Flexible Automatisierung

Der Roboter beschickt die Säge, wendet Teile und stapelt sie ab. Bild: Philipp Heidelberger

Hausmesse. Zum 25. Mal findet vom 25. bis 28. September der Homag Treff an den verschiedenen Standorten der Homag Gruppe im Schwarzwald statt. Im Fokus steht insbesondere die Vernetzung und Automatisierung, welche in Zukunft auch für KMU's zur Verfügung stehen sollen.

Bereits anhand der Kleidung der Führungspersonen auf der Pressekonferenz war zu erkennen, wo die Homag Gruppe einen grossen Schwerpunkt beim Homag Treff legt: Statt Hemd und Krawatte trugen sie ein Shirt mit der Aufschrift «Tapio», der eigenen digitalen Plattform für die Vernetzung der Produktion.

Konzepte für KMU's

Das Unternehmen treibt die Entwicklung vernetzter, flexibler und automatisierter Produktionskonzepte stark voran. «Ein einzelner Computer hat dafür nicht genug Leistung, man braucht die Kapazität einer Cloud», sagt CEO Pekka Paasivaara. Diese Konzepte sollen aber nicht nur den grossen Betrieben und Zulieferern vorbehalten bleiben. Sie sollen in Zukunft so herunterskaliert werden, dass sie auch für KMU's einen Nutzen bringen.

Exemplarisch gezeigt wurde dies an der neu vorgestellten «SAWTEQ B-300 flexTec». Das Konzept einer Plattensäge mit integriertem Roboter ist nicht neu und bereits schon im Einsatz. Die gezeigte Anlage ist aber für kleinere Stückzahlen ausgelegt als die bisherigen Modelle. Und vor allem ist nebst dem automatischen auch ein manueller Betrieb möglich. So kann der Bediener beispielsweise ganze Pakete oder kleine Teile zuschneiden, welche der Roboter nicht handhaben kann.

Aber auch Bediener-Assistenzsysteme integriert das Unternehmen in verschiedenste Maschinen: Beispielsweise LED-Leuchten, welche dem Bediener zeigen, wo und wie er das Werkstück auflegen muss. Sie sind nun ebenfalls für Kantenanleim- sowie Bohr- und Dübeleintreibmaschinen verfügbar. Bei der Bedienung der Maschine helfen Augmented-Reality-Apps. Gibt es ein Problem oder muss ein Werkzeug gewechselt werden, zeigt die App Schritt für Schritt, wie dabei vorgegangen werden muss.

Workshops und Sondermodelle

Erstmals in die Veranstaltung integriert ist das Surface Competence Center in Herrenberg, wo sich die Besucher über den Oberflächenbereich informieren können. Ebenfalls integriert hat man den Standort Horb am Neckar, wo Anlagentechnik für die Möbelfertigung gezeigt wird. Darüber hinaus wurden auch verschiedene Workshops angeboten, die alle komplett ausgebucht waren.

Für das 25-Jährige Jubiläum hat man ausserdem verschiedene Sondermodelle ins Leben gerufen. Sie sind mit erweiterten Software-, Technik- und Service-Paketen zu attraktiven Preisen ausgestattet. Bis am 31. Dezember 2018 können auch Schweizer Kunden von diesen Angeboten profitieren.

Produktion ausgelastet

Obwohl die Homag Gruppe beim Auftragseingang und beim Gewinn gegenüber Vorjahr einen leichten Rückgang verzeichnen muss, zeigt sich Pekka Paasivaara zufrieden mit dem Verlauf. «Unsere Produktionslininen sind voll ausgelastet, es wird sogar an Samstagen gearbeitet.» Die Rückgänge seien insbesondere auf Währungsverluste zurück zu führen.

Laufend verbessern will das Unternehmen zudem den Kundenservice. Dafür wurde die Preisgestaltung für den Support angepasst. Die ersten 15 Minuten sind jetzt kostenlos, danach wird eine Pauschale verrechnet – aber nur wenn das Problem auch gelöst wurde. Auch bei der Verfügbarkeit von Ersatzteilen will man gewisse Garantien abgeben. Kann man diese nicht einhalten, erfolgt der Versand kostenlos.

ph

www.homag.com

Veröffentlichung: 27. September 2018

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