Eine Stadt als heimlicher Star

Das OK im Vintage-Look:Aldo und Claudine Bugada (v.l.), Präsident Renato Scerpella, Thomas Amiconi und Nicola Giudicetti. Bild: Giorgia Panzera

Rahmenprogramm.  Der offizielle Teil der Delegiertenversammlung ging ohne viel Aufhebens über die Bühne, dafür sorgte das Rahmenprogramm für einige Farbtupfer. Entsprechend zeigten sich Gastgeber und Gäste in bester Stimmung.

Während die Delegierten im Kongresszentrum der Versammlung beiwohnten, standen ihren Partnerinnen und Partnern verschiedene kulturelle Ausflüge offen. Sie konnten im Swissminiatur in Melide eine Tour durch ihre Heimatkantone unternehmen, sich im Hermann-Hesse-Museum in Montagnola auf die Spuren des deutsch-schweizerischen Dichters machen und sehen, wo dieser über 40 Jahre seines Lebens zu Hause war, oder bei einer Führung durch das Weingut Moncucchetto in Lugano den heimischen Merlot geniessen.

Nach dem offiziellen Teil der Versammlung hatten dann auch die Delegierten Zeit, um sich beim Apéro im Park der historischen Villa Ciani auszutauschen, das herrliche Wetter zu geniessen und den Klängen der Alphornvereinigung der italienischen Schweiz (Acasi) zu lauschen. Mit von der Partie war dabei auch die bekannte Alphornistin Lisa Stoll, welche während des Banketts am späteren Abend dann noch einen Soloauftritt hatte.

Kreative Inszenierungen

Das Bankett überzeugte nicht nur durch das feine Essen, sondern ebenso durch das kurzweilige Rahmenprogramm. Als «Compagnia Due» sorgten Andreas Manz und Bernhard Stöckli für einige Lacher, wussten daneben aber auch mit verblüffenden Zaubertricks zu überzeugen. Zwischen den einzelnen Gängen des Menüs hatten die Gäste die Möglichkeit, eine ganz persönliche Erinnerung für sich anfertigen zu lassen. Dies in Form einer Karikatur oder einer sogenannten Schattenblatt-Skulptur, eines mit der Schere ausgeschnittenen Profils der jeweiligen Person. Ein Highlight war das Fotoshooting im Vintagestil. Mit viel Begeisterung und Humor traten die Gäste eine Reise in die Vergangenheit an, liessen sich mit allerlei Requisiten und Kostümen ablichten und wurden im Laufe des Abends immer kreativer bei ihren Inszenierungen, was ein Weiteres zur guten Stimmung beitrug.

Den Abend liessen die Gäste in der Bar im Foyer des Kongresszentrums ausklingen oder nutzten die Gelegenheit für einen kleinen Sprung zu dem «Summer Jamboree on the Lake», dem Festival mit Musik aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts, welches an jenen Tagen in Lugano stattfand.

Zwischen Kunst und Kongress

Am Samstagmorgen rückte die Stadt Lugano, welche mit ihrem Ferienambiente bereits von Beginn weg die heimliche Hauptdarstellerin des Anlasses gewesen war, ins Rampenlicht. Eingebettet in wissenswerte Auszüge der Geschichte, entdeckten die Gäste auf der Stadtführung versteckte Nischen, historische Gebäude und malerische Parkanlagen. So insbesondere auch den Austragungsort selber, die in den 1840er-Jahren in neoklassizistisch-palladianischem Stil erbaute Villa Ciani mit ihrer wunderschönen Parkanlage und Blick auf den See. Die Villa zählt mehr als 30 Säle auf drei Etagen, wird hauptsächlich für Kunstausstellungen genutzt und verfügt über eine Direktverbindung zum Hauptatrium des Kongresszentrums, wo die DV und das Bankett stattgefunden haben.

Arbon mit gutem Omen

Mit ähnlichen Vorzeichen wie die DV in Lugano wird auch jene des nächsten Jahres am Freitag, 14., und Samstag, 15. Juni 2024, in Arbon stattfnden. Auch die Sektion Thurgau hatte vor zwei Jahren bereits mitten in der Organisation gesteckt, als der geplante Durchführungsort in Frauenfeld pandemiebedingt einer Online-Veranstaltung weichen musste. Doch betrachtet man den gelungenen Anlass im Tessin, kann das durchaus ein gutes Omen sein.

Um einen grossen Anlass auf die Beine zu stellen, braucht es ein schlagkräftiges OK. Dieses bestand bei der heurigen DV aus Aldo und Claudine Bugada (Bild oben von links), Präsident Renato Scerpella, Thomas Amiconi und Nicola Giudicetti, welche Humor bewiesen und sich spontan bereit erklärten, für das Bild bei der am Anlass anwesen- den Fotografin Giorgia Panzera in altertümlichen Kostümen zu posieren.

Planung in zwei Anläufen

Wie viel Zeit die OK-Mitglieder in die Organisation der DV gesteckt haben, ist für Scerpella schwer einzuschätzen. «Wir haben bereits 2018 mit der Planung begonnen, waren Anfang 2020 praktisch bereit und mussten nun nochmals alles von Grund auf neu aufbauen», erklärt er die schwierige Situation nach der pandemiebedingten Absage des Anlasses vor drei Jahren. Die Organisation sei aber dank des grossen Einsatzes der OK-Mitglieder, des VSSM-Zentralsitzes und der unzähligen Helferinnen und Helfer perfekt gelaufen. «Der Dank der Delegierten war der schönste Lohn», sagt Scerpella.

Zusätzlicher Glanz

Gefreut hat den OK-Präsidenten, dass das italienischsprachige Fernsehen und Radio über die Schreiner und die DV berichtet haben. «Es ist schön, zu wissen, dass die Tessiner unsere Anwesenheit in Lugano wahrgenommen haben», sagt er. Und ist sich sicher: «Die politischen Gäste aus dem Tessin, die an der Versammlung teilnahmen, haben den Qualitäten der Alpensüdseite zusätzlich Glanz verliehen.» Nun werde er sich wieder ganz seiner täglichen Arbeit widmen, sagt Scerpella. «Auf Verbandsebene haben wir noch einige Herausforderungen vor uns, die Gewinnung von Nachwuchskräften für unseren schönen Beruf wird uns noch lange beschäftigen.»

Monika Hurni

Veröffentlichung: 29. Juni 2023 / Ausgabe 26/2023

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