Kompetenz in allen Bereichen

In ihrer Weiterbildung zur Projektleiterin wurde Sandra Hunziker sich unter anderemder Komplexität der Planung bewusst. Bild: Hunziker AG Thalwil

PaidPost. Um einen Auftrag von A bis Z koordinieren zu können, braucht es grosses Fachwissen und viel Sozialkompetenz. Mit der Weiterbildung zur Projektleiterin oder zum Projektleiter FA erhalten die Absolventen das Rüstzeug für diese anspruchsvolle Aufgabe.

Projektleiterinnen und Projektleiter haben im Schreinerbetrieb eine zentrale Funktion. Sie betreuen die Aufträge von deren Erfassung bis hin zur Montage. Dies bedingt nicht nur ein tiefes, sondern auch ein breites Fachwissen. Ein Wissen, das sich Sandra Hunziker, vom gleichnamigen Betrieb im zürcherischen Thalwil, während ihrer Weiterbildung zur Projektleiterin Schreinerei FA angeeignet hat.

«Ich war längere Zeit als Bankschreinerin und Maschinistin im Einsatz, hatte aber nur wenig Einblick in die Planung», sagt sie. Die Weiterbildung habe ihr vor Augen geführt, wie komplex gerade dieser Arbeitsschritt sei. «Passieren in der Planung Fehler, so ziehen sich diese oft durch den ganzen Auftrag.» Als wertvoll empfand Hunziker insbesondere auch den vertieften Einblick in die Erstellung von 3D-Zeichnungen.

«Ein normaler Kunde hat meist Mühe, sich das Objekt anhand eines Werkstattplanes vorzustellen. Zeigt man ihm eine 3D-Zeichnung, so weiss er, was er erhält», erklärt sie. In der Weiterbildung habe sie gelernt, wie wichtig es sei, auf den Kunden einzugehen und ihn da abzuholen, wo er stehe.

Den ganzen Ablauf im Auge behalten

Als Projektleiterin legt Hunziker aber auch viel Wert darauf, die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden zu kennen und diese wenn immer möglich in die Planung miteinzubeziehen. Aus diesem Grund geht sie mit dem Monteur auf die Baustelle und klärt vor Ort mit ihm, was sie beachten muss, um die Montage möglichst praxisbezogen zu gestalten. Die Inputs lässt sie in ihre Planung einfliessen. «Die Weiterbildung zur Projektleiterin hat mich gelehrt, stets den ganzen Ablauf einer Arbeit im Auge zu behalten und die Zusammenhänge zu sehen», erklärt die 28-Jährige. Je besser man die einzelnen Arbeitsschritte kenne, desto leichter sei es, diese sinnvoll zu koordinieren.

Sie selber hat sich nach ihrer Ausbildung zur Schreinerin erst zur CNC-Maschinistin weitergebildet. Es folgte das Verbandsdiplom Fertigungsspezialistin VSSM, welches Voraussetzung ist für das Erlangen des eidg. Fachausweises Projektleiterin Schreinerei. Die zwei Semester zur Fertigungsspezialistin empfand die Fachfrau als Festigung vorhandener Fähigkeiten und Kenntnisse, die vier Semester zur Projektleiterin als Erweiterung des Wissensspektrums.

Unterschiedliche Bildungsanbieter

Sandra Hunziker hat die berufsbegleitende Weiterbildung zur Projektleiterin an der Höheren Fachschule Südostschweiz (IBW) absolviert, wo sie während vier Semestern jeweils einen Tag pro Woche zur Schule ging. Ihr jüngerer Bruder Manuel steckt aktuell in derselben Weiterbildung, hat sich aber für das Blockkursmodell der Höheren Fachschule Bürgenstock (HFB) entschieden. Dank einer Vielzahl an Bildungsanbietern führen viele unterschiedliche Wege zum Ziel. Dies gibt den angehenden Projektleiterinnen und Projektleitern die Möglichkeit, ihre Weiterbildung in idealster Weise auf ihre Arbeits- und Lebenssituation anzupassen. Ein Überblick über die Bildungs- institute, welche diesen Lehrgang anbieten, ist unter www.vssm.ch/wb/ba zu finden.

Die Balance finden

Vom Kundengespräch über das Erstellen der Pläne, die Kalkulation der Kosten, die Materialbestellung, bis hin zur Koordination der Produktion und der Montage: In der Weiterbildung zur Projektleiterin respektive zum Projektleiter eignen sich die Absolventen ein vertieftes Wissen im Bereich der Ablaufplanung und jedes einzelnen darin enthaltenen Arbeitsschrittes an. Für sie habe die Herausforderung weniger darin gelegen, die fachlichen Aspekte zu verstehen, als die Balance zu finden zwischen den unterschiedlichen Anspruchsgruppen, verrät Hunziker. «Ich habe viel gelernt über den Umgang mit Menschen.» Diese Erfahrung bringe sie auch im Leben weiter, sagt sie. Sie sei reifer und selbstbewusster geworden. Vergangenen Oktober hat sie eine Weiterbildung zur Fachfrau Führung KMU begonnen. Diese hat sie zwischenzeitlich unterbrochen, da sie den Präsenzunterricht gerade im Bereich der Kommunikation für unabdingbar hält.

Einen kühlen Kopf bewahren

Die Hunziker AG Thalwil wurde 1876 als Familienbetrieb gegründet und wird heute von Thomas Hunziker in fünfter Generation geführt. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Schuleinrichtungen und unterhält eine eigene Schlossereiabteilung. «Wir arbeiten bei uns nach einem föderalistischen System», erklärt Thomas Hunziker. «Wir geben den Mitarbeitenden das Vertrauen, das notwendig ist, um selbstständig zu arbeiten.» Dieses Vertrauen schenkt er auch seiner Tochter. «Ich kann meine eigenen Ideen einbringen und diese so umsetzen, wie ich es für richtig halte», sagt Sandra Hunziker. Diese Freiheiten seien ihr sehr wichtig, beinhalten aber auch eine grosse Verantwortung. Sie habe lernen müssen, damit umzugehen, sich durch Fehler nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Hierbei habe ihr die Weiterbildung sehr geholfen.

www.vssm.ch/wb

Finanzierung der Weiterbildung: Klares Zeichen der Delegierten

An der Delegiertenversammlung des VSSM haben die Delegierten vergangenen Freitag mit einem klaren Ja zur «MAEK Plus» ein wegweisendes und unmissverständliches Signal zugunsten der Weiterbildungsfinanzierung abgegeben. Mitarbeitende der VSSM-Verbandsmitglieder erhalten somit für ihre Seminarteilnahmen und Diplomlehrgänge in Kombination mit den Bundes- und Kantonssubventionen bis zu 95 % ihrer Ausbildungsauslagen zurückerstattet. Eine Verbandsmitgliedschaft lohnt sich somit doppelt: Neben sämtlichen Dienstleistungen profitieren Verbandsmitglieder auch davon, als attraktiver Arbeitgeber am Arbeitsmarkt auftreten zu können.

Veröffentlichung: 07. Juli 2021 / Ausgabe 27-28/2021

Artikel zum Thema

18. April 2024

Ein meisterlicher Botschafter

Parkettverband ISP.  Im Schloss Laufen am Rheinfall fand die 55. Generalversammlung der Interessengemeinschaft Schweizer Parkettmarkt (ISP) statt. Ein abgekühlter Markt und der Mangel an Lernenden beschäftigt die Bodenlegerbranche auch in diesem Jahr.

mehr
18. April 2024

Herausforderungen gemeinsam meistern

Furnier-Verband.  Für die Generalversammlung sind die Mitglieder des Furnier-Verbands am Donnerstag vergangener Woche nach Tavannes gereist. Wie gewohnt, war der Anlass geprägt von einem Gefühl des Kollektivs und von gegenseitiger Wertschätzung.

mehr

weitere Artikel zum Thema:

Verbandsinfo