Eine Einigung für die Branche

Die beiden neuen Vorstandsmitglieder Marco Rompietti (l.) und Jean-Christophe Berseth. Bild: Armin Heidegger

Generalversammlung.  Der Schweizerische Fachverband Fenster- und Fassadenbranche ist spürbar erleichtert, dass sich eine Einigung über die Statutenanpassung mit dem VSSM abzeichnet. An der GV ging es um die schweizweite Verbandszukunft und die Wahl neuer Vorstandsmitglieder.

Letzten Freitag trafen sich die Mitglieder des Schweizerischen Fachverbands Fenster- und Fassadenbranche (FFF) im Kultur- und Kongresshaus Aarau. Das Programm der 78. Generalversammlung startete mit dem FFF-Forum, in dem zwei Referate die Chancen und Hürden von «Swissness» aufzeigten. An der anschliessenden Generalversammlung wurden zwei neue Vorstandsmitglieder gewählt, und es gab die erfreu- liche Neuigkeit über den wahrscheinlichen Verbleib des FFF beim VSSM.

Gut Ding will Weile haben

Ruedi Lustenberger, Zentralpräsident des VSSM, verglich das Verhältnis der zwei Verbände in seiner Grussbotschaft mit jener einer Mutter zu ihrer Tochter. Der VSSM tue sich manchmal schwer mit der Entwicklung seiner Tochter, doch sei es ihm bewusst, dass die Tochter nun emanzipiert und erwachsen sei. Auch Josef Knill, Co-Präsident des FFF, zeigte sich in seiner Ansprache erleichtert und dankte den zuständigen Arbeitsgruppen beider Seiten für das erreichte Verhandlungsergebnis. Seit fünf Jahren feilscht der FFF mit dem VSSM über die Anpassung der Statuten. Erschwerend kam hinzu, dass der FFF als schweizweit tätiger Verband auch Mitglieder des FRM aufnehmen möchte.

Die erfolglosen Verhandlungen führten letztes Jahr fast zur Abspaltung des FFF vom VSSM (siehe SZ-Nr. 13/2015, Seite 31) . Durch die Anpassung der VSSM-Statuten würden diese Hürden nun gegenseitig eliminiert. Die Statutenänderung muss aber zuerst von der VSSM-Delegiertenversammlung 2016 angenommen werden. Ist dieser Schritt getan, kann der FFF an der Generalversammlung 2017 ebenfalls über die angepassten Statuten abstimmen.

Ein möglicher Platz im Zentralvorstand

Josef Knill ist überzeugt, dass durch diesen zukunftsgerichteten Entscheid die Branche in Zukunft mit gebündelten Kräften gegen den immer stärker wachsenden Importdruck und den damit drohenden Preiszerfall ankämpfen kann.

Durch den Rücktritt von Ruedi Lustenberger zur DV 2016 wird ein Platz im VSSM-Zentralvorstand frei. Für diese Vakanz wurde Basil Gasser, Vorstandsmitglied des FFF und Geschäftsführer der Gawo Gasser AG, nominiert. Diese Nomination soll eine noch engere Zusammenarbeit der zwei Verbände ermöglichen und den direkten Austausch langfristig sichern.

Der Vorstand des FFF wird in Zukunft mit Marco Rompietti, Geschäftsführer der Alpsteg Fenster AG, und Jean-Christophe Berseth, Mitinhaber der André SA, zwei neue Gesichter erhalten. Beide wurden einstimmig gewählt. Für die gesamtschweizerische Mitgliedergewinnung mussten im letzten Jahr alle Broschüren, Dokumentationen und Lehrmittel in drei Landessprachen veröffentlicht werden. Dieser zusätzliche Aufwand scheint sich offenbar zu lohnen, ist doch die Zahl der FRM-Mitglieder im FFF sprunghaft angestiegen. «Der FFF scheint in diesem Bereich ein Bedürfnis abzudecken», sagt Josef Knill. Auch das Bildungsangebot des Verbandes findet Anklang. Für die Abendkurse war das Jahr 2015 bisher das erfolgreichste. Noch nie war die Nachfrage so gross. Weiter werden auch im Jahr 2016 Einführungskurse für das Lizenzfenster RC2, einzelne Blockkurse an der BFH Biel und ein Seminar für Bauanschlüsse durchgeführt. Der Grundkurs Fensterbau wird in diesem Jahr wegen zu wenigen Anmeldungen leider nicht durchgeführt.

Dank Rückstellungen im grünen Bereich

In der Erfolgsrechnung konnte erstmals ein Umsatz von über einer Million Franken erzielt werden. Die flüssigen Mittel des Verbandes sind jedoch gesunken, da die laufenden Projekte viel Kapital in der Vorbereitung benötigen.

Durch die ausbleibenden Gelder des VSSM und die erhöhten Expansionskosten musste ein grosser Teil der Rückstellungen mobilisiert werden, um den Gewinn von 959 Franken zu erhalten. Auch in diesem Jahr befindet sich der FFF in einer Vorinvesti- tionsphase und hat deshalb vorsichtshalber einen kleinen Verlust budgetiert.

www.fff.ch

njg

Veröffentlichung: 17. März 2016 / Ausgabe 11/2016

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