Den Rucksack füllen

Fabian Neff profitiert noch heute von seinem Australienaufenthalt, den Erfahrungen und Bekanntschaften. Bild: Kookaburra Australia

Ausland.  Viele Betriebe sind auf der Suche nach Fachkräften mit praktischer Erfahrung. Deshalb ist der Zeitpunkt für junge Schreiner/innen nach der Lehre günstig, genau diese Erfahrungen zu sammeln – beispielsweise im Ausland.

Noch keine Festanstellung nach der Lehre? Mut zur Veränderung vorhanden? Bereit für ein berufliches Abenteuer? Der Zeitpunkt nach der erfolgreich bestandenen Lehrabschlussprüfung, nach der Rekrutenschule oder in einer Übergangsphase während des Berufslebens ist günstig, sich den Erfahrungsrucksack als Schreinerin oder Schreiner weiter zu füllen.

Chance beim Schopf gepackt

Hierfür stehen den jungen Arbeitskräften Tür und Tor offen; ob als temporärer Schreiner, auf einer Grossbaustelle auf Montage, als Überbrückung in einem Spezialbetrieb oder mit einem Aufenthalt im Ausland. Diese Chance hat Fabian Neff beim Schopf gepackt und rund acht Monate in Australien verbracht. Die Formalitäten konnten dank der Vermittlung und Unterstützung von Kookaburra Australia einfach abgewickelt werden. «Nach kurzer Angewöhnungszeit war ich definitiv in Sydney angekommen. Der ausgezeichnete Arbeitsplatz und die sympathische Sprachschule trugen einen grossen Teil dazu bei», erinnert sich Fabian Neff.

Für ihn hat sich die Kombination von Arbeit, Ferien und Sprache lernen zu einem richtigen Abenteuer entwickelt. Sein Fazit: «Ich kann jedem und jeder empfehlen, diese Erfahrung zu machen, denn man lernt viele neue Leute kennen, lernt die Sprache, ohne übertrieben zu ‹büffeln›, und kommt auch beruflich weiter.» Der letzte Punkt hat Fabian Neff besonders überrascht. Er rechnete damit, dass er als gelernter Schreiner aus der Schweiz mit der Arbeit in Australien unterfordert sein könnte. Das Gegenteil war der Fall: «Die Aufträge in meinem australischen Schreinerbetrieb waren anspruchsvoll und die Arbeiten von bester Qualität. Zudem lernte ich andere Arbeitstechniken kennen, die ich nun in der Schweiz anwenden kann», erklärt Fabian Neff.

Auch die Arbeitgeber profitieren

Der Nutzen und die Erfahrung für die jungen Berufsleute stehen bei Kookaburra Australia im Zentrum. Das Schweizer Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, ausgebildeten Bauarbeitern einen Job im erlernten Beruf und die Sprachschule in Australien zu vermitteln. Kookaburra-Geschäftsführerin Brigitte Müller ist immer wieder beeindruckt, mit welch breitem Erfahrungsschatz die Handwerker aus Down Under zurückkehren. «Diese Tatsache kommt dann dem Handwerk in der Schweiz zugute. Somit profitieren von diesem Aufenthalt alle: der Schreiner, die künftigen Arbeitge- ber und somit die ganze Branche», erklärt Brigitte Müller.

Trotz der Arbeit und der Sprachschule – die auch ohne Praktikum angeboten wird – blieb Fabian Neff noch Zeit, Australien und die Umgebung zu entdecken. «Ich war beispielsweise in Sydney, Melbourne, Canberra, Adelaide, Cairns … und besuchte sogar Auckland in Neuseeland», erzählt er und betont noch einmal, dass er dieses Abenteuer jedem/r Schreiner/in empfehlen würde.

www.kookaburraaustralia.ch

pet

Veröffentlichung: 27. Juni 2019 / Ausgabe 26/2019

Artikel zum Thema

18. Dezember 2025

«Harmonie ist nicht immer zielführend»

Interview.  Seit sechs Monaten ist Jürg Rothenbühler im Amt als neuer Zentralpräsident des VSSM. Im Gespräch zieht er eine erste Zwischenbilanz. Der Branchenverband werde in der Branche selbst zu wenig wahrgenommen; daran will er im nächsten Jahr substanziell etwas ändern.

mehr
11. Dezember 2025

Verhandeln wie die Profis

Sektion AArgau.  Bei Preisverhandlungen geht es nicht allein um den Preis, sondern vielmehr auch um den wahrgenommenen Wert. Das lernten Aargauer Schreinerinnen und Schreiner am Themenabend in Leibstadt.

mehr

weitere Artikel zum Thema:

Verbandsinfo