Jungbrunnen im Bad

Im Liegen duschen mit Dornbracht bietet totale Entspannung auch ohne Badewanne. Bild: Dornbracht

Armaturen.  Das Badezimmer ist in modernen Wohnungen immer mehr auch eine Entspannungs- und Gesundheitszone. Gerade bei engeren Platzverhältnissen kommt es auf die bewusste Wahl und Positionierung geeigneter Armaturen an.

Je mehr Hektik und Stress herrschen, desto sehnlicher wünschen sich Menschen erholsame Momente in einem Bad oder träumen von einer Dusche unter dem Wasserfall, um alle Anspannungen einfach wegzuschwemmen.

Auch Sache des Schreiners

Durch die Zunahme der Wichtigkeit des Badezimmers in unserer heutigen Gesellschaft ist dieses Revier nicht mehr nur alleiniges Arbeitsfeld des Sanitärfachmanns. Der Wunsch nach täglicher Erholung erfordert gestalterisches Flair und einen entsprechenden Innenausbau – etwas, das immer mehr Schreinereien perfekt anzubieten vermögen. Die technische Seite mit dem Wasser muss dem Schreiner allerdings geläufig sein, damit zusammen mit dem Sanitär in allen Raumverhältnissen Träume wahr werden können. Ein wichtiger Aspekt sind die Armaturen, deren Möglichkeiten und Ausrichtung.

Immer mehr Anwendungen, die aus öffentlichen Wellnessanlagen bekannt sind, finden mittlerweile den Weg in private Badezimmer. So kommen zu den bisher schon weit verbreiteten Massagehandbrausen auch Regenduschen und Wasserfälle in Form von Schwallbrausen dazu. Wie auch schon in der Wanne das Sprudelbad die Lebensgeister aktiviert, gibt es auch Wanddüsen, die gezielt Massagefunktionen übernehmen.

Wasserdruck-Anwendungen

Die Dornbracht Schweiz AG im aargauischen Aarburg hat das Wassermassagesystem «Aquapressur» im Angebot, welches auf den Wirkprinzipien der Akupressur basiert. Das Zusammenspiel dreier horizontal wirkender Düsen für verschiedene Körperbereiche sorgt so unter der Dusche für das Lösen von Verspannungen. Gerade bei Duschsituationen in Badewannen müssen die entstehenden Spritzwasser erkannt und gut mit eingeplant werden.

Die Firma geht noch einen beträchtlichen Schritt weiter und bietet, alternativ zur Badewanne, die liegende Dusche an. Über einer beheizbaren Liegefläche mit einem Wasserablaufsystem sind sechs «WaterBars» positioniert. Diese werden mittels der «Ambiance Tuning Technique» bezüglich Strahlart, Wassertemperatur und -menge nach vorprogrammierten Choreografien gesteuert. Völlig entspannt, in liegender Stellung, erreicht der Nutzer dabei das zentrale Bedienelement «eTool» am Kopfende. Die Erscheinung der Liege hat Gestaltungspotenzial und dürfte eine besondere Herausforderung für die Badezimmerplaner sein.

Smart kontra analog

Komplexe Steuerungen, die ganze Programme umsetzen können, sind nur über eine zentrale Steuerung sinnvoll. Mit «Smart Water» und dessen «Smart Tools» hat Dornbracht eine Möglichkeit der Digitalisierung im Badezimmer geschaffen. Die Bedienelemente müssen somit nicht mehr unmittelbar bei den Wasserleitungen sein und verfügen über einfache Menüs.

Wer in einem kleinen Badezimmer eine Badewanne ohne Massagedüsen hat und darin auch gerne duschen möchte, braucht in erster Linie Armaturen, die eindeutig und sicher zu handhaben sind – auch mit Seife an den Händen und Schaum im Gesicht. Die deutsche Firma Kludi setzt bei ihren «Dual-Shower-Systemen» auf einen Einhebelmischer für Wassertemperatur und -menge auf der linken Armaturenseite. Damit wird Nutzern entgegengekommen, die den Einhebelmischer einer Thermostatlösung vorziehen – diese kommt bei den meisten anderen Armaturen vor und kann routiniert bedient werden. Auf der rechten Seite befindet sich ein Drehventil, womit gewählt wird, welchen Weg das Wasser nimmt. Anders als bei wasserdruckabhängigen Zugventilen wird die Einstellung fix gewählt und ist durch deutlich verschiedene Richtungen der Griffstellung sowie die entsprechend eingravierten Piktogramme klar ersichtlich und auch erfühlbar. Beim erneuten Öffnen des Einhebelmischventils kommt das Wasser also wieder durch die voreingestellte Handbrause, die Regenbrause oder den Badewanneneinlauf. Das funktioniert auch blind und mit glitschigen Händen. Die Firma Kludi hat sich zudem mit dem Nachtropfen bei Handbrausen beschäftigt und bietet bei ihren Produktlinien «Logo», «Freshline» und «Fizz» eine spezielle Entleerfunktion an.

Unterputz gibt viel Gestaltungsraum

Zwei kurze Griffe steuern präzise die Unterputz-Thermostatmischer «arwa-therm» der Firma Similor AG aus dem baselländischen Laufen. Auch hier sind Funktion und Bedienung schlicht und eindeutig. Angenehm und praktisch sind Sonderfunktionen wie das Überbrücken der 38°-Temperatur-Begrenzung oder die Möglichkeit, über 20 Liter Wasser pro Minute durchlaufen lassen zu können, um zum Beispiel die Badewanne zu füllen.

Montiert wird «arwa-therm» in der Wand auf einer «Simibox». Diese ist mit Vorabsperrung erhältlich. So können Wartungsarbeiten gemacht werden, ohne gleich die Wasserzufuhr des ganzen Gebäudes zu unterbrechen. Die puristische Wirkung der Formensprache sowie die Unterputzausführung geben dem Planer viel Freiheit und Gestaltungsspielraum. Angesteuert werden können maximal zwei Wege.

Auf den Kunden abgestimmt

Auch der dänische Armaturenhersteller Vola A/S setzt auf ein schlichtes, modernes Design. Die grossen, runden Drehgriffe der «Combi-34»-Thermostatmischer lassen sich durch ihre radial aus den Zylindern hervorstehenden Metallstäbe sehr gut bedienen und in der Position ablesen. Die Möglichkeit, drei Wege anzusteuern, schafft für den Endkunden eine gute Ausgangslage für eine sehr persönliche Planung seiner Wellnessoase.

Persönlich sollte die Planung der Dusch- und Badeeinrichtung auf jeden Fall sein, denn die individuellen Wünsche und Bedürfnisse des jeweiligen Kunden haben nicht nur auf die Auswahl der einzelnen Funktionen Auswirkungen, sondern auch auf die jeweils exakt auf den Nutzer ausgerichteten Positionierungen jeder einzelnen Komponente. Nur dann wird die Dusche unter dem «Wasserfall» zum entspannenden echten Erlebnis.

www.dornbracht.comwww.kludi.comwww.similor.chwww.vola.ch

ab

Veröffentlichung: 14. Juni 2018 / Ausgabe 24/2018

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