An der Bildung bauen
Die Schreiner hiessen die Reduktion des Vorstands auf fünf Personen gut.
VSSM Graubünden. Die Bündner Schreinermeister und Holzbauer trafen sich kürzlich in der Klinik Beverin in Cazis zu den Generalversammlungen ihrer Sektionen. Zusammen treiben sie derzeit Umbau und Erweiterung des Kurszentrums Ilanz für Schreiner und Zimmerleute voran.
Lediglich ein Viertel der Mitglieder besuchte die diesjährige Generalversammlung des VSSM Graubünden. Präsidentin Barbara Schuler-Rozzi erwähnte in ihrer Begrüssung aktuelle Probleme der Branche wie Finanzierung der Grundbildung, ausländische Firmen, Frankenstärke und das Gesetz über den Zweitwohnungsbau.
Trotz Sparmassnahmen weist die Jahresrechnung 2015, die den Mitgliedern vorgelegt wurde, erneut rote Zahlen aus. Unter Wahlen bestätigte die Versammlung Vorstandsmitglied Meinrad Polter (Berufsbildung) mit Applaus für die nächste Amtszeit. Für die abtretenden Vorstandsmitglieder René Jörimann und Giovanni Vecellio fanden keine Ersatzwahlen statt. Denn die Versammlung nahm den Vorschlag an, den Vorstand auf fünf Personen zu reduzieren.
Martin Wieland demissionierte als Rechnungsrevisor. Als bisheriger Ersatzrevisor stellte sich Rico Gansner zur Wahl. René Jörimann wird neuer Ersatzrevisor.
Mit Geschenken, Dankesworten und Applaus wurden die zurücktretenden Personen verabschiedet, darunter auch die LAP-Experten Eugen Maissen und Marco Brot.Thomas Iten, Vizepräsident des VSSM-Zentralvorstands, überbrachte die Grussworte des Zentralverbands. Er informierte über laufende Tätigkeiten und beantwortete teils kritische Fragen aus der Versammlung.
Moderner Holzbau für die «Hölzigen»
Sowohl bei den Schreinern als auch bei den Holzbauern ist das Umbau- und Erweiterungsprojekt des Kurslokales in Ilanz derzeit ein wichtiges Thema. Aufgrund der neuen, vierjährigen Lehre benötigen die Zimmerleute ein grösseres Lokal für die überbetrieblichen Kurse. Die bestehenden Räumlichkeiten von Schreinern und Zimmerleuten in Ilanz sollen daher saniert und erweitert werden. Architekt Rico Carigiet erläuterte das Projekt: «Ein moderner Holzbau soll zur zeitgemässen Ausbildungsstätte für die Hölzigen werden.» Das Vorhaben soll ab Frühling 2017 realisiert und 2018 eröffnet werden. Dazu benötigt es aber noch die Zustimmung des Kantons und der Gemeinde Ilanz.
Ein Appell an die Politiker
Die Bündner Sektionen von VSSM und Holzbauerverband kämpfen mit gleichen Problemen. 2015 hatten die Folgen des starken Frankens für Tourismus und Export auch Auswirkungen auf die Holzbranche. In der Hotellerie sind die Investitionen massiv zurückgegangen, zudem sind immer öfter Anbieter aus dem Ausland im Graubünden tätig. Dass dadurch die Wertschöpfung aus der Region abfliesse und Arbeitsplätze und Lehrstellen verloren gingen, daran würden die wenigsten denken, sagten Barbara Schuler-Rozzi und Erwin Walker, Präsident der Holzbauer-Sektion.
Hinzu komme, dass das Gesetz über den Zweitwohnungsbau diverse Projekte blockiert habe. Kommunale Baubehörden seien verunsichert gewesen und hätten nur zögernd Baugesuche bearbeitet.
Anwesende appellierten an die Bündner Politik, dass eine Erhöhung der Beiträge an die Grundbildung dringend nötig sei. Es könne nicht sein, dass die Mittelschulen und die Weiterbildung grosszügige kantonale Gelder abholten, die Grundbildung aber auf der Strecke bleibe. Regierungsrat Jon Domeni Parolini, der im Saal sass, versprach, dieses Anliegen an das zuständige Departement weiterzuleiten.
Im Anschluss an die Versammlung sprach VSSM-Vizepräsident Thomas Iten zum Thema Bildung und leitete so zur Schreiner-Roadshow des Zentralverbands über, die an diesem Tag in Cazis Halt machte.
www.vssm-gr.chVeröffentlichung: 26. Mai 2016 / Ausgabe 20/2016
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