Es ploppt ein Shop

Zwischen Retro und Moderne: Znünibox, Wäscheklammern, Stimmungslicht und Tuchdispenser des Labels «Linitiert». Bilder: HFTG Zug

HFTG ZUG.  Studierende der Höheren Schule für Technik und Gestaltung in Zug machen den Praxistest: Ihre Accessoires aus Holz werden im eigens dafür konzipierten Pop-up-Store in Luzern und darüber hinaus an ausgesuchten Verkaufspunkten dem Publikum zugänglich gemacht.

Plötzlich sind sie einfach da: Pop-up-Stores. Die temporär inszenierten und umgenutzten Ladenlokale liegen im Trend und sind für Start-ups eine Chance, Produkte am Markt zu testen. «Wir beobachten mit dem Pop-up-Store die Resonanz unserer entwickelten Accessoires», sagt Markus Hostettler, Dozent an der Höheren Fachschule für Technik und Gestaltung (HFTG). Die Accessoires sind – anders als man es bei dieser Bezeichnung erwartet – nicht etwa modische Begleiter wie Taschen oder Foulards, es sind vielmehr Besonderheiten für das Büro, die Praxis oder für zu Hause.

Ausgehend von Bedürfnis und Nutzen, haben die Studierenden der Fachrichtungen Technik und Gestaltung die Nebensächlichkeiten aus dem Alltag neu interpretiert und zum Designobjekt erhoben. Entstanden ist ein breites Spektrum an Produkten: eine währschafte Znünibox, ein nobler Hygienetuch-Dispenser, eine edle Ladestation für das Mobiltelefon, eine Stimmungsleuchte oder witzige Wäscheklammern.

«Linitierte» Accessoires

Präsentiert wird die Kollektion momentan unter dem Label «Linitiert» im Flagship-Pop- up-Store in Luzern und an weiteren Orten wie Zürich, Pontresina, Altdorf oder Vaduz. Die Wortschöpfung «Linitiert» ist Konzept und Programm zugleich und entstand aus den Begriffen «limitiert» und «Linie». «Wir nutzen die Plattform des Pop-up-Stores bewusst, um mit unseren Accessoires direkt zu den Kunden zu gelangen, mitten ins Geschehen, und ohne uns längerfristig als Mieter verpflichten zu müssen», sagt Felix Schelbert, Student der HFTG.

Krönung harter Arbeit

Der Pop-up-Store ist die Krönung des studentischen Schaffens in diesem Jahr. Die Ausbildungsziele der Studierenden – die meisten sind gelernte Schreinerinnen und Schreiner – sind ganz unterschiedlich: Für die einen ist es die Selbstständigkeit, für andere sind es grössere Verantwortungsgebiete, etwa als Projektleiter in Produktionsbetrieben oder in gestalterischen und produktionstechnischen Kompetenzfeldern, etwa der Entwurfslehre oder CNC-basierten Produktionsverfahren. Ohne solide Kenntnisse in diesen Feldern steht man früher oder später an.

Mehr als graue Theorie

An der HFTG wird nicht reine Theorie vermittelt: Für die Accessoires haben die Studierenden einen Businessplan geschrieben, Prototypen entwickelt und diese schliesslich in Kleinstserien hergestellt. Dieser Geist war auch an der Holz in Basel zu spüren: Die Studierenden der HFTG realisierten die Bestuhlung für das Publikumsforum Zukunft Holz. Die 125 Hocker standen sinnbildlich für die Kreativität und die Innovationskraft junger Fachleute, die eine Branche benötigt, die den Schritt in die Industrialisierung 4.0 wagen muss. «Wir lernen an der HFTG nicht für die Schublade und nicht für das Schulzimmer. Unsere Produkte müssen den Praxistest schaffen», sagt Dozent Markus Hostettler.

Noch fast bis Weihnachten

Der Pop-up-Store an der Zürichstrasse 44 in Luzern hat noch bis am 22. Dezember geöffnet. Während dieser Zeit gibt es nicht nur die HFTG-Accessoires zu kaufen: An einzelnen Abenden wird das Publikum auch kulinarisch verwöhnt und zum Staunen verleitet. Das detaillierte Programm gibt es auf der Internetseite der HFTG.

www.hftg.ch

AT

Veröffentlichung: 08. Dezember 2016 / Ausgabe 49/2016

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