Vom «Leiterwägeli» zum Drachen


Pascal Odermatt (27, stehend, Dritter v. r.) ist aktiver Fasnächtler und Präsident der Wagenbaugruppe «Zwätschgeräuber» in Meggen LU. Bild: PD


Pascal Odermatt (27, stehend, Dritter v. r.) ist aktiver Fasnächtler und Präsident der Wagenbaugruppe «Zwätschgeräuber» in Meggen LU. Bild: PD
Leute. Pascal Odermatt hat sich einen Traum erfüllt: Seit Februar führt er in Meggen LU seine eigene Schreinerei Odwood GmbH.
Dabei kommt sein Hobby, der Wagenbau für die Fasnacht, nicht zu kurz. In einer alten, ungenutzten Scheune werden die Ideen umgesetzt. Seine Arbeitstage seien manchmal sehr lang, erzählt der 27-Jährige am selbst geschreinerten Tisch aus Nussbaumholz. «Oft bin ich morgens um sechs Uhr im Büro, bevor ich in die Werkstatt gehe.» So habe er Zeit, um Kundenanfragen zu beantworten oder Bestellungen zu erledigen. Dass er Schreiner lernen will, sei für ihn schon früh klar gewesen. «Mein Weg ging schon immer in eine hölzerne Richtung», sagt er. Im Elternhaus hätten sie eine Hobbywerkstatt gehabt, dort habe er immer gerne gewirkt. Nach der Schreinerlehre stand zuerst das Militär auf dem Programm, bevor er wieder in heimische Gefilde zurückkehrte und in Meggen als Schreiner arbeitete. «Ich habe es immer sehr geschätzt, in einer etwas überschaubaren, kleineren Firma zu arbeiten», erzählt Odermatt. So sei er viel auf Montage gewesen, habe individuelle und vielseitige Kundenprojekte ausgeführt und sich eine breite Palette von Know-how angeeignet für seine heutige Selbstständigkeit. Nebst seiner Arbeit in der eigenen Schreinerei absolviert Odermatt auf dem Bürgenstock eine Weiterbildung zum Projektleiter. Vielleicht hänge er noch den Schreinermeister an, das sei noch offen. «Mein Ziel ist es, mit der Odwood GmbH eine Art Dorfschreinerei in Meggen zu machen», erzählt er.
«Nach der Fasnacht ist vor der Fasnacht. Die grösste Herausforderung ist es, eine Idee vom Blatt auf den Wagen zu bringen.»
Trotz langer Arbeitstage bleibe noch Zeit für sein intensives Hobby: Er ist Präsident der Wagenbaugruppe «Zwätschgeräuber» in Meggen. «Nach der Fasnacht ist vor der Fasnacht», lacht Odermatt. Denn mit der ersten GV im Mai beginnen bereits wieder die Vorbereitungen. Erste Ideen werden ausgebreitet, damit im August mit der Planung begonnen werden könne und im September mit dem Bau. Der Verein sei 2014 gegründet worden mit fünf Kollegen. «2015 gingen wir das erste Mal mit einem ‹Leiterwägeli› an die Fasnacht.» Heute seien sie 15 Mitglieder, und die Wagen seien viel grösser und pompöser geworden. Vom Wagen bis zu den Kostümen, Grinden und Plaketten werde alles selbst angefertigt. «Grösste Herausforderung ist es, die Idee vom Blatt auf den Wagen zu bringen», sagt Odermatt. An der letzten Fasnacht hätten sie einen Drachen mit riesigen Flügeln auf dem Wagen gehabt. «Es muss alles akribisch ausgetüftelt werden.» Schliesslich müsse der Wagen jedem Wetter standhalten und die Strecke nach Luzern in die Stadt und zurück heil überstehen.
Das gemeinsame Kreativsein und der Zusammenhalt unter Kollegen gefalle ihm sehr. Es sei ein perfekter Ausgleich zu seiner Schreinertätigkeit. Weitere Kameradschaft, Tradition und Brauchtum pflege er in der Megger Trychlergruppe. Und er habe immer noch Kontakte zu Kollegen aus der Jugendzeit, als er in der Jungwacht war. Wenn trotz vieler Arbeit und Fasnachtsvorbereitungen noch Zeit bleibe, gebe es in Meggen viele schöne Möglichkeiten: «Wir haben den See und den weitläufigen Wald», schwärmt Odermatt von seiner Heimat. Im Sommer gehe er sehr gerne im See schwimmen, und oft sei er mit Kollegen auf dem Bike unterwegs an der frischen Luft.
Veröffentlichung: 12. Juni 2023 / Ausgabe 23/2023
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