Bodenständige Linie mit dem «Plano 4D» von Sola


Der «Plano 4D» hat eine vierte Linie knapp über dem Boden. Das unterscheidet das Gerät von anderen. Bild: Christian Härtel
Der «Plano 4D» hat eine vierte Linie knapp über dem Boden. Das unterscheidet das Gerät von anderen. Bild: Christian Härtel
Christian Härtel macht den Test
Das Gerät im Test stellt die erste praktische Begegnung des Autors mit einem Linienlaser dar. Was einer sagt, der das Ausrichten und Nivellieren mittels Wasserwaage und Richtlatte gewohnt ist und der noch die Arbeit mit der Schlauchwasserwaage kennt, steht im Praxistest.
Seit einigen Jahren benutze ich einen Laser-Entfernungsmesser. Mein Vertrauen in das Hilfsmittel musste sich allerdings erst entwickeln. Klar habe ich dabei auf einen Qualitätshersteller gesetzt. Trotzdem drängte es mich anfänglich immer wieder dazu, das Ergebnis nochmals händisch nachzumessen. Da die Resultate stets korrekt waren, leistet mir das kleine digitale Gerät heute zuverlässig gute Dienste.
Im nächsten Schritt soll es ein Linienlaser sein. Damit einher geht ein Farbwechsel. Während der Entfernungsmesser einen roten Punkt zeichnet, sind die Linien des «Plano 4D» grün. Was immer wieder gesagt und geschrieben wird, scheint zu stimmen: Man sieht das grüne Licht in der Regel besser. Zumindest kann ich behaupten, dass die grüne Linie auch bei recht grossen Entfernungen und eher schwierigen Lichtverhältnissen gut zu sehen ist. Bei Tageslicht ist es nicht einfach im Aussenbereich, aber im riesigen Heuschober des Nachbarn wäre es ohne Weiteres möglich gewesen, mit dem Laser das Level einer Zwischendecke festzulegen, wobei das Gerät in der Mitte des etwa 30 m langen Gebäudes stand.
Der entscheidende Grund dafür, dass meine Wahl auf den «Plano 4D» von Sola fiel, ist seine zusätzlich eingebaute, vierte bodennahe Linie. Endlich gibt es das, worauf ich lange gewartet habe: einen Linienlaser, der es mir ermöglicht, im Trockenbau leichter mit dem Bodenaufbau umzugehen.
Schon die erste Orientierung ist dabei hilfreich. Im Altbau sind Winkel oft irgendwie, und der Boden ist gezeichnet vom Lauf der Zeit. Den Laser einfach mal in die Raummitte stellen, und schon hat man einen ersten Eindruck davon, wie weit die vorhandene Fläche vom «im Wasser sein» entfernt ist. Damit bietet der «Plano» zwei horizontale Linien und kann sowohl in Boden- als auch in Deckenebene nivellieren. Die untere Linie befindet sich etwa in 16/17 mm Höhe. Die Höhe ist sinnvoll, damit nicht jede kleine Unebenheit im Boden zur Abschirmung des Laserlichtes führt.
Die Linien lassen sich über die zwei Tasten «V» für vertikal und «H» für horizontal einzeln zuschalten. Neben dem seitlich angebrachten grossen Ein-/Ausschalter gibt es nur noch eine dritte Taste mit der Bezeichnung «M» für Modus. Diesen braucht es, um die Selbstnivellierung auszuschalten und das Laserlicht zu arretieren, wenn das Gerät in Schräglage eingesetzt werden soll. Die Bedienelemente erschliessen sich mir damit recht schnell.
Zum Wechseln in die Neigungsfunktion betätigt man die M-Taste, und sodann zeigt das Gerät durch Blinken der Laserlinie an, dass die Laser nun arretiert sind.
Allerdings blinken die Linien des Gerätes auch, wenn die Akkus unter 10 % ihrer normalen Kapazität gefallen sind. Und die Linien blinken, wenn der «Plano 4D» zu schräg für den Selbstnivellierungsbereich platziert wird. Er blinkt auch, wenn durch Federn des Untergrundes der Laser seine Position sucht und schlecht finden kann. Zumindest am Anfang sind das etwas viel der Lichtsignale. Es dauert einen Moment, um zu wissen, was gerade der Anlass für das Blinken ist. Hilfreich ist dabei die Bedienanleitung. Die muss man sich selbst im Internet herunterladen. Im betrieblichen Einsatz ist es sicher gut, eine gedruckte Version in den Koffer zu legen.
Da das Gerät länger auf den ersten Einsatz warten musste, waren die Akkus ziemlich schwach. So konnte ich auch gleich den Ladezyklus testen. Während volle Akkus einen Tag lang durchhalten, haben diese zum Laden lediglich zwei Stunden benötigt.
Beim Probieren bekomme ich ein Gefühl dafür, was mit dem Linienlaser alles geht. Und ich merke, dass die verschiedenen Einsatzsituationen auch Hilfsmittel brauchen. Wenn der Laser nicht auf dem Boden stehen soll, was beim Projizieren der vertikalen Linien durchaus möglich ist, braucht es für die bequeme Bedienung und den Einsatz der horizontalen Linien ein geeignetes Stativ oder den Einsatz von Halterungen.
Die mitgelieferte Halterung bietet die Möglichkeit, das Gerät in allen Richtungen fein zu justieren. Allerdings ist es etwas labil und verstellt sich leicht beim Hantieren. Hier wäre etwas mehr Güte in Material und Verarbeitung sehr hilfreich. Ausgezeichnet hält die Halterung dank der Magnete auf metallischen Untergründen. Also ideal für Trockenbauer mit Metallschienen. Selbst wenn sie nur auf einer Linie, etwa an einer runden Säule, angedockt werden, reicht die Haltekraft aus. Hat man es mit horizontalen Metallträgern in I- oder Doppel-T-Form zu tun, wird es schwieriger. Dafür ist noch eine zusätzliche Klemmhalterung mit im Lieferumfang, die allerdings wenig zielführend ist, weil die Befestigungslösung mit der wirkenden Hebelkraft nicht steif genug ist.
Die Wandhalterung ist auch für den Einsatz auf Stativen vorgesehen. Wegen der wenig steifen Ausführung scheinen mir andere Lösungen da besser, etwa die Halterung, die das Gerät auf dem als Zubehör erhältliche Klemmstativ UTC von Sola aufnimmt. Das Stativ deckt den Einsatzbereich der Horizontallinien von 600 bis 3150 mm Höhe ab. Dazu werden Aluminiumrohre miteinander zum Stab verschraubt. Das Rohr an der Decke erhält ein Endstück aufgeschraubt, und das Bodenrohr hat einen Teleskopauszug samt federndem Fussstück. Damit lässt sich das Stativ zwischen Boden und Decke einspannen. Die Halterung für die Aufnahme des Lasers ist schnell eingestellt und lässt sich in der Höhe fein justieren.
Für Arbeiten mit Neigungsfunktion braucht es dagegen ein anderes Stativ. Ich habe dazu einfach mein vorhandenes Stativ aus der Fotoausrüstung eingesetzt. Dank üblicher ¼-Zoll-Aufnahme ist das kein Problem.
Das Werkzeug von Sola ist in allen erdenklichen Lagen hilfreich. Die vierte Linie im Bodenbereich macht den Unterschied. Aber auch sonst zeichnet es sich durch ein ausgezeichnetes Handling aus und macht, was es machen soll. Ziemlich wichtig scheint auch die Wahl des Stativs, vielleicht auch der Stative. Es entscheidet in vielen Situationen darüber, ob die Arbeit gut von der Hand geht. Während die Wandhalterung etwas zu wenig präzise scheint, weil sie sich beim Handling leicht verstellt und die Kunststoffteile etwas nachgeben nach dem Fixieren, ist das Stativ in Form von Alurohren eine wirkliche Hilfe. Es erlaubt einen vielfältigen Einsatz bis in die Deckenebene hinein. So kommt es, dass ich mich am Ende schon etwas angefreundet habe, weil die Erleichterung gegenüber Wasserwaage, Richtlatte und Schlauchwasserwaage einfach enorm ist.
Sola - «Plano 4D» green |
Masse (L × B × H) 150 × 95 × 145 mm |
Messtoleranz ±0,30 mm/m
Selbstnivellierbereich ±3°
Einsatzbereich ohne Handempfänger (Radius) 30 m
Einsatzbereich mit Handempfänger (Radius) 80 m
Stativ-Aufnahme ¼- Zoll-Gewinde
Schutzklasse IP 54
Stromversorgung 2 × 3,6-V-Li-Ion-Akku (2 × 3450 mAh)
Ausgangsleistung <1,0 mW
Wellenlänge 510–530 nm
Lieferumfang
• «Plano 4D» Green
• 4 × Li-Ion-Akku-Zellen
• Ladegerät mit Kabel und Netzstecker
• Wandhalterung WB
• Transportkoffer
Garantie 2 Jahre
Preis inkl. MwSt. CHF 640.–
Veröffentlichung: 27. Februar 2025 / Ausgabe 9/2025
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