Mit Bildung gegen Fachkräftemangel


Michael Gnos, Schulleiter HF Bürgenstock (l.), und FFF-Geschäftsführer Markus Hobi bauen die Weiterbildung für Fensterfachleute aus. Bild: FFF


Michael Gnos, Schulleiter HF Bürgenstock (l.), und FFF-Geschäftsführer Markus Hobi bauen die Weiterbildung für Fensterfachleute aus. Bild: FFF
FFF/VSSM. Der Schweizerische Fachverband Fenster- und Fassadenbranche (FFF) lanciert mit dem Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten (VSSM) zwei neue Zertifikatslehrgänge, um die fensterspezifische Weiterbildung fundamental auszubauen.
Ab Herbst 2025 haben Fachkräfte der Fensterbranche die Möglichkeit, sich gezielt als «Fachmann/-frau Fenster» oder «Projektleiter/-in Fenster» weiterzubilden. Ziel ist es, dem spürbaren Fachkräftemangel in der Fensterbranche aktiv entgegenzuwirken – mit einem praxisorientierten und zeitlich gut machbaren Bildungskonzept.
«Eine der grössten Sorgen unserer Mitgliedsbetriebe ist der Fachkräftemangel», erklärt Markus Hobi, Geschäftsführer des FFF. «Mit den neuen Lehrgängen schaffen wir die Voraussetzungen, um diesem Umstand entschieden entgegenzuwirken. Mitarbeitende sollen vermehrt gefördert und so in der Branche gehalten werden.»
Der Lehrgang «Fachmann/-frau Fenster» richtet sich sowohl an Quereinsteigende, als auch an Personen mit grundlegender Erfahrung im Fensterbau – beispielsweise Absolventen der bekannten FFF-Grundkurse «Fensterbau Basiswissen 1 und 2», die in Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule durchgeführt werden. Im fensterspezifischen Modul «Organisation/Kommunikation» erwerben Teilnehmende dabei innerhalb von fünf Tagen vertiefte Kenntnisse zu Arbeitsprozessen, Lagerbewirtschaftung, Kommunikation und persönlicher Entwicklung – stets im konkreten Kontext der Fensterbranche. Abgeschlossen wird die Weiterbildung mit einer praxisorientierten Vertiefungsarbeit.
«Praxisnähe ist das zentrale Credo der neuen Lehrgänge», betont Michael Gnos, Schulleiter der HF Bürgenstock, wo die modularen Kurse grösstenteils stattfinden. «Wir setzen auf Dozierende direkt aus der Branche – das macht die Kurse besonders relevant und attraktiv für die Teilnehmenden.»
Für Fachpersonen, die sich in Richtung der Arbeitsvorbereitung (Avor) oder Projektleitung entwickeln möchten, wurde die Weiterbildung «Projektleiter/-in Fenster» konzipiert. Diese markiert quasi die Fortsetzung des Lehrgangs «Fachmann-/frau Fenster». Sie besteht aus:
Zum Projektleitungslehrgang gehören ferner zwei eintägige Fachkurse in den Bereichen der Absturzsicherung und dem Anschlagen von Fenstern. Diese finden am Campus Sursee statt. Als Qualifikationsverfahren dient eine praxisorientierte Projektarbeit.
«Die Entwicklung des Lehrgangs erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Branche», erklärt Hobi. «Über 80 Fachkräfte unterstützten durch ihre Teilnahme an einer detaillierten Umfrage die thematische Zusammenstellung und den Aufbau der neuen Lehrgänge.»
Die modulare Weiterbildungsstruktur scheint auf den ersten Blick komplex, dafür erlaubt sie einen flexiblen Einstieg je nach Vorwissen. Während Quereinsteigende mit den Basiswissen-Grundkursen starten, können erfahrene Schreiner dort ansetzen, wo es für ihre persönliche Entwicklung sinnvoll ist. Darüber hinaus wurden die Kurse eng auf die Verbandsdiplome des VSSM abgestimmt. So kann beispielsweise im Rahmen der neuen Ausbildung «Avor-Spezialist VSSM» eine Gleichwertigkeit für die fensterspezifischen Kurse erlangt werden. Bereits im November 2025 startet mit dem «Organisation/Kommunikation»-Fenster-Modul der erste Kurs auf dem Bürgenstock – erste Abschlüsse als «Fachmann/-frau Fenster» können damit bereits im Januar 2026 erworben werden. Die neuen Lehrgänge erweitern das bestehende Weiterbildungsangebot der HF Bürgenstock. Damit setzen FFF und VSSM ein starkes Zeichen für die Nachwuchsförderung.
Veröffentlichung: 08. Mai 2025 / Ausgabe 19/2025
                                                Pilotprojekt. Der VSSM hat mit der Fachstelle UND ein Projekt zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben durchgeführt. Geblieben sind gute Erfahrungen, Ratschläge sowie ein Leitfaden für alle Mitgliedsbetriebe.
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                                                PaidPost. Mit der Weiterbildung zur Diplomierten Technikerin HF haben sich für Monika Keller neue Chancen aufgetan. Ihr Wissen bringt sie als Projektleiterin bei der Pendt AG ebenso weiter wie bei ihrem Teilzeitpensum als Berufsschullehrerin.
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