Wettkampf entscheidet sich im Kopf




Leute. Ausatmen, Luft anhalten, den Finger an den Druckpunkt anlegen, nachzielen, Druck auf den Finger aufbauen, bis sich der Schuss löst, nachhalten.
Diesen Ablauf geht Christian Fischer in seiner Vorstellung immer und immer wieder durch. Sogar im Bett beim Einschlafen. «Der Wettkampf wird im Kopf entschieden», sagt der Sportschütze. «Im Wettkampf kapsle ich mich vollkommen von der Aussenwelt ab und werde ganz ruhig.» Er ist überzeugt: «Nebst dem Können, der Technik, dem Material sowie der Sehschärfe und dem Talent macht das Mentale den grössten Anteil des Erfolgs aus.» Diese Erkenntnis lässt der Jungschützenleiter der Feldschützengesellschaft Altbüron LU auch bei seinen 19 Schützlingen im Training einfliessen. «Ich lerne sie das Mentaltraining.» Die Erfolgsquote an den Wettkämpfen lässt sich zeigen. Im vergangenen Jahr gewannen Fischers Schützlinge drei von vier kantonalen Meistertiteln. Für die Jüngeren im Verein ist der 29-Jährige zu einem Idol geworden. Er selbst möchte die Freude am Schiesssport weitergeben und die Tradition des Schiessens wahren. «Das Mentaltraining hilft mir auch bei der Arbeit», sagt der gelernte Schreiner und Produktionsleiter. «Ich gehe jeweils die Arbeitsabläufe zuerst in der Vorstellung durch, bevor ich sie ausführe.»
Fischer schiesst, seit er 14-jährig ist. «Das Sportschies-sen liegt bei uns im Blut. Der Grossvater hat damit angefangen und seine Leidenschaft an uns weitergegeben. Heute ist er mein grösster Fan.» 2019 wurde Fischer Luzerner Meisterschütze. Auf diesen Titel ist er besonders stolz. Denn er trat im Final gegen drei Schweizer Meister und eine Weltmeisterin an. «Dieser Erfolg war ein Schlüsselmoment in meiner Karriere. Von da an wusste ich, dass ich alle schlagen kann.» Nach seiner Weiterbildung zum Produktionsleiter ist er 2020 der Matchschützenvereinigung Luzern beigetreten. «Im Gegensatz zur Feldschützengesellschaft Altbüron, wo es um den Breitensport geht, steht bei der Matchschützenvereinigung der Leistungssport im Zentrum.» Da sei nebst der Schiesstechnik auch Ausdauer- und Krafttraining gefragt, da grosse Programme mit 60 Schuss geschossen werden. An den nationalen Wettkämpfen treten die besten Schützen des Kantons gegeneinander an. Seit Kurzem misst sich Fischer auch in der Disziplin «Gewehr 300 Meter Zwei-Stellung». In dieser Disziplin wird sowohl liegend als auch kniend geschossen. Und dann erzählt er von seinem Kollegen Dani, der an Krebs verstorben ist. «Er war der beste Schütze in unserem Verein. Ich bewunderte ihn für sein Können und seine Leidenschaft». Nach seinem Tod kam sein Vater zu mir und sagte: «Danis Wunsch ist es, dass ein Schütze aus Altbüron sein Sportgewehr erhält.»
Seither schiesst Fischer mit Danis Gewehr. Stets mit grossem Respekt und einem Gefühl der Ehre. Bei der Siegerehrung des ersten Wettkampfs mit diesem Gewehr sagte er: «Diesen Sieg widme ich Dani.»
Heute ist Fischer der beste Schütze im Verein. Im kommenden Jahr finden die Schweizer Meisterschaften statt. Sein grosses Ziel, den Titel zu holen, liegt in Sichtweite. Dafür sprechen sein gesundes Selbstvertrauen, sein Talent und sein Elan.
«Das Mentaltraining hilft mir auch bei der Arbeit. Ich gehe die Arbeitsabläufe zuerst in der Vorstellung durch, bevor ich sie ausführe.»
Veröffentlichung: 29. August 2022 / Ausgabe 34/2022
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