Gepflegtes Handwerk

Verschiedene Berufe, ein Ziel: Die neuen Handwerker/-innen in der Denkmalpflege bei der Verleihung der Fachausweise. Bild: Karin Gutzwiller

Denkmalpflege.  In der Schweiz gelten rund 80 000 Gebäude als historisch wertvoll. Damit diese Substanz erhalten bleibt, braucht es qualifizierte Berufsleute – und eine entsprechende Ausbildung. Letzte Woche durften 38 «Handwerker/-innen in der Denkmalpflege» ihre Diplome in Empfang nehmen.

Am Dienstag letzter Woche erhielten 38 frischgebackene Absolventinnen und Absolventen des zweiten Lehrgangs «Handwerk in der Denkmalpflege» die begehrten Fachausweise. In der Fachrichtung Möbel-/Innenausbau waren dies sechs Kandidatinnen und Kandidaten, die ihre Weiterbildungsmo- dule an der HF Holz in Biel und in Rothenburg (Weiterbildung Luzerner Schreiner) besucht haben.

In historischem Ambiente

Die Diplomandinnen und Diplomanden, Gäste sowie die Vertreterinnen und Vertreter der Berufsverbände wurden von Reto Kradolfer, Präsident des Vereins «Handwerker in der Denkmalpflege», im geschichtsträchtigen Kulturhaus «Helferei» in Zürich begrüsst. Die Helferei des Grossmünsters Zürich wurde im 13. Jahrhundert als «Schulei» errichtet und diente den Mitarbeitern des Grossmünsterstifts als Wohnort. Von 1525 bis zu seinem Tod lebte der Reformator Ulrich Zwingli mit seiner Familie in der Schulei, welche später zur Helferei umbenannt wurde.

Lebhaft berichtete Alfred R. Sulzer, Nachfahre der gleichnamigen Industriellenfamilie und Ehrenpräsident des Vereins Domus Antiqua Helvetica, einer Organisation von Eigentümern schützenswerter Wohnbauten, über seine Erfahrungen als Eigentümer und Retter von vielen denkmalpflegerisch wertvollen Bauten.

Luzerner Schreiner vorne dabei

Speziell in der Fachrichtung Möbel-/Innenausbau kann die Branche auf die langjäh- rige Ausbildungserfahrung der Luzerner Schreiner mit ihren kompetenten Referenten zurückgreifen. Die Absolventen erlernen an eigenen Projekten, das Gelernte praktisch zu üben. Sie beurteilen die Konstruktionsweise sowie die Materialien von Objekten und erkennen deren Funktion und Stil. Detailtreu führen sie Ergänzungen und Wiederherstellungen in traditionellen Verfahren aus. Dazu gehören auch entsprechende Oberflächenbehandlungen wie das Polieren mit Schellack.

Nächster Lehrgang im März 2017

600 Lektionen berufsbegleitend

Insgesamt führen sieben Module mit 600 Lektionen über zwei Jahre zum Abschluss. Es können auch einzelne Module besucht und Teilabschlüsse angestrebt werden. Start der ersten Module ist am 24. März 2017 . Der Lehrgang schliesst im Frühling 2019 mit der eidgenössischen Berufsprüfung ab und kann berufsbegleitend absolviert werden. Die Kurse finden am Freitag und Samstag statt. Die Weiterbildung wird von VSSM, MAEK und ZPK grosszügig unterstützt.

www.handwerkid.ch

DZ/KG

Veröffentlichung: 26. Januar 2017 / Ausgabe 4/2017

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