Stahl und Nichteisenmetalle verteuern sich

Metalle werden teurer und damit möglicherweise auch Beschläge (im Bild: Bandtaschen von Zimmertüren). Bild: Christian Härtel

Werkstoffe. Nicht nur der Werkstoff Holz wird teurer sondern auch die Metalle. Das vermeldet der deutsche Branchenverband der Schloss- und Beschlagindustrie.

Der deutsche Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) blickt mit Besorgnis auf die jüngsten Entwicklungen bei den Metallpreisen, wie er unlängst in einer Medienmitteilung kundtat. Sowohl bei den Nichteisenmetallen als auch beim Stahl steigen die Preise nach einem pandemiebedingten Rückgang Anfang 2020 nun wieder kräftig. «Seit dem zweiten Quartal 2020 ist eine regelrechte Preisrallye im Gange. Das unter anderem für die Schliesszylinderherstellung wichtige Messing verteuerte sich zum Beispiel in den letzten elf Monaten um fast 53 Prozent», zitiert die Meldung Holger Koch, den stellvertretenden Geschäftsführer des FVSB.

Gemäss den Auswertungen des Branchenverbandes lag Aluminium im Februar 2021 um 17 Prozent über den Vorjahreswert, bei Kupfer sind es stolze plus 45,2 Prozent, bei Nickel plus 38 Prozent und auch Zink hat sich um fast einen Viertel verteuert. Laut Koch näherten sich die Preise einem neuen Zehnjahreshoch. «Ein ähnlicher Sprung war zuletztt zum Jahresende 2016 zu sehen». 

Preisexplosion beim Stahl

Noch drastiger sind laut FVSB die Preisanstiege bei den verschiedenen Stahlsorten. So hab sich Warmbreitbandstahl binnen Jahresfrist  (Februar zu Februar) um knapp 52 Prozent verteuert. Kaltgewalzte Bleche legten um 47,7 Prozent zu, feuerverzinkte Bleche um 46,1 Prozent und Walzdraht in Ziehgüte um 45,2 Prozent. «Nimmt man die pandemiebedingten Tiefststände zur Jahresmitte 2020 als Basis, fallen die Steigerungsraten in den vergangenen acht Monaten noch dramatischer aus: der Preis für Warmbreitband stieg um drei Viertel», schreibt der FVSB.

Die Ursachen für die Teuerung sind vielfältig. So würden die europäischen Stahlhersteller ihre Produktionsmengen nur langsam wieder hochfahren, nachdem sie sie in den vergangenen Jahren reduziert hatten. Ausserdem hätten sich auch die Rohstoffe wie Eisenerz und Schrott verteuert. Nachfrage und Preise hätten auch deswegen angezogen, weil die Stahlverarbeitenden Industrie ihre Lagervorräte aufstocken würde. Jedenfalls rechnen die Marktbeobachter beim FVSB nicht, dass die Preise sind in nächster Zeit wieder nachgeben. 

Nebst dem bereits vermeldeten Anstieg beim Holz und den Holzwerkstoffen muss die Schreinerbranche sich nun also auch bei den Beschlägen auf höherer Preise einstellen. 

Stefan Hilzinger

www.fvsb.de

 

Veröffentlichung: 17. März 2021

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