Nadelholz bleibt gefragt

Dank guter Nadelholznachfrage sind die Sturmschäden verkraftbar. Bild: Wald Schweiz

Holzpreise. Die Holzmarktkommission Schweiz hat die aktuelle Situation nach Burglind und die Auswirkungen auf den Holzmarkt neu beurteilt und zeigt sich optimistisch.

Wie die Holzmarktkommission Schweiz (HMK) mitteilt, erleichtern die gute Wirtschaftslage, ein anhaltender Holzbauboom verbunden mit der Nachfrage nach Schweizer Holz, und der deutlich gestiegene Eurokurs der Wald- und Holzwirtschaft trotz stürmischen Zeiten die gemeinsame Bewältigung der Sturmschäden. Die durch den Sturm Burglind geworfenen Mengen von rund 25% einer durchschnittlichen Jahresnutzung seien zwar beträchtlich, aber dank einem stabilen Preisgefüge und vorhandenen Aufrüstkapazitäten verkraftbar.

Ferner sind in den Nachbarländern die Sturmholzmengen relativ gering, es sei kein zusätzlicher Einfluss auf den Schweizer Rundholzmarkt zu erwarten. Die Marktpartner einigten sich deshalb, an ihren Preisempfehlungen vom 16. Oktober 2017 festzuhalten, und die Herausforderung gemeinsam zu bewältigen.

Starke regionale Unterschiede beim Sturmholz

Grössere Mengen Sturmholz werden aus den Kantonen Bern, Zürich, Luzern, Aargau und Solothurn gemeldet. Das Alpen- und Voralpengebiet ist mehrheitlich etwas weniger betroffen. Die vielen Streuschäden ergeben für die Waldbesitzer einen wesentlich grösseren Arbeitsaufwand und deutlich höhere Holzerntekosten. Eine gute Koordination der Arbeiten und der vorhandenen Kapazitäten, der gezielte Einsatz von Forstprofis und die Beachtung der Arbeitssicherheit sind nun besonders wichtig. Ferner ist die Organisation der Holztransportlogistik in enger Absprache mit den Holzkäufern zu regeln.

Die Marktpartner gehen davon aus, dass die durch den Sturm geworfene Holzmenge im Rahmen der laufenden Holzernte in den nächsten Monaten aufgerüstet und vermarktet werden kann, da in allen Regi-onen frisches Holz gefragt ist. Allenfalls können Lager gebildet werden, um die Versorgung nach dem Frühling sicher zu stellen.

Empfehlungen an die Waldbesitzer

Aus Forstschutzgründen sollte das Fichtensturmholz bis zum Frühling aufgerüstet sein, da liegengelassenes Nadelholz zu einer Brutstätte für Borkenkäfer werden kann. Sturmflächen und Randbäume müssen diesbezüglich aufmerksam beobachtet werden.

Die Sägereien sollten gestaffelt und bedarfsgerecht beliefert werden. Angestammte gute Kunden sollen möglichst mit frischem Rundholz versorgt werden. Sturmholz soll nach Rücksprache mit der Käuferschaft sorgfältig aussortiert in den gewünschten Sortimenten bereitgestellt werden.

Preisempfehlung vom 16.01.2018 als Download

www.waldschweiz.ch

Veröffentlichung: 29. Januar 2018

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