Für Vater, Sohn und Geist


Die Seminare an der HFB bieten Weiterbildung in berufsverträglichen Dosen. Archivbild: HF Bürgenstock


Die Seminare an der HFB bieten Weiterbildung in berufsverträglichen Dosen. Archivbild: HF Bürgenstock
75 Jahre Bürgenstock. Ende der 80er-Jahre erkannte das Bildungszentrum auf dem Bürgenstock den Wert von horizonterweiternden Seminaren. Weiterbildungen sollten auch für Leute zur Verfügung stehen, die mitten im Berufsleben stehen. Entstanden ist eine breite Palette.
Nach der Einführung des Aus- und Weiterbildungskonzeptes (AWK) 2000 im Jahr 1988 besass der VSSM ein gutes Bildungssystem für junge, ausgelernte Schreinerinnen und Schreiner, welche die Weiterbildung systematisch von Grund auf in Angriff nehmen wollten. Für Berufsleute im Alter ab etwa 27 Jahren waren Hunderte von Lektionen jedoch eine grosse Hürde, häufig konnten sie nicht längere Zeit zu Hause oder im Betrieb fehlen.
Im Jahresbericht 1989 des VSSM steht, dass «der VSSM beschlossen hat, vermehrt Seminare von einem bis drei Tagen Länge für Führungskräfte und Unternehmer durchzuführen». Es solle versucht werden, den Teilnehmenden neue Einblicke in spezifische Teilbereiche des Schreinergewerbes zu geben. Als Kursort stand dabei das Ausbildungszentrum auf dem Bürgenstock im Mittelpunkt. Dieses solle in Zukunft vermehrt Zentrum des Schweizer Schreinergewerbes sein und als Zentrum für weiterbildungswillige Schreinermeister und Unternehmer dienen.
Die ersten Angebote waren EDV-Kurse im Umfang von zwei und drei Tagen. Das erste eintägige Seminar im Jahre 1989 hatte den Titel «Welche Versicherungen benötigt ein Schreinereibetrieb?».
1990 fanden erstmals eintägige Trigonometrie-Seminare mit total 43 Teilnehmenden statt, wobei allein schon der Umgang mit dem Taschenrechner und seinem Speicher ein Stolperstein war.
Ab 1992 wurde das Angebot markant ausgeweitet. Es wurden 19 Seminare mit total 157 Teilnehmenden durchgeführt. Spannend war etwa das erste Vater-Sohn-Seminar für Unternehmer. Auch das Seminar für Gedächtnisschulung (Mega-Memory) war eine neue Idee und wurde mehrmals durchgeführt. Ab 1993 ergänzten Individualschulungen die bestehenden Seminare. Sie hatten höchstens zwölf Teilnehmende, und es konnten themenbezogene Problemstellungen aus dem Betrieb mitgenommen und im Rahmen des Seminars bearbeitet werden.
Mit der Einführung des «VSSM-Modulbaukastens» 1999 veränderten sich die Angebote, da die einzelnen Module auch einzeln besucht werden konnten. Viele Weiterbildungsinteressierte wollten sich jedoch nicht einem Prüfungsstress unterwerfen und zogen die Seminarform vor.
Mit der Anschaffung eines CNC-Bearbeitungszentrums 2001 wurden verschiedene CNC-Seminare angeboten, immer auf die Bedürfnisse des Marktes abgestimmt. Mit dem Ausbau des Übungszentrums C-Lab 2014 konnte das Angebot im CNC- und CAD-Seminar-Bereich massiv ausgebaut werden, und es bildet bis heute einen wichtigen Teil der Seminarangebote. Eben- falls seit der Jahrtausendwende werden ganz spezifisch die Unternehmer selber angesprochen. Betriebswirtschaftliche Themen wie Marketing oder Businessplan, Work-Life-Balance, Nachfolgeregelung oder Datenschutz im KMU hielten Einzug. Ein wichtiger Schritt dazu war die Entwicklung des KMU-Selbstevaluationstools, heute erweitert mit dem VSSM-Mitarbeiter- förderungstool. Firmenseminare auf dem Bürgenstock oder direkt in den Firmen sind immer aktuell und werden jeweils auf die Bedürfnisse des Unternehmens ausgerichtet.
Eine spezielle Form von Seminaren sind seit 2018 kurze, von 16.30 bis 20.30 Uhr dauernde Praxistipps, die extern in verschiedenen Regionen angeboten werden und Themen wie «Arbeiten mit Druckluft» oder «Kundensituationen meistern» in kompakter Form aufgreifen. Die Seminare erfreuen sich grosser Beliebtheit, nicht zuletzt, weil kurze Anfahrtswege anfallen und kaum Arbeitszeit benötigt wird.
Veröffentlichung: 28. November 2019 / Ausgabe 48/2019
                                                Pilotprojekt. Der VSSM hat mit der Fachstelle UND ein Projekt zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben durchgeführt. Geblieben sind gute Erfahrungen, Ratschläge sowie ein Leitfaden für alle Mitgliedsbetriebe.
mehr
                                                PaidPost. Mit der Weiterbildung zur Diplomierten Technikerin HF haben sich für Monika Keller neue Chancen aufgetan. Ihr Wissen bringt sie als Projektleiterin bei der Pendt AG ebenso weiter wie bei ihrem Teilzeitpensum als Berufsschullehrerin.
mehr