Am Freitag fand im Appenzell die GV der VSSM-Fachgruppe Wagner und Skibauer statt. Die Kulisse passte in zweierlei Hinsicht. Da war einerseits die auf der Homepage des Hotels Freudenberg beschriebene «unvergleichbare Aussicht über den Tal- kessel von Appenzell mit seiner lieblichen Hügellandschaft» und andererseits das riesige Aquarium, das sich hinter den Tischen des Vorstandes erstreckte.
Von der Idylle zum Überlebenskampf
Vorstandspräsident Sepp Meier nahm das Zusammenleben verschiedener Fische auf beschränktem Lebensraum als Metapher für die aktuelle Wirtschaftslage: «Die Fische im Aquarium kennen ihren Lebensraum und sie haben eine Hierarchie», erklärte er. «Es herrscht Ruhe im Aquarium.» Durch den Preisdruck, Internetanbieter «wohl verstanden ohne Kundenberatung», den starken Franken und den hohen Lebensstandard bestehe die Gefahr, dass sich diese beruhigende Idylle in einen hektischen, nervenaufreibenden und zuletzt knallharten Überlebenskampf verwandle.
«Es ist wichtig, dass wir innerhalb der Fachgruppe zusammenrücken und uns gegenseitig unterstützen.»
Geplante Rochade im Vorstand
Es sei ein schwieriges Jahr gewesen, sagte Meier. Dies spiegelte sich auch in der Jahresrechnung 2015 und im Budget 2017 wider. Nichtsdestotrotz wurden diese beiden Traktanden von den 13 Stimmberechtigten einstimmig gutgeheissen.
Neu in den Vorstand gewählt wurde Thomas Koch. Der Inhaber der Wagnerei-Antikschreinerei Koch im zürcherischen Glattfelden wird in einem Jahr das Ressort Lehrlingswesen von Christian Ambauen übernehmen. Dieser wiederum wird dann in die Fussstapfen des bisherigen Präsidenten Sepp Meier treten. Meier hatte sich bereit erklärt, seinen geplanten Rücktritt um ein Jahr zurückzustellen, da Ambauen das Amt aus beruflichen Gründen nicht vorher übernehmen konnte. Durch die frühzeitige Erweiterung des Vorstands soll ein flies-sender Wechsel gewährleistet werden. «Ich setze mich gerne für das Lehrlingswesen ein und freue mich auf das Vorstandsamt», sagte Koch, der sich in diesem Bereich als Lehrmeister und ÜK-Leiter auch bereits bestens auskennt.
Mit einem Applaus wurde Annemarie Langenegger als Geschäftsführerin der Fachgruppe verabschiedet. Ihr Amt übernimmt Hildegard Nef vom VSSM-Zentralsitz.
Lehrmittel für eine solide Grundlage
Zurzeit werden in der Schweiz vier Wagnerlernende ausgebildet. Zwei davon absolvieren noch die klassische Wagnerlehre, die anderen beiden werden zum Schreiner mit Fachrichtung Wagner ausgebildet. Um eine solide Grundlage für die neue Ausbildung zu schaffen, arbeite man intensiv an einem neuen Lehrmittel, sagte Ambauen.
Aus dem Ressort Skibau konnte Christoph Häfliger nach dieser Saison von insgesamt zehn Podestplätzen im alpinen Skiweltcup berichten. Es sei aber eine stetige Herausforderung, gegen die internationale Konkurrenz bestehen zu können.
Offen bleiben für Neues
Bei der Zusammenarbeit mit dem Freilichtmuseum Ballenberg zeichnen sich laut Christoph Häfliger kleine Fortschritte ab. Diskutiert wurde die Möglichkeit, in einem bestehenden Gebäude eine Wagnerwerkstatt einzurichten, in welcher während der Sommermonate gearbeitet wird. Nun gelte es, das Projekt im Auge zu behalten.
Denn wie der Ballenberg will auch die Fachgruppe offen bleiben für Neues, ohne dabei das alte Handwerk zu vergessen.
www.wagner-skibauer.chmh