Ein Fingerzeig an die Politik


Barbara Schuler-Rozzi, Präsidentin des VSSM GR, brachte bei den Verbandsmitgliedern auch die schwierigen Geschäfte durch.


Barbara Schuler-Rozzi, Präsidentin des VSSM GR, brachte bei den Verbandsmitgliedern auch die schwierigen Geschäfte durch.
Vssm graubünden. Zum neunten Mal führten kürzlich der VSSM Graubünden und die Bündner Sektion von Holzbau Schweiz ihre Generalversammlungen gemeinsam durch. Die Mitglieder hiessen in Chur alle Anträge gut und diskutierten Themen, die beide Branchen beschäftigen.
Barbara Schuler-Rozzi, Präsidentin des VSSM Graubünden (VSSM GR), hatte an ihrer ersten Generalversammlung als Vorsitzende keine leichte Aufgabe. Sie musste eine negative Jahresrechnung präsentieren und der Versammlung die Erhöhung der Kurskosten beantragen, denn die Finanzierung des Kurswesens stellt den VSSM GR vor grosse Herausforderungen. Souverän leitete die Präsidentin durch die Traktanden und holte die Zustimmung zu allen Anträgen des Vorstandes. Für den zurücktretenden Lukas Sonderegger aus Trimmis wurde einstimmig Tatjana Gori aus Küblis in den Vorstand gewählt.
Im Weiteren wurden folgende Personen unter Applaus aus ihren Ämtern beim VSSM GR verabschiedet: Duri Caviezel (Kursleiter), Peider Müller (Kursleiter), Hansruedi Willi und Bernardo Tuena (beide Kurskommission). Zudem gratulierte die Präsidentin Patrik Koller zur hervorragenden Leistung und zu den Medaillen anlässlich der Berufsmeisterschaften Swiss Skills 2014.
Erfreut nahm die Versammlung den Entscheid der Bündner Kantonsregierung auf, die Entschädigung für die Experten des Qualifikationsverfahrens zu erhöhen.
Josef Popp überbrachte die Grussworte des VSSM-Zentralvorstands. Er informierte über die laufenden Tätigkeiten am Zentralsitz und beantwortete teils kritische Fragen.
An der Versammlung der Sektion Graubünden von Holzbau Schweiz (HBS GR) wurde Erwin Walker als Präsident bestätigt. Aufgrund der neuen, vierjährigen Lehre benötigt der HBS GR ein grösseres Kurslokal für die überbetrieblichen Kurse. Die bestehenden Räumlichkeiten der Schreiner und Zimmerleute in Ilanz sollen saniert und erweitert werden. Der Antrag des Vorstandes von HBS GR, dem Projekt «Bildungszentrum Holz» in Ilanz/Glion zuzustimmen, wurde von der Versammlung angenommen.
Bei beiden Verbänden sorgten die Themen Finanzierung Grundbildung, ausländische Firmen, Frankenstärke sowie Zweitwohnungsinitiative und deren Umsetzung für weiteren Gesprächsstoff. «Wir Unternehmer fühlen uns von der Politik im Stich gelassen», lauteten einzelne Voten aus der Versammlung. Weitere Wortmeldungen wurden betreffend Finanzierung Grundbildung gemacht. Es könne nicht sein, dass die Mittelschulen und die Weiterbildung grosszügige kantonale Gelder abholten und die Grundbildung auf der Strecke bleibe. Die Lehrmeister hätten immer höhere Kosten für ihre Lernenden zu tragen.
Ständerat Martin Schmid (FDP) und Jürg Michel, Direktor des Bündner Gewerbeverbandes, gingen beim gemeinsamen Informationsteil unter dem Titel «Zukunft Bündner Wirtschaft» auf die kommenden Herausforderungen ein. Schmid orientierte aus nationaler Sicht: «Politisch prägen die Annahme und Umsetzung von Initiativen das Bild.» Die beschlossene Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative lasse eine gewisse Flexibilität zu. «Ich kann Ihnen sagen, für Schreiner und Zimmerleute ist diese Variante nicht die schlechteste», so Schmid. Bei der Umsetzung gebe es jedoch viele Details, die zu lösen seien. Die Gemeinden seien jetzt gefordert, rasch tätig zu werden. Und Schmid gab der Versammlung mit auf den Weg: «Bei der nächsten Abstimmung denken Sie bitte daran, lieber kein neues Gesetz als noch eines dazu.» Abschliessend rief Jürg Michel die Anwesenden auf: «Seid aktiv und engagiert euch politisch.»
Veröffentlichung: 14. Mai 2015 / Ausgabe 20/2015
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