«Zu montieren war eine schöne Abwechslung»


Für die Ausstellung der Stöcklin Möbel AG hat Valentino Iannone die neue verschliessbare Küche montiert. Bild: Valentino Iannone


Für die Ausstellung der Stöcklin Möbel AG hat Valentino Iannone die neue verschliessbare Küche montiert. Bild: Valentino Iannone
Die Ausstellung der Stöcklin Möbel AG in Aesch BL hat eine neue Küche erhalten, die man wie einen Schrank schliessen kann. Valentino Iannone, Lernender im zweiten Jahr, durfte sie montieren.
Valentino Iannone: Nein, ich bin nur in der Produktion beschäftigt, weil wir unsere Küchen gar nicht selbst montieren. Deswegen hat mir der Auftrag grossen Spass gemacht.
Sie steht in der Ausstellung und ist speziell, da sie unserem ganz neuen System entspricht. Man kann die Küche wie einen Schrank schliessen. Das ist praktisch, weil man die mögliche Unordnung in einem Schritt verschwinden lassen kann.
Ich habe unter anderem den Alurahmen und die Möbel montiert, die Steckdosen gebohrt, die Elektronik eingebaut und die Türchen eingestellt. Zudem habe ich die Arbeitsfläche montiert. Es hat alles gut funktioniert.
Wir stellen Küchen her und ich bin bei der Produktion der Möbel eingeteilt. Dort gibt es viele Arbeitsposten und ich darf ab und zu mal auch Tische herstellen. Diese Woche war ich zum Beispiel mit zwei anderen Mitarbeitern mit der Produktion der Sockel beschäftigt.
Mir ist es wichtig, nicht immer das Gleiche zu machen. Ich bin kein Roboter. Ich überlege gerne, wie ich an eine Arbeit herangehen muss. Am wenigsten gerne erledige ich das Sauber-Putzen von Kanten. Zum Glück muss ich das nur selten machen.
Ja, es gefällt mir sehr gut. Es ist ein toller Betrieb, und ich habe einen guten Berufsbildner. Ich kann mich nicht beklagen. Wir sind insgesamt vier Lernende, zwei erlangen das EBA, zwei das EFZ. Ich bin über einen Bekannten, der hier arbeitet, auf den Betrieb aufmerksam geworden und konnte schnuppern. Es gefiel mir sofort.
Im zweiten Jahr der Schreiner-Ausbildung. Ich habe zuvor schon ein Jahr als Schreinerpraktiker absolviert und habe dann ins erste EFZ-Jahr gewechselt. Ich musste zuerst schauen, ob ich schnell genug Deutsch lerne und die sprachlichen Anforderungen erfüllen kann.
Ich bin Franzose und bin in Rosenau im Elsass aufgewachsen. Ich spreche Französisch und Italienisch, da mein Vater Italiener ist. Meine Muttersprache ist Elsässerdeutsch.
Ja, es ist dem Basler Dialekt recht ähnlich. Ich habe in der Woche nun drei Stunden Deutschunterricht und habe schnell gelernt. In der Schule fällt mir vor allem der allgemein bildende Unterricht schwer. Es ist für mich nicht einfach, den Lektionen zu folgen. Doch der Lehrer versteht mich und ich kann auch Prüfungen schreiben. Ich verbessere mich ständig und bin sicher, dass das gut kommt.
Nein, in meinem Lehrbetrieb sind rund 30 von 70 Mitarbeitenden Franzosen. In den Pausen spreche ich daher Deutsch und Französisch.
In Frankreich gibt es allgemein weniger Schreinereibetriebe als in der Schweiz. Zudem ist die Ausbildung hier viel besser. Ein Freund von mir macht die Lehre in Frankreich und ich konnte vergleichen. In einem Jahr habe ich viel mehr gelernt als er. Zudem arbeiten meine Eltern in der Schweiz und haben mir vorgeschlagen, hier zu schnuppern. Natürlich verdient man in der Schweiz auch besser und hat die besseren Zukunftsperspektiven.
Ja, ich kann mir gut vorstellen, später auch mal im Tessin oder in der Westschweiz zu arbeiten.
Valentino Iannone. Er ist 18 Jahre alt und lebt in Rosenau im Elsass (F) nahe des Flughafens Basel-Mülhausen. Die Schreinerlehre absolviert er bei der Stöcklin Möbel AG in Aesch BL. Zu Hause spricht er nebst Elsässisch auch Französisch und Italienisch und lernt während der Ausbildung nun fleissig Deutsch. In seiner Freizeit schwingt er sich sehr gerne auf sein Mountainbike oder arbeitet in seiner kleinen Werkstatt mit Holz. Zudem ist Iannone grosser Ferrari-Fan und lässt kaum ein Rennen der Formel 1 aus. Auch die Moto GP verfolgt er regelmässig und freut sich, bald selbst Motorrad fahren zu dürfen.
Nicole D'Orazio
Veröffentlichung: 06. Oktober 2022 / Ausgabe 40/2022
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