Nussbaumholz auf, die sich verspielt über das ganze Möbel verteilen. «Das ist ein Sternenhimmel, der dank einem LED-Modul funktioniert. Für die vielen glitzernden Sternchen habe ich 230 winzig kleine Löcher gebohrt. Anschliessend klebte ich Glasfaserkabel in die Löcher und zog die Lichtwellenleiter zum Modul. Damit ich Platz für die Kabel hatte, fräste ich mit der CNC-Maschine Taschen in die Platten. Weiter habe ich passend zum Motto einige Schrägen eingebaut und die gezinkten Schubladen mit Creanit ummantelt. Ich wollte mich fordern und etwas Aussergewöhnliches machen.»
Sven scheute keinen Aufwand, und so wurde seine aufwendige und hervorragende Leistung entsprechend belohnt. Er schaffte es unter allen 27 Wettbewerbsteilnehmern als Einziger in allen fünf Kategorien unter die Besten. Bei den Schreinermeistern und bei der Fachjury belegte Sven jeweils den ersten, bei den Schreinern und Gestaltern den zweiten und bei den Kunden den fünften Rang. Auch die anderen Lernenden zeigten tolle Arbeiten, so beispielsweise Iris Lieberherr (Hugentobler AG, Braunau) mit «Playfoot – verspielter Fuss im verspielten Möbel» (siehe Schreinermomente rechts) und Deborah Leemann mit «ComforTable» (Herzog Küchen AG, Unterhörstetten). Die Arbeiten der beiden Schreinerinnen schafften es auch in mehreren Kategorien unter die besten Fünf. Neben Salontischen wurden für den Wettbewerb viele Sideboards und Objekte in Würfelform zur Bewertung eingereicht. Sven wird sein Gewinnerobjekt nicht für sich behalten. «Meine Schwester kriegt das Möbel. Sie hat mich bereits seit langer Zeit gebeten, etwas für sie zu kreieren. So konnte ich ihren Wunsch nun mit dem Wettbewerb kombinieren.»
Veröffentlichung: 06. November 2014 / Ausgabe 45/2014
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