Vom Bergdorf in die Weltstadt


Thomas Fux (43) ist auch für den Unterhalt von Böden zuständig. Spannend war der Ersatz der denkmal- geschützten Plattenim musikhistorischen Institut. Bild: Franziska Herren
Thomas Fux (43) ist auch für den Unterhalt von Böden zuständig. Spannend war der Ersatz der denkmal- geschützten Plattenim musikhistorischen Institut. Bild: Franziska Herren
Leute. Thomas Fux will das Gespräch an einem Ort führen, wo die Schönheit der Universität Zürich besonders zum Ausdruck kommt.
Mit dem Lift geht es in den siebten Stock und von da ins Restaurant Uniturm, das unter anderem für Mitarbeitende und Pensionierte der Universität Zürich zugänglich ist. Auf der Restaurantterrasse überblickt man die Dächer der Stadt, den See und die Berge. «Die Universität Zürich ist eine Weltmarke. Ich arbeite sehr gerne hier», schwärmt Fux. Seit etwas mehr als drei Jahren betreut er als Instandhalter fünfzehn Gebäude der Universität. Er ist für Böden, Wände, Türen, Fassaden, Fenster und den Dachunterhalt zuständig. «Wenn beispielsweise in einem Gebäude eine Tür nicht schliesst, ein Boden erneuert werden muss oder über Nacht eine Fassade besprayt wird, erhalte ich eine Nachricht», sagt Fux. Viele Arbeiten in den denkmalgeschützten Gebäuden vergibt er an Spezialisten. «Ich bin sehr pingelig, und es ist mir wichtig, dass die Arbeiten sorgfältig und fachgerecht ausgeführt werden», erklärt der 43-Jährige. Dass Fux im Wallis aufgewachsen ist, erkennt man noch an seinem Dialekt. «Meine Mutter ist eine Zenhäusern – eine der besten Skifahrerfamilien der Region», erklärt er stolz. Seine Kindheit spielte sich im 1300 Meter über Meer gelegenen Bergdorf Bürchen ab. Im Winter füllten Skifahren und Eishockey die Freizeit, im Sommer das Fussballspielen. Mit zwölf Jahren war Fux erstmals mehrere Wochen von zu Hause weg. «Ich half in den Sommerferien meinem Onkel auf der 2000 Meter über Meer gelegenen Varneralpe beim Hüten und Zählen der Schafe und Kühe, beim Käsen und beim Bewirten der Gäste im Alprestaurant», erzählt Fux. «Mein Onkel war urchig, aber auch streng. Wenn ein Tier fehlte, überlegte ich nicht zweimal, ob ich es suchen gehe oder nicht.»
«Ich bin nicht der Schreiner, der gern den ganzen Tag in der Werkstatt steht. Lieber plane und organisiere ich und tausche mich mit anderen aus.»
Als sich Fux für eine Lehre entscheiden musste, meinte sein Vater: «Im Dorf macht man keine Lehre, du musst ins Tal gehen.» So bewarb er sich in Visp für eine Lehrstelle als Möbelschreiner. «Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich im Dorf, wo alle einander kennen, das Rundum-Sorglospaket. Im Lehrbetrieb musste ich mich beweisen. Der Anspruch an mich war hoch.» Um sich ein Sackgeld für Besuche in der Skibar dazuzuverdienen, arbeitete Fux am Wochenende noch als Snowboardlehrer. Später machte er das Diplom als eidgenössischer Schneesportlehrer. Nach der Lehre arbeitete er während fünf Jahren im Winter als Snowboardlehrer bei Super-G-Weltmeister Martin Hangl in Samnaun und im Sommer als Dorfschreiner in Bürchen. In Samnaun lernte Fux seine Frau kennen – eine Österreicherin, mit der er heute zwei Söhne hat. Als ihm diese mitteilte, sie wolle nach Salzburg zurückkehren, meinte Fux: «Ich komme mit!» Er begann dort, als Küchenmonteur zu arbeiten. «Am Morgen luden wir zu zweit eine Küche auf, und am Abend musste diese fixfertig montiert sein. Wir waren immer zu langsam», erinnert sich Fux. «Für mich war es wie eine zweite Lehre.»
Als das Paar wieder in die Schweiz zog, fand Fux eine Stelle als Servicetechniker bei einem Experten für Fenster, wo er elf Jahre lang tätig war. «Mein jetziger Job an der Universität Zürich ist wie geschaffen für mich», schwärmt Fux. Es macht ihn glücklich, dass er quasi sein eigener Disponent ist und vieles frei einteilen kann. «Ich bin nicht der Schreiner, der gerne den ganzen Tag in der Werkstatt steht. Ich bin am liebsten am Planen und Organisieren und tausche mich mit anderen Menschen aus.»
Veröffentlichung: 13. Januar 2025 / Ausgabe 1-2/2025
Leute. «An meine Kindheit in Luzern erinnere ich mich gerne», erzählt Manuela Aeschlimann. Sie sei als Einzelkind am Stadtrand aufgewachsen. «Es fühlte sich an wie ein Dorf, und wenn ich aus meinem Zimmer blickte, sah ich in den Wald und hörte den Bach rauschen.» Schon als Kind kam sie in Berührung mit Handwerk.
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