Bessere Dämmstege dank geschäumtem PET

Einbaufertig: Der Alpet-Dämmsteg aus Kunststoff. Die grünliche Farbe des Füllmaterials rührt von der Verwendung von PET aus rezyklierten Flaschen her. Bild: Hochuli Advanced

Werkstoffe. Forscher der Materialprüfunganstalt Empa haben einen Dämmsteg für Alu-Fensterprofile mit einer isolierenden Füllung aus recyceltem PET entwickelt. Das Produkt soll demnächst unter dem Namen «Alpet» auf den Mark kommen. 

Dämmstege in Alu- oder Metallprofilen von Fenstern und Fassaden sind entscheidend für eine gute Wärmedämmung. Sie trennen die Aussen- und Innenseiten von Fenstern und Fassaden, weil Kälte und Wärme sonst ungehindert passieren könnten. Ein Team der Eidgenössichen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) hat nun ein neuartiges Produkt entwickelt, um den Dämmstegen noch bessere Eigenschaften zu verleihen. An der Entwicklung war die Metallbaufirma Hochuli aus Wigoltingen TG als Industriepartner beteiligt.

Bessere Eigenschaften als Polyamidfüllungen

Der Clou des neuen, «Alpet» genannten, Steges ist die Füllung im Innern des glasfaserverstärkten Kunstoffkörpers, schreibt die Empa in einer Mitteilung. Der grünliche Streifen besteht aus geschäumtem Polyethylenrephthalat, also aus recycelten PET-Flaschen. «Die vielen Luftporen in dieser Schicht dämmen effizient. Die Wärmeleitfähigkeit des Prototypen liegt bei 0,1 W/mK und damit deutlich tiefer als bei einer aktuellen Standard-Dämmung aus Polyamid mit 0,25 W/mK», heisst es in der Meldung. (W/mK = Watt pro Meter*Kelvin). Eine grosse Herausforderung war für die Forscher, eine passende Methode für die Schäumung des recycelten PET zu entwickeln. Insgesamt pröbelten die Forscher an rund 1000 Laufmetern Dämmstegen, bis sie letztlich den funktionierenden Protoypen hatten.

Metallbaufirma übernimmt Serienproduktion

Das Produkt und die Messwerte seien überzeugend, sagen die Empa-Forscher. Die neuen Dämmstege sollen auch über die nötige Langzeit-Stabilität verfügen. Der neue Dämmsteg soll nun von der Wigoltinger Metallbaufirma Hochuli im Serie produziert werden, in der eigens dafür gegründeten Tochterfirma Hochuli Advanced. Mittlerweile liegen laut Firmenchef Frank Hochuli offizielle Zertifizierungen zum Brandverhalten und zur statischen Belastbarkeit vor. Nur das Attest zur Wärmedämmung steht noch aus – wegen geringfügiger Differenzen bei einzelnen Messwerten, die an den positiven Resultaten freilich nichts ändern würden, sagt der Ingenieur.

Stefan Hilzinger

www.empa.ch
www.hochuli-advanced.ch

 

Veröffentlichung: 22. Juli 2021

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