Ästhetisch passend und funktionell

Moderne Wandpuffer sorgen für einen effizienten und sehr dekorativen Schutz von Wand und Türen. Bild: Wagner System GmbH

Türstopper.  Dinge, die sich bewegen, brauchen auch eine Begrenzung. Türen zum Beispiel sollen sanft und leise gestoppt werden. Die Anforderungen und Möglichkeiten können dabei sehr vielfältig sein, und man sollte beim Planen einiges mit berücksichtigen.

Auch die noch so schlichte, moderne Tür im formal reduzierten Loft-Appartement hat den Nachteil, dass sie irgendwo anschlägt und ohne Vorkehrung Schäden verursachen kann. Je nachdem was wo dabei den Schwung bremst, muss dafür gesorgt werden, dass dies möglichst leise und sanft geschieht. Dabei besteht nicht nur ein funktioneller Anspruch an den Stopper, sondern auch ein ästhetischer. Das Gesamtbild im Raum soll nicht gestört werden und doch werden effiziente Lösungen erwartet.

Worum es geht

Der farblich angepasste Standard-Gummipuffer ist nicht immer die Lösung. Passend zum Ausbaustil, zu den räumlichen Anforderungen und zum Teil der Tür, das aufschlägt, muss ein funktionell dezenter Puffer gefunden werden. Unter Umständen geht es auch um eine Begrenzung des Schwenkbereiches der Tür, um den Freiraum dahinter für Möbel oder Dinge, die mobil sind, nutzen zu können oder um den Schutz von Glaselementen wie Wandspiegel.

Das Angebot seitens der Beschlägehersteller ist riesig, und es lohnt sich, die entsprechenden Kataloge nach Lösungen zu durchforsten. Dieser Artikel zeigt daher nur Grundsätzliches auf. Anschlagsysteme mit mechanischen Arretierungsmöglichkeiten sind oft ähnliche Puffer, die zusätzlich über Magnete oder gefederte Haken verfügen.

Ästhetische Wirkung

Der Wandpuffer darf heute oftmals gezeigt werden. Statt Gummipuffer in der entsprechenden Wandfarbe zu verwenden, kann auf ein stetig wachsendes Angebot an schlicht und modern gestalteten Puffern zugegriffen werden. Die fliessenden oder bewusst kantigen Formen spielen mit Materialkombinationen aus Metall und Gummi. So wird der Anschlagspunkt betont. Jeder modern gestaltete Puffer wird zudem zum optischen Teil der Türentechnik und hat Einfluss auf die technische Wirkung der Tür im Raum.

Die deutsche Wagner System GmbH bietet mit ihrer Reihe «Scrue or Glue Wall» acht entsprechende Modelle zum Schrauben oder Kleben, die für einen Prallschutz sowie als Lärmdämpfer fungieren. Mit einem an der Unterseite angebrachten Spezialklebepad können sie auf glatten Bodenbelägen oder Wandflächen verklebt und jederzeit wieder abgelöst werden.

Grösse und Distanz

Der Anschlagspunkt muss bei der Montage so liegen, dass die Dornachse des Drückers aufschlägt. Das stellt sicher, dass der Drücker – egal welche Stellung er hat – auf dem Puffer auch aufschlägt. Stimmt die Positionierung, können also kleine Puffer verwendet werden. Liegt der Punkt etwas versetzt oder in einer Schräge, ist meistens ein grös-serer Durchmesser, wie die 50 mm bei den genannten Produkten von Wagner, nötig. Der Mini-Wandpuffer aus Edelstahl mit schwarzem Gummi rechts im Bild, von der U.S.W. AG in Thalwil ZH, hat lediglich 20 mm Durchmesser und kann ebenfalls angeschraubt oder geklebt werden. Dabei ermöglicht die wahlweise geschliffene oder polierte Edelstahloberfläche ein Anpassen an die Drückergarnitur.

Etwas spezieller wird es, wenn Puffer eine gewisse Distanz zwischen Tür und Wand sicherstellen müssen. Wenn beispielsweise der Drücker keinen guten Anschlagspunkt bietet und dieser auf der Tür liegen muss. Einfach einen höheren Gummi verwenden hat von der Funktion sowie auch ästhetisch seine Grenzen. Zu den eleganteren Lösungen zählt sicher, was auch U.S.W. anbietet: Ein Wandpuffer, der gleichzeitig als Kleiderhaken ausgelegt ist. Der doppelte Nutzen kaschiert somit die sonst etwas fremd wirkende Konsole. Was die Befestigung betrifft, müssen solche Konsolenpuffer sowieso auf einem festen Wanduntergrund geschraubt werden, um die Aufschläge der Tür auf Dauer zu verkraften. Ist die Wand zu wenig stabil, sollte der Anschlag an einem anderen Ort sein.

Stolperfalle

Sind Wandanschläge nicht möglich, müssen meistens Bodenpuffer verwendet werden. Dabei ergeben sich sofort ganz andere Probleme: Kleinere Objekte, die direkt am Boden sind, werden auch gerne übersehen. Selbst grössere Podeste und Stufen, die mitten im Raum beginnen, stellen Stolpferfallen dar und müssen daher gut markiert werden. Auch ein grösserer Bodenpuffer kann also durchaus übersehen und somit zum Stolperstein werden. Es kommt also darauf an, was hinter der Tür ist, denn Dinge am Boden müssen bewusst gesetzt werden, damit sie Komfort bieten und nicht nehmen.

Temporäre Stopper

Türen, die mal 180° und dann wieder nur 100° aufgehen dürfen, weil zeitweise etwas dahinter steht, brauchen eine variable Lösung. Diese muss schwer sein, eine rutschhemmende Unterseite haben und über eine Anschlagzone verfügen, die möglichst lautlos den Aufprall abfedert.

Sehr oft kommen dabei grosse, zylindrische Metallanschläge mit umlaufenden Schutzgummis zum Einsatz, die zudem farblich eher auffällig gestaltet sind. Bei geschlossener Tür stehen sie ja etwas verloren im Raum und sollten auf sich aufmerksam machen. Eine andere, dafür sehr auffällige Möglichkeit, ist die Verwendung eines kleinen Sandsackes mit Gummiboden, wie ihn U.S.W. anbietet. Die textile Ummantelung und der kleinkörnige Inhalt bieten einen ausgezeichneten Schutz für die Türflächen und mit dem Sack lässt sich zudem auch noch die Tür arretieren. Für den eher privaten Bereich gibt es über Innendekorationsanbieter eine Vielzahl von speziellen Formen in diesem System, wie beispielsweise auch Plüschtiere und dergleichen.

Fix muss nicht ewig heissen

Soll der Öffnungswinkel der Tür fix sein und ist der Bereich hinter dem Blatt nicht grundsätzlich begehbar, dann kommen fest montierte Bodenpuffer zum Einsatz. Aus den genannten Gründen sollten sich diese gut vom übrigen Boden unterscheiden und somit gut sichtbar sein. Dem Setzen eines solchen Bodenpuffers müssen andere Überlegungen vorausgehen als bei der Wand. Hindernisse, wie Möbel hinter der Tür, können später durchaus wieder weggenommen werden. Der Puffer ist dann nicht mehr notwendig, oder die Bodenheizung lässt sowieso keine Schraubverbindung zu. Häufig haben solche Beschläge noch Sicherungsstifte, die ein zusätzliches Loch verursachen.

Neben anderen Herstellern hat die deutsche Niewiederbohren AG ein System mit Adapterplatte entwickelt, die mit einem Spezialkleber auf dem Boden befestigt wird. Der Einkomponentenkleber hält laut Hersteller auch hohen Stossbelastungen stand und lässt sich selbst nach Jahren einfach und rückstandslos entfernen. Geeignet sind so gut wie alle Arten von Hartböden, vor allem Fliesen, Naturstein, Beton oder Holz, aber auch PVC, Linoleum und Laminate. Holzböden sollten nicht frisch geölt sein und Gussböden sollten vorher getestet werden.

Ohne Stolperfalle

Absolut bündig ist der «FixFax»-Türpuffer, welchen die Opo Oeschger AG in Kloten ZH vertreibt. Er wird in den Boden eingelassen und hebt sich automatisch aus der Grundplatte, wenn sich die Tür nähert. Die Mechanik, die mit Magnetfeldern aktiviert wird, benötigt nach unten etwas Platz und sollte zusammen mit der Tür und allenfalls dem Boden geplant werden. Die Wirkung ist dafür sehr dezent und passt zur modernen Schlichtheit. Weder beim Reinigen noch beim Begehen stellt der Puffer je ein Hindernis dar.

Für mehr Sicherheit

In eine ganz andere Kategorie gehört der Türstopper von Safety First, der von der Sertek GmbH in Pratteln BL vertrieben wird. Der mobile Keil dient der zusätzlichen Türsicherung. Der Stopper wird dabei hinter die Tür gestellt und blockiert diese beim Öffnen. Versucht jemand Unbefugtes die Tür zu öffnen, läuft diese auf den Keil auf und gleichzeitig wird ein sehr lauter, einminütiger Alarmton ausgelöst.

www.wagner-system.dewww.usw.chwww.opo.chwww.niewiederbohren.dewww.sertek.ch

ab

Veröffentlichung: 15. Oktober 2015 / Ausgabe 42/2015

Artikel zum Thema

04. April 2024

Vom Dichten, Kleben und Schäumen

Dichtstoffe.  Was Pfahlbauer einst mit Lehm und Gras taten, lösen Schreiner heute mit allerhand Kunststoffen: das Abdichten von Löchern und Spalten, etwa bei der Montage von Fenstern oder Türen. Die zentrale Frage dabei ist: Was kommt wo mit Vorteil zum Einsatz?

mehr
04. April 2024

Kein Platz für Spielraum

Verpackung und Transport.  Auf Kurz- und Langstrecken braucht es geeignete Massnahmen, um Werke aus Werkstätten ohne Beschädigungen sicher ans Ziel zu bringen. Denn am Ende ist ein Ersatz von beschädigten Teilen die aufwendigste und schlechteste Variante bei der Verpackung.

mehr

weitere Artikel zum Thema:

Montage