Trotz Engpässen positiv


Die Verfügbarkeit von Holz, Kunststoff und Metall hat seit Ausbruch der Coronakrise abgenommen. Bilder: Pixabay
Die Verfügbarkeit von Holz, Kunststoff und Metall hat seit Ausbruch der Coronakrise abgenommen. Bilder: Pixabay
Konjunktur. Trotz Corona: Die Schweizer Wirtschaft ist gut aufgestellt. Das zeigen neue Umfragezahlen des Dachverbandes Economiesuisse. Auch in der Baubranche hält der Aufschwung an, wenn auch etwas gedämpft.
Halbjährlich fühlt der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse seinen Mitgliedern den Puls, seit dem Ausbruch der Pandemie vor bald zwei Jahren sogar intensiver und auch mit Fokus auf Lieferengpässen und Preisen. Diese Woche stellten Chefökonom Rudolf Minsch und der wissenschaftliche Mitarbeiter Michele Salvi die Ergebnisse der jüngsten Umfrage vor. Grob zusammengefasst lässt sich laut den beiden Ökonomen sagen: «Die Schweizer Wirtschaft ist robust. Die Erholung verliert zwar an Schwung, setzt sich aber fort.» Die Bauinvestitionen dürften 2022 noch um rund 0,5 Prozent wachsen. Für 2021 werden plus 2,1 Prozent erwartet, nach Dämpfern von –0,4 respektive –0,9 Prozent 2020 und 2019.
Über der guten Aussicht schwebt als Gefahr die Coronapandemie. 40 Prozent der befragten Unternehmen nannten das Virus als grösstes Risiko, gefolgt von Lieferengpässen und Rohstoffknappheit, die von 31 Prozent der Betriebe genannt wurden. Die Verwerfungen bei den Lieferketten, die Verknappung und damit verbundene, teilweise Verteuerung von Rohstoffen haben die Unternehmen in den vergangenen beiden Jahren stark beschäftigt – und beschäftigen sie noch jetzt. Mehr als 80 Prozent gaben Ende November an, beim Bezug von Vorprodukten Probleme zu haben, auch weil vor Weihnachten die Nachfrage anzieht. «Seit wir die Befragungen vor bald zwei Jahren starteten, war der Anteil noch nie so hoch», sagte Salvi. Mit dem Aufschwung habe sich diesen Herbst zudem der Personalmangel akzentuiert. Zu Beginn der Pandemie zwischen März und September 2020 waren noch Absatzprobleme im Inland das Hauptproblem.
Befürchtet werden nun vor allem Probleme wegen coronabedingter Werkstilllegungen im Ausland. Die Hälfte bis zwei Drittel der Betriebe gaben an, Lagerbestände zu erhöhen und sich nach alternativen Lieferanten umzusehen. «Das ist eine mittelfristige Strategie, die erst angelaufen ist», sagte Minsch. Der weiter starke Franken dürfte den Preisanstieg bei Waren aus dem Ausland abfedern. Ausserdem hätten die Energiepreise in der «energieeffizienten Schweiz» weniger Einfluss. Für 2022 rechnet Economiesuisse mit einer Inflation von 1,2 Prozent (2021: 0,5 Prozent). Allerdings gibt es laut Minsch nebst Corona noch weitere Risiken: die weltweite Schuldensituation, die Immobilienkrise in China und die bei den Befragten in acht bis zwölf Monaten erwartete Zinswende.
Stefan Hilzinger
Veröffentlichung: 09. Dezember 2021 / Ausgabe 50/2021
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