Abgestützt auf neue Didaktik

Der Seminarraum 1992. Bild: VSSM

75 Jahre Bürgenstock.  Nicht die Idee des Schreinerhauses muss renoviert werden, sondern das Gebäude. So stand es im Spendenaufruf der Stiftung Schreinerhaus Anfang 1992. Im Jahr darauf wurde das Ausbildungszentrum umfassend renoviert.

Nach rund 50 Jahren war es höchste Zeit, das Schreinerhaus auf Vordermann zu bringen. Selbstverständlich wurde bereits beim Erstellen des Anbaus 1982 das eine oder andere im Hauptbau verbessert. Nur, die Diskrepanz zwischen den beiden Teilen alt und neu war frappant und für viele Kursteilnehmer und Kursteilnehmerinnen unverständlich. Angefangen bei den durchhängenden Böden, über das knarrende Treppenhaus, bis hin zu den Toilettenanlagen. Frei im Treppenhaus ausgelegte Kabel zur Verbindung der Computer konnten auch nicht als zeit- gemäss betrachtet werden.

Gruppenräume und Computer

Das neue, zukunftsgerichtete Weiterbildungskonzept verlangte eine neue Didaktik und veränderte pädagogische Unterrichtsformen mit Gruppenräumen, Vorbereitungsräumen und einem Netzwerk für die Computer. Dieses Weiterbildungskonzept des VSSM, schweizweit in vielen Berufen als beispielhaft wahrgenommen, konnte im eigenen Ausbildungszentrum nicht wirklich gelebt werden. Teamfähigkeit, Flexibilität und Kreativität können nur gelehrt und gelernt werden, wenn die entsprechende Infrastruktur vorhanden ist.

Die Baukommission unter der Leitung von Josef Müller, langjähriges Vorstandsmitglied des VSSM, erhielt den Auftrag, ein den neuen Anforderungen entsprechendes Raumkonzept zu entwickeln. Dieses enthielt vor allem im 1. Obergeschoss einen Seminarraum für 60 Personen mit Tischen und Mediaeinrichtung. Dieser Raum musste klimatisiert werden. Weiter gehörten ein Aufenthaltsraum mit Bibliothek, ein Referentenraum und das bestehende Sitzungszimmer dazu. Im 2. Obergeschoss wurden der Zeichensaal, ein EDV-Raum, ein Gruppenzimmer und der Datenbankraum konzipiert. Der Estrich sollte geräumt und in Klassenzimmer umgebaut werden.

Neue Statik und neue Haustechnik

Sämtliche Hausinstallationen mussten neu geplant werden. Im ganzen Haus wurden neue WC-Anlagen eingebaut. Die Raumeinteilung und die durchhängenden Böden verlangten eine neue Berechnung der Statik. Um die neue Stahlkonstruktion sicher verankern zu können, mussten zusätzliche Betonfundamente errichtet werden. Und nicht zuletzt musste im ganzen Haus der Feuerschutz verbessert werden. Total wurden für diese Gesamtrenovation 2,5 Millionen Franken investiert. Heute sind die Räume im Wesentlichen unverändert. Nur der Seminarraum erhielt in der Zwischenzeit ein Lifting, und die Fenster wurden ersetzt.

Episoden aus der Geschichte

Während des diesjährigen 75-Jahr-Jubiläums der Höheren Fachschule Bürgenstock (HFB) blickt die SchreinerZeitung mit einer losen Serie auf die Geschichte der VSSM-eigenen Bildungsstätte zurück. Interessierte können im Wettbewerb auf der Jubiläumsseite der HFB attraktive Preise gewinnen.

www.75-jahre-hfb.ch

RR, sz

Veröffentlichung: 05. September 2019 / Ausgabe 36/2019

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