Stimmungsvoll beleuchtet
«Sunup» von Domus Line ist stirnseitig montierbar und sorgt für ein dezentes Licht. Bild: Domus Line
Licht. Die indirekte Beleuchtung schafft eine besondere Atmosphäre in Innenräumen und lässt diese gleichzeitig grösser wirken. Aktuelle LED-Systeme ermöglichen eine gleichmässige, energiesparende Ausleuchtung von Möbeln.
Eine gute Beleuchtung kann eine erstaunliche Wirkung auf die Stimmung eines Raumes haben. Während direkte Beleuchtung das Hauptlicht liefert und für funktionale Zwecke unverzichtbar ist, kann indirekte Beleuchtung eine zusätzliche Dimension schaffen und eine einladende, stimmungsvolle Umgebung schaffen.
Indirekte Beleuchtung bezieht sich auf die Art und Weise, wie Licht in einem Raum gestreut oder von Oberflächen abgegeben wird, anstatt direkt von der Lichtquelle auszustrahlen. Dies wird oft durch den Einsatz von Lampenschirmen, Wand- oder Deckenleuchten mit reflektierenden Oberflächen oder durch den Einsatz von LED-Streifen hinter Möbeln oder in Decken- und Sockelleisten erreicht.
Angenehm unterstützend
Im Gegensatz zur direkten Beleuchtung, die oft als hart und grell empfunden wird, erzeugt indirekte Beleuchtung eine sanfte, diffuse Ausleuchtung, die den Raum in ein angenehmes Licht taucht. Dies kann dazu beitragen, Stress abzubauen und eine entspannte Stimmung zu schaffen, ideal für Räume wie Schlafzimmer, Wohnzimmer oder Wellnessbereiche, wo Ruhe und Erholung gewünscht ist.
Räume wirken grösser
Darüber hinaus kann die indirekte Beleuchtung auch dazu beitragen, den Raum grösser und offener wirken zu lassen. Durch geschickte Platzierung von Leuchten entlang der Wände oder Decken kann das Licht reflektiert und im Raum verteilt werden. Dadurch entsteht eine sanfte Helligkeit, welche die Grenzen des Raumes verschwimmen lässt und eine illusionäre Weite erzeugt. Dies ist besonders nützlich in kleinen Räumen oder Bereichen mit niedriger Deckenhöhe.
Ein weiterer Vorteil der indirekten Beleuchtung ist ihre Vielseitigkeit. Durch den Einsatz von Dimmern oder Farbwechselfunktionen bei LED-Leuchten kann die Beleuchtung angepasst werden. Von hellem, energiegeladenem Licht für Aktivitäten wie Lesen oder Kochen bis hin zu gedämpftem, warmem Licht für eine romantische Atmosphäre – die Einstellungsmöglichkeiten sind vielseitig.
Der richtige Mix entscheidet
Bei der Gestaltung eines Raumes mit indirekter Beleuchtung ist es wichtig, die richtige Balance zu finden. Eine übermässige Nutzung von indirektem Licht kann den Raum düster wirken lassen und seine Funktionalität beeinträchtigen. «Bei Aufgaben, welche hohe Präzision erfordern, wie beispielsweise dem Schneiden von Lebensmitteln in der Küche, bietet indirektes Licht oft zu wenig Sehkomfort», sagt Melania Gehrig, Marketing- und Vertriebsleiterin bei der Ribag Licht AG in Safenwil AG. «Der frühere Trend zu rein indirekter Beleuchtung ist einer neuen Art der Beleuchtung gewichen, bei welchem eine Leuchte sowohl indirektes als auch direktes Licht liefern soll, bestenfalls separat ansteuerbar.»
Es ist ratsam, beide Beleuchtungsvarianten aneinander anzupassen. Die direkte Beleuchtung durch Deckenleuchten oder Tischlampen mit der indirekten Beleuchtung im Sockel- oder Trittbereich kombiniert ergibt eine ideale Ausleuchtung.
Breites Spektrum an Möglichkeiten
Die Auswahl von LED-Beleuchtungssystemen ist gross, und die Gefahr besteht, sich im Dschungel der Produkteangaben wie Spannung, Ra-Wert, Watt, Lumen pro Meter, Lichtfarbe oder Stecksystem zu verirren. Hilfe bietet ein Leuchtenkonfigurator oder ein Lichtplaner. «LED-Bänder der neusten Generation zeichnen sich durch ihre Effizienz aus. Ihre Leistungsfähigkeit wurde erhöht, während der Stromverbrauch erheblich gesunken ist», sagt Gennaro Simeoli, Geschäftsführer der B. Karch AG in Muri AG. Die Firma stellt verschiedene Beleuchtungssysteme her. LED-Systeme sind heute einfach per Funkbedienung oder App steuerbar und mit Smarthome in die Gebäudeautomation integrierbar.
Krux mit der Farbtemperatur
Um zwischen warmem und kaltem Licht zu wechseln, sind Multiwhite-LEDs erforderlich. Wird die Beleuchtung ins Smarthome integriert, kann so auch ein natürlicher Tageslicht-Verlauf nachgestellt werden. «In bestimmten Situationen können anpassbare, sogenannte Tunable LED-Leuchten äusserst nützlich sein. Richtet der Schreiner eine Küche ein, kann es schwierig sein, das Licht in der Küche mit dem der Dunstabzugshaube zu synchronisieren; in solchen Fällen bieten Tunable LED-Leuchten eine gute Lösung», sagt Simeoli. «Diese Leuchten können individuell an die gewünschte Farbtemperatur und Helligkeit angepasst werden, sodass der Schreiner eine harmonische Beleuchtung zwischen der Küche und der Dunstabzugshaube schaffen kann», sagt Simeoli. «Und dennoch entscheiden sich die meisten Kunden in der Regel für eine warme oder neutralweisse Lichtfarbe», führt er weiter aus.
Flexibles Möbelleuchten-System
Die Möbelleuchten von Halemeier der Firma Ostermann GmbH lassen sich wie gewohnt einbauen, sind dank eines Stecksystems flexibel und durch die bereits verbundene Fernbedienung sofort einsatzbereit. Der Anschluss ist für den Schreiner einfach: Hinter das Vorschaltgerät kommt der Funkschalter oder ein Funkempfänger für die Fernbedienung. Falls mehrere Leuchten oder Leuchtenkanäle angeschlossen werden, wird einfach noch ein Verteiler dazwischengeschlossen, zusätzliche Komponenten sind nicht erforderlich.
Wenn der Kunde die Beleuchtung in ein bestehendes Smarthome-System einbinden möchte, ist dies dank der neuen Schalttechnikgeneration möglich.
Die Leuchten von Halemeier sind als Spot und als Linienbeleuchtung erhältlich, wobei über die Fernbedienung sowohl das Licht gedimmt als auch die Farbtemperatur gewechselt werden kann. Zusätzlich ist in die neue Schalttechnik der Zigbee-Funkstandard integriert. Der Funkstandard wird von smarten Beleuchtungslösungen wie Philips Hue oder Osram-LED-Vance eingesetzt.
Für die Wahl der Profile sind Aluminium- wie auch Kunststoffprofile verfügbar. Die LED-Bänder sind ebenfalls in einer Vielzahl von Varianten erhältlich. Bei diesen können unter anderem Optionen wie Betriebsspannung, Lichtfarbe oder Lichtstärke gewählt werden.
Beleuchtet wie im Flugzeug
Mit dem gleichen Prinzip wie bei der Wegleitung in Flugzeugen lassen sich auch Gänge in Gebäuden beleuchten und sicherer machen. Die Korridore der Demenzstation des Alterszentrums Scheidegg in Herzogenbuchsee BE wurden mit einem solchen Leitsystem ausgestattet, das den Bewohnern hilft, sich besser zu orientieren. Die indirekte Korridor-Beleuchtung hat die Firma Aka Leuchten AG in Niederbipp BE mithilfe von massgefertigten Aluminiumprofilen umgesetzt. Die Montagehöhe von 30 Zentimetern ab Boden und die Abstrahlung nach unten wurde bewusst gewählt, da sich Menschen mit Beeinträchtigungen langsamer bewegen und sich eher am Boden als an der Decke oder Wänden orientieren.
Universelles Profilsystem
«Sign» ist ein beleuchtetes Profilsystem der Firma L&S, das sich in der Küche, dem Bad oder dem Wohnraum einsetzen lässt. Das schwarz eloxierte Aluminiumprofil ist schlicht designt und fügt sich damit gut in die Umgebung ein.
Im Profil werden zwei nach oben und unten abstrahlende LED-Bänder angebracht und schaffen dadurch eine indirekte Beleuchtung.
Das Licht lässt sich dimmen und die Farbtemperatur stufenlos zwischen 2700–6500 K einstellen. Die Betriebsspannung beträgt 12 V, die LED-Bänder haben auf beiden Seiten eine Zuleitung. Das Profil ist in den Längen 1200, 2400 sowie 3600 mm lieferbar und weist an der Unterseite eine spezielle Nut auf. Dank dieser lassen sich Zubehörteile wie Haken, Halter und Ablagen einhängen. Für das Profil sind kompatible, schwarze Aluminium-Regalmodule in unterschiedlichen Dimensionen erhältlich. Die 150 mm tiefen Regale passen dank der Ausklingung an der Wandseite mit dem Profil zusammen.
Erleichterte Montage
Die Montage des Profils ist einfach: Zuerst wird das Grundprofil an die Wand montiert. Anschliessend lässt sich das fertig konfektionierte Oberprofil nur noch einhängen und mit einem Klick sichern (Abb. links). So können defekte LED-Bänder auch schnell und mühelos ersetzt werden.
products.ls-light.comwww.opo.ch
Stufenlose, strukturierte Lichtinstallation
Das speziell für den Treppenbau entwickelte Beleuchtungssystem von Halemeier ist über Plug and Play steckerfertig vorbereitet und dadurch leicht zu verbinden.
Die Lichtbänder «Versa Stair» werden in die Unterseite der Stufen in die zuvor eingelassenen Profile eingeklebt. Der «Stair Stringer» dient als Grundverbindungsleitung zwischen den einzelnen LED-Bändern und dem Vorschaltgerät und wird in die Wange eingelassen. Um die Lichtbänder mit der Leitung zu verbinden, sind lediglich Durchgangsbohrungen von 8 mm in der Wange nötig. Die Vormontage ermöglicht auf der Baustelle einen raschen Zusammenbau. Mit einem Vorschaltgerät lassen sich bis 15 Stufen à 1200 mm beleuchten, die Betriebsspannung beträgt dabei 12 V.
Die LED-Bänder sind in Extrawarmweiss, Warmweiss und Neutralweiss erhältlich und haben dank 120 LEDs pro Meter eine gleichmässige Ausleuchtung. Im Abstand von 25 mm sind die Bänder kürzbar, die Verbindungsleitung besitzt alle 108 mm Anschlusspunkte.
Mikroprofil mit reduzierter Blendwirkung
Schrankinnenseiten oder Tablare zu beleuchten, ohne geblendet zu werden – dafür sind spezielle Profile erforderlich, die durch ihre Bauform das Licht auf die Innenseite des Schranks respektive die Unterseite des Tablars bringen. Die Firma Domus Line bietet das LED-Einbauprofil «Fynn» an, das eine asymmetrische Lichtverteilung hat und in einem 20°-Winkel abstrahlt. Für die Profile aus Polycarbonat muss lediglich eine Nut von 6,5 × 8 mm gefräst werden, durch die spezielle Form wird die Blendwirkung verringert, zudem lässt es sich klebstoffrei in die Nut einpressen.
Das LED-Einbauprofil mit einer Betriebsspannung von 24 V ist in Weiss oder Schwarz sowie mit 2800 K oder 4000 K erhältlich. Es kann in bis zu einer Länge von 3000 mm bestellt werden. «Fynn» hat ein flexibles Modul mit 238 LEDs pro Meter zum Einschieben, ohne selbsthaftende Unterseite, und wird mit einer Zuleitung von 2000 mm geliefert.
www.domusline.comwww.km-decor.ch
Lichtfarben
Farbtemperaturen und ihre Wirkung
Die Farbtemperatur oder auch Lichtfarbe in Kelvin (K) sagt aus, ob die LED in warm-, kalt- oder neutralweissem Licht leuchtet. Die Temperatur hat einen massgeblichen Einfluss auf das Wohlbefinden in Innenräumen. Das Licht wird allerdings auch unterschiedlich wahrgenommen.
- Extrawarmweiss, 2500–2800 K: ist behaglich und zur Ausleuchtung von Holzoberflächen oder Lebensmitteln geeignet.
- Warmweiss, 2900–3300 K: wirkt gemütlich, beruhigend und ist ideal für Wohnräume, wo es oft eingesetzt wird.
- Neutralweiss, 4000–4500 K: zeigt sich sachlich und ist für Arbeitsbereiche wie Küche, Büroräume oder Flure geeignet.
- Kaltweiss, 5000–6500 K: wirkt tageslichtähnlich, regt an und ist gut für Schulräume, Labore sowie Räume, in denen die realistische Farbwiedergabe wichtig ist. Kaltweisses Licht wird auch im Ladenbau oft verwendet.
Ausphasung von leuchtmitteln
Zukünftig nur noch LED
Leuchtstoffröhren und Halogenlampen werden infolge strengerer Gesetze bald verboten. Für lineare Leuchtstoffröhren gilt das Importverbot ab dem 24. August 2023. Der Abverkauf von T8-Röhren bleibt zwar erlaubt, allerdings nur noch bis zum 31. August 2025. Für T5-Röhren steht aktuell noch kein Enddatum fest.
www.slg.chVeröffentlichung: 22. Juni 2023 / Ausgabe 25/2023
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