Eine Ausfahrt mit Stiel

Fürs Gruppenbild vor dem «Schwanen» in Wellhausen zeigte sich der Himmel noch gnädig. Bild: PD

TöffTrophy.  Dort, wo sich am letzten Augustwochenende das Atlantiktief und das Höhentief von den Britischen Inseln trafen, waren auch die 28 Töffler der 19. Schreinertrophy unterwegs. Doch niemand hat’s bereut.

«Die 19. Schreiner Töffrallye findet bei jedem Wetter statt» – so stand es in der Einladung zum Anlass unter dem Patronat der SchreinerZeitung und der Bollinger Furniere AG. All die Sonnentage waren wie weggewischt, kalt und regnerisch sollte es werden am Samstag, 29. August. Das Rendezvous von Atlantiktief und britischem Höhentief bescherte dem Thurgau 55 Liter Regen pro Quadratmeter. Dennoch: Von den 30 Angemeldeten fehlten nur zwei beim Treffpunkt vor dem «Schwanen» in Wellhausen. Die Schreiner sind eben Macher, die beissen, wenn es darauf ankommt.

Unterwegs von Schloss zu Schloss

Punkt neun Uhr startet die Mission «Seerücken» auf Kommando von Beat Langhart mit 28 Motorrädern und 33 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Eine Gruppe unter der Leitung von Markus Fischer fährt gen Osten zum Startpunkt bei den Bommerweihern. Die zweite Gruppe unter der Führung von Markus Barmettler zieht über den Seerücken zum Schloss Hohenklingen ob Stein am Rhein. Weil niemand öffnet, geht’s sogleich weiter zum nächsten Schloss: Freudenfels oberhalb Eschenz, wo der Verwalter Tür und Tor öffnet. Beim Mittagessen auf Schloss Gündelhart fällt dann strömender Regen. Hier tragen die Schreinertöffler die Elefantentrophy aus. Die Tochter der Schlossherrin instruiert die Gruppe im Hufeisenwerfen. Nach einem packenden Stechen behält Patrick Holenstein aus Ebnat-Kappel die Oberhand. Er ist nun für ein Jahr der Trophyhalter und trägt Sorge zum schönen Holzelefanten.

Gefragtes Schweizer Know-how

Ein Höhepunkt ist der Besuch bei der Firma Beerli in Hörhausen. Martin und Stephan Beerli führen die Firma in vierter Generation. Ihr Herzblut, technisches Wissen und Know-how beeindrucken. Sie sind heute die grössten Stielproduzenten der Schweiz und beliefern sogar das benachbarte Ausland. Das Holz, vornehmlich Esche, stammt aus Schweizer Wäldern und wird in der Slowakei verarbeitet. Warum die Slowakei? Die Euroschwäche habe die Firma dazu gezwungen, die Herstellung der rund 500 verschiedenen Stiele – eines Tiefpreisprodukts – ins Ausland zu verlagern. Die beiden Brüder sehen nun wieder Licht am Ende des Tunnels. Die Töffrallye endet kurz nach 17 Uhr mit der Gewissheit, dass alle Teilnehmer taugliche Allwetterfahrer sind.

SZ

Veröffentlichung: 10. September 2020 / Ausgabe 37/2020

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