Mal schnell die CNC parat gemacht

Über das abnehmbare Touchpad lässt sich Smartbench dank grosser und klar dargestellter Symbole leicht bedienen. Bild: Yetitool

CNC mobil.  Es ist schon fast eine kleine Revolution. Mobile und halbstationäre CNC-gesteuerte Maschinen machen den Einstieg in die digitale Holzbearbeitung immer leichter. Dadurch entstehen neue Möglichkeiten und althergebrachte Arbeitsprozesse können optimiert werden.

Inzwischen ist «shapern» ins Fachjargon der Hölzigen eingegangen. Die handgeführte CNC mit dem Namen Shaper Origin hat sich längst in die Herzen vieler Schreinerinnen und Schreiner gearbeitet. Nicht wenige von ihnen sind geradezu schockverliebt, wenn sie die Origin das erste Mal in Aktion erleben. Tatsächlich ist das Werkzeug aus der Verbindung von handgeführter Oberfräse und CNC-gesteuerter Präzision einzigartig.

Das Kernstück bildet dabei die permanente Korrektur der händischen Bewegung entlang der definierten Fräspfade am Display, wodurch selbst mit laienhafter Führung ein sauberes Fräsbild ohne weitere Hilfsmittel erzeugt werden kann. Überschreitet der Anwender die Korrekturtoleranz der Maschine, wird der Fräser sofort zurückgezogen. Anders ausgedrückt: Jede und jeder kann mithilfe des digitalen Werkzeuges Holzarbeiten in hoher Präzision ausführen. Ist damit das Ende des Schreinerhandwerks gekommen? «Im Gegenteil», sagt Tom Schelker, Fachlehrer Schreiner an der Berufsschule Lenzburg AG. «Es gibt zwei Gruppen von Anwendern. Solche, die eigentlich schon immer lieber Schreiner geworden wären und als begeisterte Freizeitaktivisten die Maschine nutzen. Und es gibt die Schreiner, die nicht minder begeistert sind und manche Arbeiten mit der Shaper einfach viel rationeller machen», so Schelker.

Dadurch würden sich vor allem neue Möglichkeiten und Chancen ergeben. Vorbehalte gegen solche Konzepte gebe es aber durchaus in der Fachwelt. Neben der Shaper Origin tragen auch andere mobile und halbstationäre CNC-Konzepte zur Begeisterung und Verbreitung des digitalen Arbeitens mit Holz bei. «Nicht wenige Schreinereien scheuen die Investition für ein stationäres Bearbeitungszentrum oder haben in der Werkstatt schlicht nicht den Platz dafür», sagt Marc Schlotzhauer, CNC-Experte bei der Sauter GmbH im bayerischen Herrsching am Ammersee. Dann kann eine halbstationäre CNC-Portalmaschine wie die «Smartbench» eine sinnvolle Lösung sein. Ein gewichtiger Vorteil klingt dabei ähnlich wie bei Shaper. Auch CNC-Unerfahrene würden schnell damit zurechtkommen, denn über das Display lasse sich die Maschine intuitiv bedienen.

christian härtel

Veröffentlichung: 13. Oktober 2022 / Ausgabe 41/2022

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