Caran-d'Ache-Stifte künftig aus Schweizer Holz


Forscherin Patricia Granado Sanzovo prüft die möglichen Bleistifthölzer genau. Bild: PD
Forscherin Patricia Granado Sanzovo prüft die möglichen Bleistifthölzer genau. Bild: PD
Forschung. Der Schweizer Bleistifthersteller Caran d'Ache möchte die kalifornische Zeder durch Schweizer Holz ersetzen. Forscherinnen der Berner Fachhochschule Biel nehmen mögliche Kandidaten unter die Lupe.
Der grosse Vorteil des Bleistifts: Er lässt sich spitzen. Darum ist er immer einsatzbereit und zuverlässig im Gebrauch – auch von vielen Schreinern. Die Eigenschaft, sich zentriert und ohne Effort spitzen zu lassen, verdankt das unscheinbare Schreibutensil der kalifornischen Zeder. Aus ihrem Holz werden Blei- und Farbstifte seit mehr als 100 Jahren hauptsächlich gefertigt, auch in der Schweiz. Nun will der Schweizer Hersteller Caran d’Ache im grossen Stil auf einheimisches Holz setzen, wie die Berner Fachhochschule Biel (BFH) unlängst mitteilte, nachdem das «Bieler Tagblatt» gegen Ende Jahr über das Projekt berichtet hatte.
Mit der Verwendung von Schweizer Holz soll demnach die Umweltbilanz der Stifte markant verbessert werden. Zugleich würden einheimische Zulieferer das Risiko von Lieferengpässen und Qualitätsschwankungen verringern. Zusammen mit der BFH und unterstützt von Innosuisse, der Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung, habe der Genfer Schreibwarenhersteller deshalb das Projekt «ModSharp» lanciert. Die Aufgabe besteht darin, ein Holz samt Verarbeitungsprozess zu finden, das zugleich weich und äusserst formbeständig ist. Ein Holz, das sich mit minimalem Kraftaufwand spitzen lässt, dabei weder ruckelt noch splittert, und sich kostengünstig verarbeiten und lackieren lässt.
«Die Herausforderung, so viele Bedingungen unter einen Hut zu bringen, das fasziniert mich am Projekt ‹ModSharp›», wird Patricia Granado Sanzovo in der Meldung zitiert. Die junge Brasilianerin arbeitet als wissenschaftliche Assistentin im Projektteam des Instituts für Werkstoffe und Holztechnologie. Zugleich schreibt sie ihre Masterarbeit zu diesem Thema. Es seien Dutzende von Eigenschaften rund ums Holz, die geprüft werden müssten. Teils seien sie mechanischer Natur wie die Spitzbarkeit, teils chemisch wie die Imprägnierung mit Pigmenten und Paraffin, die die Spitzbarkeit verbessern und allgemein dafür sorgen, dass sich das Holz besser bearbeiten lässt. Gestartet ist das Projekt Anfang 2019, im Juni 2021 soll es abgeschlossen werden. Die Ausgangslage der Forschung bildete der Vergleich einer guten Handvoll Holzarten mit der kalifornischen Zeder.
Stefan Hilzinger
Veröffentlichung: 28. Januar 2021
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