«Die Qualität hat sich enorm verbessert»

In den 16 Jahren als Leiter Technik hat Beat Rudin manche Messung gemacht. Bild: Milan Budimir (FFF)

Fensterfachverband FFF.  Beat Rudin war während 16 Jahren Leiter Technik beim Fachverband Fenster- und Fassadenbranche (FFF). Nun geht er in den Ruhestand. Im Gespräch mit FFF-Geschäftsführer Markus Hobi blickt er auf seine Tätigkeit zurück.

Markus Hobi: Welche Schwerpunkte in der Tätigkeit hat es über die Jahre gegeben?
Beat Rudin: Als Fachverband haben wir uns vorwiegend mit Aus- und Weiterbildung und natürlich mit Technik beschäftigt. In Form von Labels und Zertifikaten haben wir beide Themen zusammengebracht. Zur Erlangung von Labels und Zertifikaten wird nebst den technischen Nachweisen auch der Besuch von Kursen verlangt.
Wie hat sich der Verband in deiner Zeit verändert?
2009 stand der FFF nach einer turbulenten Zeit an einem Neuanfang. Der Verband wurde neu strukturiert und die Handlungsfelder am Nutzen der Mitglieder ausgerichtet. Bedürfnisse wurden ermittelt und mit den Kontakten in den Kommissionen und anlässlich von Schulungen und Betriebskontrollen neu in Erfahrung gebracht.
Auch die Branche hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Wie hast du das miterlebt?
Das Verlangen nach verbesserter Wärmedämmung hat die Entwicklung neuer Fenstersysteme vorangetrieben und die Produzenten gezwungen, zu investieren. Mit neuen, Maschinen und Werkzeugen hat sich die Qualität der Produkte enorm verbessert. Im Gegensatz zu meinen ersten Betriebskontrollen gibt es heute nur noch wenige Beanstandungen am Produkt. Demgegenüber musste die Branche die Arbeitsweise anpassen. Der Gesetzgeber verlangt eine dokumentierte und rückverfolgbare Produktion in Form einer WPK. Dabei unterstützten die Labels und insbesondere das Qualitätssignet des FFF die Mitglieder, diese Vorgaben sicher umzusetzen.
In deiner Zeit hat es auch viele Projekte mit dem VSSM gegeben, an welche erinnerst du dich gerne zurück?
Generell hatte ich über all die Jahre eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem VSSM. Auf operativer Ebene war die Neupositionierung der Fachgruppen im Rahmen der Verbandsreorganisation eine Herausforderung. Obwohl die Interessen sehr unterschiedlich waren, ist es letztlich gelungen, eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung zu finden. Im Bereich Berufsbildung konnten wir Bedingungen für den Schreinerpraktiker mit Schwerpunkt Fensterbau entwickeln. Diese Ausbildung haben wir schon damals geschaffen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Mit dem Bereich Technik und Betriebswirtschaft hatten wir viele gemeinsame Projekte. Konkret schaue ich gerne auf die Fachanlässe zurück, an denen wir mitwirken durften.
Aus deiner langen Amtszeit gibt es sicher die eine oder andere Anekdote?
Ich glaube, man könnte ein Buch schreiben. Schmunzelnd erinnere ich mich an eine Kontrolle zurück. Wie gewohnt wollte ich vom Produktionsleiter die Dokumente der WPK sehen. Er bäumte sich vor mir auf und sagte: «Welche Dokumente? Ich bin die WPK!» Heute kaum mehr vorstellbar.
Wie hat sich die Zusammenarbeit mit dem VSSM und anderen Verbänden entwickelt?
Nebst dem VSSM haben wir mit vielen anderen Verbänden da zusammengearbeitet, wo es gemeinsame Themen gibt. Aus meiner Sicht wird es zunehmend schwieriger, Lösungen zu finden, bei welchen die Sache und nicht die Eigeninteressen im Zentrum stehen. Das ist bedauerlich und wird für die Zukunft eine echte Herausforderung.
Du gehst jetzt in deinen Ruhestand, was wirst du zukünftig tun?
In erster Linie werde ich meiner Frau, welche noch etwas weiter arbeitet, die Arbeiten im Haushalt abnehmen. Für das nächste Jahr planen wir eine längere Reise und werden mit dem Wohnmobil noch mehr unterwegs sein. Auch freue ich mich darauf, mehr für die Familie da zu sein, und all meine Beschäftigungen, die sich auf die Abende und Wochenenden beschränkten, künftig auf die Wochentage auszudehnen.
www.fff.ch

Veröffentlichung: 21. November 2024 / Ausgabe 47/2024

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