Einer Idee den letzten Schliff geben


Das Wissen von Andreas Dobler (l.) und Dano Waldburger darf und soll angezapft werden. Bild: Fainschliff
Das Wissen von Andreas Dobler (l.) und Dano Waldburger darf und soll angezapft werden. Bild: Fainschliff
Start-up. Zwei Skimanufakturen tun sich zusammen und bieten unter dem Namen Fainschliff ein Stipendium für talentierte Holzhandwerker an. Diese sollen während eines Jahres an ihrem eigenen Start-up werkeln können.
Ein Jahr lang an der eigenen Produkteidee arbeiten, dabei auf viel Know-how von gestandenen Berufsleuten zurückgreifen und erst noch voll dabei verdienen? Was wie der Wunschtraum eines jeden Start-up-Gründers klingt, gibt es wirklich. Die beiden Skimanufakturen Timbaer und Zai haben genau ein solches Stipendium-Programm für junge Talente gegründet. Fainschliff, wie das Programm heisst, gibt jedes Jahr einer Holzhandwerkerin oder einem Holzhandwerker die Möglichkeit, unter den Fittichen der Ski-Innovatoren ein eigenes Produkt zu entwickeln.
Die ausgewählte Person kann während des Jahres zu etwa zwei Drittel des Vollzeitpensums dem eigenen Projekt widmen. Ziel nach dem Jahr sei es, ideal auf die Gründung des eigenen Unternehmens vorbereitet zu sein. Die restlichen circa 30 Prozent arbeitet die Person im neu gegründeten Ski-Service von Fainschliff mit, der den Kundinnen und Kunden die Langlebigkeit des Ski von Timbaer und Zai garantieren soll.
Gearbeitet wird gemäss Medienmitteilung im Produktionswerk der Timbaer Skimanufaktur in Steinegg AI. Hier stehen alle Möglichkeiten offen, ein Projekt zum Leben zu erwecken: «Nebst den gängigen Werkzeugen zur Holzbearbeitung bilden der 6-Achs-CNC-Roboter Power 300 von Balestrini und der Saphir-Schleifroboter von Montana die Herzstücke der Produktion – eine Infrastruktur, die in der Schweiz einzigartig ist.» Dank modernster 3D-Planung und agil programmierbarer Steuerung seien die Möglichkeiten zur Holzbearbeitung so gut wie grenzenlos.
«Alles begann mit einem grossen Traum und einer Schreinerlehre», heisst es in der Mitteilung weiter. Die gebürtigen Appenzeller Andreas Dobler und Dano Waldburger, die vor wenigen Jahren ihre Passion mit dem gelernten Handwerk vereinten, entwickeln heute unter dem Label Timbaer hochwertige Ski mit einzigartigem Holzkern. Nun möchten die beiden Gründer in Zusammenarbeit mit der Bündner Ski-Manufaktur Zai die erarbeitete Handwerkskunst weitergeben und einer nächsten Generation Anschub leisten. Im Holzhandwerk-Stipendium inbegriffen sei zudem ein einmaliges Mentoring, um aus einer Idee ein zukunftsfähiges Produkt zu schaffen. Neben Dobler und Waldburger stehen auch der Gründer und CEO von Zai, Benedikt Germanier, der sich als Unternehmer und Innovator für neue Materialien einen Namen gemacht hat, sowie der Unternehmer Jürgen Bauer, dem Fainschliff eine grosszügige Anschub-Finanzierung verdankt, als Mentoren bereit. «Sie bringen vom handwerklichen Know-how bis zur unternehmerischen Expertise alles mit, was es braucht, um ein zukunftsfähiges Start-up anzustossen.»
Wem nun bei diesen Aussichten das Herz flattert und das Kopfkino abgeht, der sollte schleunigst sein Handy zücken. Noch bis am 31. Oktober kann man seine Video-Bewerbung einreichen.
Isabelle Spengler
Veröffentlichung: 20. Oktober 2021
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