Viel Neues aus Bayern

Bild: SZ, Philipp Heidelberger Vom ersten Tag an strömten viele Besucher in die mit über 2000 Ausstellern restlos ausgebuchten Messehallen.

Bau 2015.  An der bekannten Messe für Architektur, Materialien und Systeme strömten bereits am ersten Tag erstaunlich viele Besucher in die 17 Hallen, nicht vergebens, denn die Aussteller sorgten in den verschiedenen Fachbereichen für mehr als genug interessante Neuheiten.

Vom 19. bis 24. Januar strömten über 250 000 Personen auf das 180 000 m2 grosse Messegelände in München. Dass die Bau für die Schweizer Baubranche ebenfalls ein wichtiger Termin ist, zeigte sich nicht nur anhand der Ausstellerliste, wo ebenfalls einige Schweizer Unternehmen aufgeführt waren, auch unter den Besuchern waren immer wieder Gespräche auf Schweizerdeutsch zu hören.

Viel Neues für die Tür

Obwohl einer der berühmtesten deutschen Auswanderer und Heimwerker – Konny Reimann – am Stand vom Schraubenhersteller Spax regelmässig Autogramme verteilte, zogen vor allem neue Beschläge, Materialien und Maschinen die Blicke auf sich. Insbesondere bei den Türbeschlägen zeigten die Hersteller einige Neuheiten und Weiterentwicklungen. Darunter zum Beispiel Dorma mit einer elektronischen Zutrittslösung, deren Komponenten in einem formschönen «iPhone»-ähnlichen, dünnen Schild untergebracht sind. Weil dort aber nicht alles Platz hat, verlagerte man einen Teil davon in den Drücker selbst. Der Schweizer Türbeschlaghersteller Glutz präsentierte ein neuartiges, thermisch völlig getrenntes Schloss für Aussentüren in Niedrigenergiehäuser.

Farben und Patina

Auch bei den Drückergarnituren gab es wieder verschiedene neue Designs und Oberflächen zu sehen. Wie sich am Stand von FSB und Hewi herausstellte, scheinen bronze- und messingfarbene Ausführungen für den gehobenen Innenausbau im Trend zu sein. Je nach Beschichtungsweise erhält der Beschlag durch den Gebrauch eine Patina oder behält die ursprüngliche Optik.

Viele neue Designs und Oberflächen hielten natürlich die Hersteller von Holzwerkstoffen und Bodenbelägen bereit. Hier setzt sich der Trend zu strukturierten Oberflächen weiterhin fort. Allerdings sind nicht nur Holztöne gefragt, es darf durchaus auch etwas farbiger sein.

Aus diesem Grund entschied man sich beim Systemanbieter für Holz-Metall-Fenster Meko, die erfolgreichsten 36 Farben aus dem Programm als Standard zu definieren. Diese Farben sollen nun ständig an Lager und somit innert kurzer Zeit für die Systemnehmer verfügbar sein.

Auf den nächsten zwei Seiten folgt ein Auszug verschiedener Messeneuheiten.

www.bau-muenchen.com

Tür zuknallen ist Geschichte

Die beidseitige Einzugsdämpfung «ActiveStop» von Geze ermöglicht einen neuarti-gen Begehkomfort an Zimmertüren. Die clevere Funktion sorgt für kontrolliertes Öffnen und Schliessen von Drehtüren mit einem Gewicht von bis zu 45 kg. Der Beschlag ist nur 28 mm breit und lässt sich unauffällig in das Türblatt integrieren. Beim Schliessen zieht die Einzugsdämpfung die Tür ab zirka 25° sanft und sicher ein.

Ein Zuschlagen der Tür – durch Zugluft oder Unachtsamkeit – mit etwaigen Beschädigungen an der Tür oder Einklemmgefahr sind fast ausgeschlossen. Die Tür hält selbständig zu. Eine Schlossfalle ist nicht nötig. Auch das Öffnen der Tür ist gedämpft. Der «ActiveStop» zieht die Tür sanft bis zur maximalen Öffnungsweite, die sich von 60 bis 140° flexibel einstellen lässt. Über ein Ventil lässt sich die Dämpfung ebenfalls einstellen.

www.geze.ch

Neue Farben und Kombinationen

Nach erfolgreicher Einführung der ersten gemeinsamen Kollektion 2013 ergänzt Pfleiderer sein Sortiment nun um zwanzig dekorative Neuheiten und erweitert so seine bisherige Dekor- und Strukturvielfalt. Damit bietet Pfleiderer nun über 300 Dekore und 16 unterschiedliche Strukturen in der HPL-Gesamtkollektion an. So ergänzen zum Beispiel acht neue Uni-Dekore die aktuelle Design-Kollektion in den Farbwelten Gelb, Grün und Leder.

In das «DST-System» sind jetzt über 200 Dekore, 10 Strukturen und 15 Träger eingebunden. Innerhalb dieses Systems können Dekore, Strukturen und Träger für nahezu alle Wünsche im Innenausbau kombiniert werden.

Nebst glatten Ausführungen gibt es die Uni-Dekore nun also auch mit Holzstruktur, wodurch sie wie lackiertes Furnier wirken.

www.pfleiderer.com

Europrofil für Schränke

Der Schweizer Beschlägehersteller Heusser hat das Sortiment der bekannten «Terza»-Drehstangenschlösser erweitert: Aufgrund vieler Kundenanfragen gibt es den Beschlag nun auch für Europrofil-Halbzylinder. Somit lassen sich zum Beispiel elektronische Zylinder einbauen. Das Schloss kann mit den gewöhnlichen Stangen von 8 × 7 mm ausgerüstet werden und weist ein Dornmass von 38 mm auf. Damit können bestehende Schlösser ohne Weiteres ausgetauscht und sämtliches Zubehör wie Schlagleisten oder Fanghaken können weiter verwendet werden.

www.heusser-schloss.ch

Dünn und einfach zu verlegen

Durch drei technische Eigenschaften zeichnet sich der neueste Bodenbelag der «Hydrocork» aus der «Vinylcomfort»-Kollektion von Wicanders aus. Erstens: Der schwimmend zu verlegende Belag benötigt nur 6 mm Aufbauhöhe, um alle Komforteigenschaften von Kork fühlbar zu machen. Zweitens: Sein spezieller Korkkern macht ihn wasserfest. Und drittens: Er ist durch eine neue Verlegetechnik, die die natürliche Elastizität von Kork nutzt, besonders schnell zu verarbeiten – und ebenso leicht wieder zurückzubauen. Zudem steht die synchron geprägte Vinyloberfläche der zwölf Dekore mit einer 0,55 mm starken Nutzschicht nicht nur für eine attraktive Optik, sondern auch für hohe Strapazierfähigkeit. Die Summe dieser Eigenschaften macht den Bodenbelag insbesondere für die speziellen Anforderungen im Renovationsbereich und in Nassräumen interessant.

www.wicanders.ch

Gedämpftes Türband

Ein Bandsystem mit integrierter Dämpffunktion für das kontrollierte Schliessen präsentierten die Simonswerke. In einem Bereich von 0 bis 45° dämpft das Band «Variant SC 4437/150» die Bewegung der Tür und schliesst sie auf den letzten 15° zuverlässig. Von 45 bis 180° befindet sich die Tür ganz normal im Freilauf, sie kann also ohne Weiteres auch offen stehen bleiben. Vorerst gibt es den Beschlag für gefälzte Türen auf Holzzargen mit einem Gewicht von bis zu 50 kg. Die gesamte Mechanik befindet sich in der Bandrolle, die einen Durchmesser von 18 mm und eine Länge von 150 mm aufweist. Die Schliessgeschwindigkeit lässt sich individuell am Band einstellen. Der Hersteller rechnet aber damit, dass künftig noch weitere Bänder mit dem «Selfclosing System» (SC) ausgerüstet werden.

www.simonswerk.com

Unsichtbarer Schiebebeschlag

Das neue, einflügelige Schiebetürsystem «Slido Design 80-M» von Häfele bietet geöffnet die volle Durchgangsbreite und kann für Schiebetüren bis 80 kg Gewicht eingesetzt werden. Es eignet sich für Türen aus Holz und Glas. Auf ebenen Hartböden kann auf eine Bodenschiene verzichtet werden. Zwischen Unterkante Türblatt und Bodenbelag bleibt so nur eine filigrane Fuge von 10 mm. Lauftechnik und Bodenführung sind hinter dem und im Türblatt integriert. So ist keinerlei Beschlagtechnik sichtbar – der Türflügel scheint zu schweben. Der Beschlag soll sich vor allem im Wohnungsbau, aber auch in Bürogebäuden und Hotels etablieren.

www.haefele.ch

Perfekt ausgerichtet

Eine ebenmässige Oberfläche aus matt ge- bürstetem Edelstahl, klar definierte Kan- ten und eine 9 mm schmale Rosette – die neue Beschlagserie «OKL Magis» von Eco Schulte will schon rein optisch überzeugen. Aber auch technisch ist der Beschlag sauber durchdacht: Die satte, präzise Lagerung ist deutlich spürbar, zudem sorgt der 90°-Festanschlag dafür, dass die Türdrücker selbst bei Schlössern ohne starke Rückholfeder exakt in der Waagrechten bleiben. Herabhängende, ausgeleierte Drücker gehören damit der Vergangenheit an. Dank des patentierten Flexlagers können selbst starke Unebenheiten an der Türoberfläche ausgeglichen werden, wie sie beispielsweise bei schiefen Bohrungen, zu fest angezogenen Schrauben oder Toleranzfehlern beim Schlosseinbau vorkommen.

www.eco-schulte.com

Versiegelt mit natürlicher Haptik

«B-Protect» ist ein unsichtbarer mehrschichtiger Lackauftrag, den der Parketthersteller Bauwerk während des Produktionsprozesses aufbringt. Die einzigartige Zusammensetzung verschliesst die Oberfläche des Parketts vollständig und bewahrt sie so vor eindringendem Schmutz. Die Eigenschaft der aufgetragenen Substanz hat bei Tests offenbar gezeigt, dass der Einfluss der UV-Strahlung minimiert und die ursprüngliche Anmutung der Oberfläche über Jahre nahezu unverändert bleibt.

Mit dem neuen Verfahren behandeltes Parkett fühlt sich an wie naturbelassenes Holz. Dadurch behält es seinen natürlichen Charme und ist auch optisch von unbehandeltem Parkett kaum noch zu unterscheiden.

www.bauwerk-parkett.com

ph

Veröffentlichung: 29. Januar 2015 / Ausgabe 5/2015

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