Das erlebt man nur einmal

Die zwei Medaillengewinner von Abu Dhabi 2017: Weltmeister Sven Bürki (l.) und der Drittplatzierte Fabio Holenstein. Archivbild: VSSM

World skills.  Vor zwei Jahren haben Sven Bürki und Fabio Holenstein an den Berufsweltmeisterschaften in Abu Dhabi teilgenommen. Die beiden schauen zurück und geben den aktuellen Vertretern Tipps.

In Abu Dhabi 2017 hatte Sven Bürki bei den Möbelschreinern die Goldmedaille gewonnen. «Ich habe ausnahmslos positive Erinnerungen an die World Skills», sagt er. «Das liegt natürlich auch an meiner guten Platzierung. Doch auch ohne Medaille hätte ich sicher gerne an den ganzen Zyklus zurückgedacht. Schon die Zeit in der Schreinernati war toll.» Es sei eine super Gruppe mit einem guten Niveau gewesen. Man habe sich gegenseitig gepusht. «In der Vorbereitung auf die WM konnte ich dann bei Experte Tobias Hugentobler trainieren. Diese Zeit habe ich besonders genossen.» Denn Bürki hat sich voll und ganz aufs Training und seine Ziele konzentrieren können und hat dabei wahnsinnig viel gelernt. Im Schweizer Team hätten sich in Abu Dhabi alle Teilnehmenden gegenseitig unterstützt und aufgebaut, wenn mal etwas nicht so gut gelaufen war, erzählt er. «Unsere Gruppendynamik ist mir besonders in Erinnerung geblieben.»

Samanta Kämpf und Jérémie Droz rät Bürki, dass sie die Zeit so gut wie möglich geniessen sollen. «Sie ist schnell vorbei, und so etwas erlebt man nur einmal. Neben dem Stress und den Entbehrungen sind es auch wundervolle Momente mit spannenden Personen aus der ganzen Welt.» Aus dieser Zeit nehme jeder Kandidat viel mit. «Und man darf auch zwischendurch mal stolz auf sich sein.»

Die beiden sollten nicht zu sehr auf die Konkurrenz achten, rät Bürki: «Andere Länder arbeiten nicht wie wir. Gerade im Arbeitsablauf gibt es grosse Unterschiede. Das sieht von aussen schnell mal nach einem Rückstand aus.» Bei ihm schien es, als würde er weit zurückliegen. Doch am Ende hatte er sein Möbel rechtzeitig fertig. «Wichtig ist, sein Tempo durchzuziehen und sich nicht verückt machen zu lassen.»

Unbedingt sich selbst bleiben

«Meine Erinnerungen an die World Skills in Abu Dhabi sind mit Freude und Stolz verbunden», sagt Fabio Holenstein. Bei den Massivholzschreinern hatte er 2017 die Bronzemedaille gewonnen. «Den jetzigen Teilnehmern rate ich, sich selbst zu bleiben und alles zu geben.» Man habe nur diese eine Chance, und diese solle man nutzen. Einen Podestplatz zu erreichen, sei natürlich schon das Ziel, findet er. «Man sollte aber nicht zu sehr enttäuscht sein, wenn es nicht klappt. Allein die Teilnahme ist eine Riesenleistung.» Die Bronze-Medaille bei den Massivholzschreinern sei sicher eine grosse Referenz in seinem Lebenslauf, sagt Holenstein. Er denkt allerdings nicht, dass er seinen aktuellen Job nur deswegen bekommen habe. «Ich wünsche den zwei Kandidaten viel Glück und dass sie den Anlass geniessen. Er ist einmalig!»

ndo

Veröffentlichung: 08. August 2019 / Ausgabe 32-33/2019

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