Beim GAV müssen alle Partner mitwirken


Ein Verlängerung des aktuellen GAV schafft Raum für weitere Verhandlungenüber die Anstellungsbedingungen der Schreinerbranche. Symbolbild: Trigidey (Pixabay)
Ein Verlängerung des aktuellen GAV schafft Raum für weitere Verhandlungenüber die Anstellungsbedingungen der Schreinerbranche. Symbolbild: Trigidey (Pixabay)
VSSM. Der Fahrplan für die weiteren Verhandlungsschritte beim GAV Schreinergewerbe steht fest. Der VSSM will zunächst den gültigen, allgemeinverbindlichen GAV um zwei Jahre verlängern. Schon im Herbst geht es um die Löhne fürs nächste Jahr. Die GAV-Kommission hat viel zu tun.
Ein allgemeinverbindlicher Gesamtarbeitsvertrag (ave GAV), wie ihn die Schreinerbranche kennt, schafft Rechtssicherheit und definiert für Arbeitnehmende und Arbeitgebende gute Rahmenbedingungen, die einen Beitrag zum Arbeitsfrieden leisten. Ausserdem sichert er die wirtschaftliche Existenz der Sozialpartner. Ohne ave GAV gibt die Schreinerbranche den Einfluss auf Umsetzung und Einhaltung von einheitlichen und branchenspezifischen Rahmenbedingungen auf – und so auch die Kontrolle über den Zugang zum Schweizer Markt aus der Hand.
Der Prozess für die Weiterführung des bestehenden GAV ist gestartet. So hat die von der Präsidentenkonferenz (PRK) des VSSM gewählte GAV-Kommission (siehe Kasten) an mehreren Sitzungen und unter Einbezug der Interessengruppen Anpassungswünsche gesammelt und daraus die für die Verhandlungen relevanten Punkte abgeleitet. Die Verhandlungsdelegation hat jeweils an mehreren Sitzungen die Gespräche mit den Gewerkschaften vorbereitet.
An der GAV-Verhandlungssitzung im April haben die Verhandlungsdelegationen der Arbeitnehmervertreter (Unia, Syna) und der Arbeitgebervertreter einen verbindlichen Terminplan für die Verhandlungen im Jahr 2025 festgelegt.
Weil das Seco nach Abschluss aller Verhandlungen und einer erfolgreichen Verabschiedung durch die Gremien von Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden bis zu einem Jahr benötigt, um die Allgemeinverbindlichkeit auszusprechen, bedarf es einer Verlängerung des aktuellen GAV um zwei Jahre, um einen vertragslosen Zustand zu verhindern und den nötigen Raum für Verhandlungen zu gewinnen. Ein weiteres erklärtes Ziel ist es, den GAV schlanker und leserlicher zu machen.
Die PRK vom 8./9. Mai hat einer Verlängerung des GAV um zwei Jahre zugestimmt. Dies mit der Forderung, dass die Verhandlungen ohne Verzögerung und zielgerichtet fortzusetzen sind. Zudem ist es möglich, dass aus den Reihen der Präsidenten noch Anträge eingehen, über welche die VSSM-Delegiertenversammlung am 27. Juni zu befinden hätte.
Der aktuelle GAV sieht jährliche Lohnverhandlungen vor. Im September finden die Verhandlungen für die Löhne 2026 statt. Die GAV-Kommission des VSSM wird vorgängig einberufen, um deren Meinung bezüglich der Stossrichtung der Verhandlung abzuholen. Das Ergebnis der Verhandlung wird der Präsidentin und den Präsidenten an der PRK vom 21. Oktober vorgestellt, die dann an der PRK vom 18. November über die Löhne 2026 entscheiden. Dazwischen finden in den Sektionen und Fachgruppen Beratungen zu den Ergebnissen statt.
Nach dem Okay von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite erfolgt die Einreichung der Zusatzvereinbarung über die Löhne beim Seco. Es legt das Gesuch zunächst öffentlich auf. Sollte es keine Einsprachen geben, erfolgt die Überweisung an den Bundesrat, der einen Beschluss erlässt. Die Zusatzvereinbarung über die Löhne tritt erfahrungsgemäss im ersten Quartal des neuen Jahres in Kraft.
www.vssm.chRuedi Amsler, Embrach; Sven Baumann, Oberägeri; Jörg Bühlmann, Hasle LU; Christof Burkard, Wallisellen (juristischer Berater); Peter Eichenberger, Spiez; Werner Füllemann, Frauenfeld (bis Mai 2025); Daniel Furrer, Wallisellen (Mitglied Verhandlungsdelegation); Basil Gasser, Wolhusen; Manuel Huber, Frick (ab Mai 2025); Thomas Iten, Rafz (Präsident GAV-Kommission und Mitglied Verhandlungsdelegation); Christian Kälin, Trachslau (Leiter Verhandlungsdelegation); Matthias Loosli, Wyssachen (ab Mai 2025); Costantino Shadlou, Breganzona; Matthias Tobler, Eggersriet; Michel Romer, Elsau; Thomas Vetsch, Grabs (Mitglied Verhandlungsdelegation); Beat Voellmy, Basel.
Veröffentlichung: 15. Mai 2025 / Ausgabe 20/2025
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