Zwei Nachttische erhalten am meisten Punkte

Lucia Frieden darf sich über die meisten Punkte für ihren Nachttisch freuen. Bild: Schreiner Thurgau

Die «Schreiner Chance 2023», der Thurgauer Nachwuchswettbewerb, war fest in Frauenhand. Drei angehende Schreinerinnen belegten das Podest. Lucia Frieden hat knapp vor Anouk Niedermann und Leandra Signer gewonnen.

«Raffiniert gesteckt»: 31 Lernende haben zu diesem Motto ihre Objekte bei der «Schreiner Chance 2023», dem Lernendenwettbewerb des Verbands Thurgauer Schreiner, mit Dokumentation und Produktionsunterlagen eingereicht. Für ihre Arbeit, einen Nachttisch mit dem Titel «Verflochten», bekam Lucia Frieden aus Hohentannen TG (Lehrbetrieb: T. Fässler AG, Sitterdorf TG) von den drei Fachjurys (Schreiner, Schreinermeister und Design) 339,5 von 378 möglichen Punkten. Damit lag sie nur äusserst knapp vor der Zweiten, Anouk Niedermann aus Frauenfeld TG (Erich Keller AG, Sulgen TG), die für «Carpe Noctum», ebenfalls einen Nachttisch, 338 Punkte erhielt. Das Podest wurde von Leandra Signer aus Egnach TG komplettiert (Warger Schreinerei AG, Amriswil TG). Sie erhielt für ihren Beistelltisch «Zebra» 321,5 Punkte. Den Preis der Kundenjury, der nicht in die Gesamtwertung einfloss, sicherte sich Robin Müller aus Dussnang TG mit seinem Objekt «Wirbelwind».

Technik hilft bei Möbelwahl

Zuerst hatte Lucia Frieden nicht gewusst, was für ein Möbel sie herstellen könnte. «Als ich die Grundidee für meine spezielle Technik hatte, war mir klar, dass es ein Nachttisch werden soll», erzählt sie. «Mir war wichtig, dass mein Möbel ganz aus Massivholz entstehen soll und möglichst ohne Schrauben oder Weiteres gebaut wird.» Das habe wunderbar funktioniert, da nur die Schubladenauszüge und -front mit Schrauben fixiert seien. «Das Projekt war zeitintensiv, aber es hat sehr gut funktioniert und hat sich definitiv gelohnt. Ich habe viel dazugelernt und wurde bei Unklarheiten gut durch meinen Lehrbetrieb unterstützt.»

Ein Prototyp hat geholfen

Da sie vorgängig einen Prototyp hergestellt hatte, konnte sie einige Überraschungen umgehen, was die Flechttechnik angeht. «Eine Herausforderung war, die einzelnen Teile passgenau herzustellen, sodass ich sie ohne Spannung ineinanderlegen konnte und sie nicht zerbrochen sind», erzählt Frieden. Es habe sie viel Überwindung und Vertrauen in ihre Fähigkeiten gekostet, die Gehrungen zu schneiden, da sie nur einen Versuch hatte und dieser perfekt sein musste. «Ich habe einzelne Leisten zugeschnitten, die ich so an der Tischkreissäge bearbeitet habe, dass ich jeweils das Gegenstück ausgefräst habe, um sie dann in der richtigen Reihenfolge ineinanderlegen zu können.» Die Teile sind nicht gebogen. Verarbeitet hat sie Eschenholz.

Nicole DʼOrazio

www.schreinerthurgau.ch

 

Veröffentlichung: 02. November 2023 / Ausgabe 44/2023

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