Auf den Spuren von 1944

Das Bürgenstock Resort bot eine grandiose Aussicht. Bild: Philipp Heidelberger

75 Jahre Bürgenstock. Auf den Tag genau am Montag vor 75 Jahren nahm die Höhere Fachschule Bürgenstock ihren Betrieb auf. Aus diesem Anlass reisten 75 Gäste zur offiziellen Feier an – wie die Gründerväter von Luzern her mit dem Schiff.

Am 24. Juni 1944 wurde das VSSM-Bildungszentrum auf dem Bürgenstock eröffnet. Grund genug, dies 75 Jahre später ordentlich zu feiern. Wie damals, als es noch keine Strassenverbindung gab, reisten die Gäste mit dem Schiff von Luzern nach Kehrsiten und von dort mit der Standseilbahn bis zum Hotel. Von dort ging es dann zu Fuss durch den angenehm kühlen Wald weiter bis zum Bildungszentrum. Zuvor konnte sich die Festgemeinschaft aber noch bei einem Apéro mit grandioser Aussicht im renovierten Hotel zwischenverpflegen.

Meisterkurse im Hotel

Den Auftakt zum Festakt am Montag machte VSSM-Zentralpräsident Thomas Iten. Er erinnerte daran, dass die Schreiner bereits seit 1933 einen engen Bezug zum Bürgenstock hatten. Damals habe man schon die ersten Meisterkurse im Hotel auf dem Bürgenstock durchgeführt.

Der Nidwaldner Volkswirtschaftsdirektor Othmar Filliger betonte in seiner Rede die nationale Ausstrahlung des Bildungszentrums. Bildung und Weiterbildung seien heute ein wichtiges Thema. «Das war es aber schon vor 75 Jahren. Die Schreiner hatten dies erkannt und handelten entsprechend», sagte Filliger.

Erinnerungen und Meinungen

Der heutige Stiftungsratspräsident Josef Popp hat ebenfalls schon lange einen Bezug zum Bürgenstock: «Ich erinnere mich noch gut daran, wie mein damaliger Experte Romain Rosset der Meinung war, ich hätte die Kehlmaschine falsch eingestellt.»

Ebendieser Romain Rosset erzählte zwischen den Ansprachen Geschichten und Anekdoten aus der 75-jährigen Geschichte der Bildungsinstitution und bestätigte mit einem Augenzwinkern: «Früher gab es eigentlich nur zwei Meinungen. Jene des Bürgenstocks und eine falsche.»

Nach dem Festakt konnten die Gäste den Anlass bei einem zünftigen Nidwaldner Znacht – Bratkäse mit Kartoffeln – ausklingen lassen. Im Anschluss ging es wieder mit der Standseilbahn und dem Schiff zurück nach Luzern – wie vor 75 Jahren.

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Impressionen vom Anlass finden sich in der Bildergalerie weiter unten.
Sämtliche Informationen zum Jubiläum gibt es in diesem Dossier zum nachlesen.

www.75-jahre-hfb.ch

Geldgeber: Gesammelt für den Umbau

« Für den ersten Umbau im Jahr 1982 hatte die Stiftung nicht einmal das Geld, um einen Nagel einzuschlagen. Also führten wir verschiedene Veranstaltungen durch, um finanzielle Unterstützung zu erhalten. Beim Umbau musste dann zuerst der First gerichtet werden, dieser war 250 mm aus dem Lot. »

Willi Braun (85) war während Jahrzehnten Mitglied des Stiftungsrats, den er auch selber präsidierte.

ph

Gastgeber: Aufgewachsen auf dem Bürgenstock

« Die Schreiner sind einmalige Burschen. Bei ihnen muss man sich nie Gedanken machen: Sie sind bodenständig, essen alles und sind für uns fast wie eine Familie. Einzig im Winter gibt es manchmal einige Epi­soden, wenn viel Schnee liegt und ein Auto stecken bleibt. »

Sepp Amstutz betreibt mit seiner Frau Irene den Bauernhof unterhalb des Bildungs­zentrums. Seit Jahren vermieten sie einfache Zimmer an Kursteilnehmer und sorgen für ihr leibliches Wohl.

ph

Veröffentlichung: 25. Juni 2019

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