Gerüstet für den Wettbewerb der Zukunft




Küche Schweiz. 275 «Schwizer Macher» trafen sich vergangenen Mittwoch unter ebendiesem Motto in der Trafo-Halle in Baden AG zum 8. Küchenkongress. Mit vier querdenkenden Rednern stand der Nachmittag ganz im Zeichen des Pioniergeistes und der Innovationskraft.
«Will ich mit meinem Wasserkocher sprechen?», lautete die simple Frage aus dem Publikum, die Balz Halter nach seinem Referat zum Thema der Digitalisierung in Wohnung und Küche gestellt wurde. Für den Verwaltungsratspräsidenten der Halter AG eine durchaus berechtigte Frage.
Es sei jedem Menschen freigestellt, wie viele digitale Gadgets er in seinen Alltag integrieren wolle, befand der Immobilien-Entwickler. Wichtig sei jedoch, dass sich die Bauindustrie nicht gegen die neuen Möglichkeiten wehre und sich damit einen Geschäftszweig verbaue, denn: «Die Digitalisierung verändert die Welt.»
Mit den neuen Möglichkeiten schlug Halter die Brücke zu Pascal Mathis, der mit der Reiseplattform «GetYourGuide» ein innovatives Jungunternehmen gegründet hatte und nun mit der Wingman AG als Start-up-Coach tätig ist. Für ihn gibt es einen wichtigen Grundsatz: «Ein Unternehmen sollte nicht wegen des Geldes gegründet werden, sondern aus echter Überzeugung.»
Wenn er investiere, dann schaue er auf die Menschen, die an dem Projekt beteiligt seien. Denn allzu oft scheitere eine wirklich gute Idee an einem schwachen Team. Doch was braucht es für den Erfolg? «Eine kreative Idee, Tatkraft, gutes Timing und ganz viel Glück.» Doch für Mathis sind alle Gründer Helden, auch wenn sie scheitern.
Für Rolf G. Schmid, den langjährigen CEO der Mammut Sports Group AG, muss das Ziel klar sein, der Weg zum Gipfel aber immer wieder neu definiert und an die veränderten Bedingungen angepasst werden.
«Um die führende Marke im Bergsport zu bleiben, haben wir unser Sortiment von 4000 auf 1000 Meter über Meer runtergenommen, denn die Luft war dünn da oben.» Für Schmid ist es wichtig, unkonventionell zu denken, sich von anderen Unternehmen zu unterscheiden und dies auch durch gezielte und unverwechselbare Werbung zum Ausdruck zu bringen. «Ein Einheitsbrei ist schade ums Geld.»
«Der Wettbewerb der Zukunft findet nicht zwischen Produkten statt, sondern zwischen Geschäftsmodellen», ist Christoph Meister überzeugt. Als Beispiel führt der Geschäftsführer der BGW AG das Nespresso-Prinzip an: ein bewährtes Produkt mit neuer Vermarktungsstrategie – und durchschlagendem Erfolg trotz deutlich höherer Preise. Es gehe darum, das Kundenbedürfnis zu befriedigen, und dabei spiele das Produkt oft eine untergeordnete Rolle. «Will ein Nutzer von A nach B kommen, ist es ihm egal, ob er in einem Taxi oder einem Uber-Fahrzeug sitzt.»
Moderator Stephan Klapproth rät zum Abschluss dazu, auch einmal ganz unschweizerisch unkonventionell zu sein und nicht erst dann kreativ zu werden, wenn man eine Innovation zu verhindern habe.
An der ausserordentlichen Generalversammlung vom 16. November wurde über die Revision der Statuten und des Beitragsreglements abgestimmt. Das am 12. Mai dieses Jahres zur Überarbeitung zurückgewiesene Geschäft wurde mit grosser Mehrheit angenommen. Angepasst wurde unter anderem der Verteilschlüssel für die Jahresbeiträge der einzelnen Kategorien. Ausserdem werden die Gönner und Zulieferer ab dem 1. Januar 2017 zu Vollmitgliedern und können neu in den Organen des Verbandes Einsitz nehmen.
www.küche-schweiz.chVeröffentlichung: 24. November 2016 / Ausgabe 47/2016
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