Holzmarkt: Lage angespannt

Die Rundholzlager sind im Moment überall prall gefüllt. Bild: Wald Schweiz

Waldwirtschaft. Für die von den Windwürfen betroffenen Waldbesitzer ergaben sich schweizweit grosse Mehraufwände und damit verbunden beträchtliche finanzielle Einbussen. Dank der guten Konjunktur zeigen sich die Marktpartner aber optimistisch.

Wie die Schweizer Holzmarktkommission (HMK) mitteilt, habe die sehr gute Wirtschaftslage, ein anhaltender Holzbauboom und die gute Auftragslage dazu geführt, dass sich die Sägereien bereits mit genug Rundholz eingedeckt haben. Mit dem Holz, welches in der Holzschlagsaison 2017/18 bereitgestellt wurde und laufend noch im Wald aufgerüstet wird, seien die meisten Sägereien bis in den Herbst respektive Winter hinein sehr gut versorgt. Die Nachfrage nach frischem Nadelholz sei zurzeit gering oder gar nicht vorhanden. Die angefallene Sturmholzmenge aus Burglind, Friederike, Evi, etc. wurde teilweise massiv unterschätzt. Dies führte zu vollen Lagern auf allen Sägewerken. Es gibt bereits ein Überangebot von Nadelholz auf dem Markt, denn auch im Wald sind noch grosse Lager vorhanden.

Drohende Zwangsnutzungen

Das Sturmholz aus den Windwürfen ist in höheren Lagen noch nicht vollständig aufgerüstet. Die Aufrüstarbeiten können je nach Region noch die nächsten zwei Monate in Anspruch nehmen. Dabei fallen weitere Mengen Rundholz an.

Ferner weist die HMK darauf hin, dass witterungsbedingt mit einer Vermehrung der Borkenkäfer und dementsprechend mit gewissen Käferholzmengen gerechnet werden müsse. Es gelte die Situation genau zu beobachten und frühzeitig gezielte Bekämpfungsmassnahmen zu ergreifen. Anfallendes Käferholz muss möglichst rasch aufgerüstet und entrindet oder unverzüglich aus dem Wald abtransportiert werden.

Stabile Preise für bereits vereinbarte Liefermengen

Zurzeit ist der Markt weder für Käfer- noch für Frischholz aufnahmefähig. Im Sinne einer langfristig guten Zusammenarbeit gelte es nun jedoch gemeinsam diese Situation zu bewältigen und in Einzelfällen nach fairen Lösungen zu suchen.

Die Marktpartner einigten sich somit, das Preisniveau stabil zu halten und an den Preisempfehlungen vom Januar 2018 grundsätzlich festzuhalten. Es werde eine grössere Herausforderung, die bereits vorhandenen und künftig anfallenden Mengen innert nützlicher Zeit zu verarbeiten und einem geeigneten Verwendungszweck zuzuführen.

Empfehlungen an die Waldbesitzer

Forstschutzmassnahmen haben nun absolute Priorität. De HMK empfiehlt, das anfallende Schadholz dosiert und gestaffelt auf den Markt zu bringen. Um den inländischen Markt zu entlasten, können Exportmöglichkeiten, soweit vorhanden, genutzt werden.

Für frisches Nadelholz rät die HMK zu einem konsequenten Einschlagstopp bis mindestens Ende August. Es soll aus Forstschutzgründen nur noch Schadholz aufbereitet werden. Alle Nadelholzschläge aus Normalnutzungen sollten zurückgestellt werden, bis sich die Lage auf dem Rundholzmarkt entspannt hat und eine konkrete Nachfrage nach Frischholz wieder vorhanden ist.

Auch in Gebieten mit Schutzwald sollte ernsthaft geprüft werden, ob Schutzwaldschläge erst im nächsten Jahr ausgeführt werden können.

Ohne einen konkreten Käufer soll vorderhand kein frisches Holz gefällt werden. Die Planung der Holzschläge sei so vorzubereiten, dass innert kurzer Zeit die Bedürfnisse der Marktpartner befriedigt werden können. Die HMK rechnet damit, dass sich der Bedarf an Frischholz voraussichtlich ab Spätherbst wieder normalisiert.

Laubholzschläge und Energieholzschläge könne man früh beginnen und ausführen, wenn Verträge und Mengen gesichert sind. Schweizer Sägereien benötigen insbesondere Eichen und sind dafür aufnahmefähig. 

PH

www.waldschweiz.ch

Veröffentlichung: 02. Juli 2018

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