Immerhin erhöhter Absatz im Inland

Die Furnier-Familie während des Aperitifs: Präsident Jörg Reimer (2. v. r.) im Gespräch mit Urs Roser (3. v. r.). Bild: PD

Furnierverband.  Präsident Jörg Reimer konnte an der diesjährigen Generalversammlung vom 19. Mai in Sugiez FR die fast vollzählig anwesenden Verbandsmitglieder begrüssen. Dabei gab der Export von Laubholzfurnier Anlass zur Sorge, besser sieht es hingegen beim Inlandabsatz aus.

Waren die wertmässigen Furnierexporte der Verbandsmitglieder im Vorjahr nur leicht rückläufig gewesen, so brachen sie im 2016 laut dem Jahresbericht um gut 28 % auf noch knapp 3,5 Millionen Franken ein. Im 2001, einem rekordverdächtigen Jahr und seinerzeit auch noch mit Einbezug der Handelstätigkeit eines Furnierwerkes, waren von den Verbandsmitgliedern immerhin für 18,5 Millionen Franken Furniere exportiert worden. Auch die schweizerische Aussenhandelsstatistik der Zollverwaltung widerspiegelt, namentlich auf die Exporte von Laubholzfurnieren bezogen, ein ähn- liches Bild: Bei den 1108 Tonnen, welche im 2016 exportiert wurden, handelt es sich um die zweittiefste je registrierte Menge. Weniger dramatisch präsentiert sich die Situation bei den Furnierimporten. Für 2016 verzeichnet die Aussenhandelsstatistik einen leichten Rückgang um rund 2 % auf 3546 Tonnen. Der Inlandabsatz der Verbandsmitglieder zeigt jedoch aufsteigende Tendenz. So wurden im 2016 für fast 12,3 Millionen Franken Furniere auf dem Heimmarkt abgesetzt (+5,3 %).

Margen unter Druck

Die Mehrheit der Mitglieder bezeichnet die Margensituation nach wie vor als angespannt. Für Schweizer Furnierhändler gestaltet sich das Exportgeschäft zunehmend schwieriger. Auf den schrumpfenden internationalen Furniermärkten verstärkt sich der Konkurrenzdruck, der starke Schweizer Franken trägt im entsprechend harten Wettbewerb das seine dazu bei. Erfolg versprechend sind höchstens noch grössere Objektgeschäfte, ansonsten dominiert im Inland das Geschäft mit Kleinmengen, gepaart mit übertriebenen Ansprüchen an die Qualität und entsprechendem Preisdruck.

«CHTR»: Es bewegt sich etwas

Wie Präsident Jörg Reimer in einer kurzen Präsentation aufzeigte, haben Schweizer Exporteure von Holz und Holzprodukten in der EU nach wie vor mit einem Handelshemmnis zu kämpfen, weil dort die seit März 2013 gültige Europäische Holzhandelsverordnung (EUTR) Importe aus der Schweiz, weil aus einem Drittstaat stammend, strengen Sorgfalts- und Kontrollpflichten mit Bezug auf die Legalität des Holzes unterstellt. Dies spüren namentlich auch in die EU exportierende Furnierhändler, in erster Linie bei Tropenholzfurnieren, wo sich der Legalitätsnachweis besonders schwierig gestaltet. Entsprechend sind die Exporte von Tropenholzfurnieren in die EU seit Einführung der EUTR bis 2016 auf bedeutungs- lose 5 Tonnen abgerutscht. Initiiert von Jörg Reimer, unterstützt von Lignum, zwei Parlamentsmitgliedern sowie mehreren Umweltverbänden, wurde dem Departement von Bundesrat Alain Berset ein Vorschlag unterbreitet, wie eine Schweizer Holzhandelsverordnung analog der EUTR («CHTR») auf das Bundesgesetz über den Verkehr mit Tieren und Pflanzen geschützter Arten (BGCITES) abgestützt werden könnte. Käme ein solcher Erlass für die Schweiz zum Tragen, so fiele das bestehende Handelshemmnis weg und Holz und Holzprodukte aus der Schweiz könnten wieder ohne weitgehende Auflagen in die EU exportiert werden. Die weitere Entwicklung in dieser Sache bleibt abzuwarten.

www.holzhandelszentrale.ch

SZ

Veröffentlichung: 08. Juni 2017 / Ausgabe 23/2017

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