Neubau setzt ein Zeichen


Bild: VSSM


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75 Jahre Bürgenstock. Die rasante Entwicklung im Schreinergewerbe hat sich auf die Weiterbildung ausgewirkt. Die HF Bürgenstock platzte schon bald aus allen Nähten. Insbesondere immer umfangreichere Weiterbildungskurse erforderten mehr Platz.
Bereits 2001 bis 2004 wurde rund eine Million Franken in umfangreiche innere Umbauten gesteckt. Die EDV-Räume, das Sekretariat und der Maschinensaal wurden verbessert, ein CNC-Bearbeitungszentrum angeschafft.
Mit den Lehrgängen Schreinermeister und Technikerin HF wurden kontinuierlich umfangreiche Weiterbildungen für das obere Kader aufgebaut und in der Branche verankert. Nebst den Diplomausbildungen waren Ausbildungen im Bereich C-Technik, Planung, Führung und Verkauf sowie Unternehmerseminare gefragt. Dieses grosse Angebot benötigte für einen reibungslosen Ablauf wieder entsprechende Räume, Maschinen und mehr Personal. Ein weiterer Ausbau drängte sich auf. Er sollte die Zukunft der Höheren Fachschule Bürgenstock sichern.
Die Verbandsleitung prüfte verschiedene Alternativen. Sogar der Standort Bürgenstock wurde hinterfragt. Von einem Neubau irgendwo im Mittelland bis zur Überlegung, zusammen mit dem renovationsbedürftigen Zentralsitz des Verbands Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten (VSSM) einen Bau zu realisieren, wurde viel diskutiert, abgeklärt und Kosten geschätzt. Sogar eine Idee für den Bau eines eigenen Hotels unterhalb des Ausbildungszentrums wurde geprüft, aber bald wieder beiseitegelegt. Ein Neubau im Mittelland, zusammen mit dem nötigen Landerwerb, wäre mit sehr viel höheren Kosten verbunden gewesen als ein Anbau an das bestehende Gebäude. Dazu kam, dass die einzigartige Lage auf dem Bürgenstock eine grosse Ausstrahlung hat. Die ruhige Lage abseits vom urbanen Trubel, aber doch gut erschlossen, führe zu einem inspirierenden Studienaufenthalt, war man überzeugt. So entschied sich der Zentralvorstand für den Verbleib auf dem Bürgenstock, für einen südlichen Anbau und die Modernisierung des bestehenden Gebäudes. Um die geplante Ausnutzung realisieren zu können, kaufte man 2500 Quadratmeter Land dazu. Die Gesamtkosten des Baus beliefen sich inklusive Land auf rund 5,5 Millionen Franken.
Als Kontrast zum bestehenden Gebäude wurde eine Kubusform gewählt. Bei der Planung zeigte sich die exponierte, mit Sonne verwöhnte Höhenlage (883 m ü. M.) als Pluspunkt: Sie ermöglichte für die Wände die Vollholzkonstruktion «System Gisler». Dabei funktioniert die einstoffliche Wandkonstruktion als Klimaanlage: Die Masse der Holzelemente schützt tagsüber vor Hitze, indem sie diese aufnimmt. In der Nacht kühlen die Holzwände wieder aus. In der kalten Jahreszeit sorgt eine Schnitzelheizung für Wärme.
Eine grosse Herausforderung war wegen der Feuerschutzauflagen die Schnittstelle zwischen Alt- und Neubau. 2012 konnte der Anbau feierlich eingeweiht werden.
Mit dem Projekt hat der VSSM ein Zeichen gesetzt, indem er gezeigt hat, dass ihm die berufliche Weiterbildung der Schreinerinnen und Schreiner viel wert ist.
Veröffentlichung: 12. Dezember 2019 / Ausgabe 50/2019
Pilotprojekt. Der VSSM hat mit der Fachstelle UND ein Projekt zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben durchgeführt. Geblieben sind gute Erfahrungen, Ratschläge sowie ein Leitfaden für alle Mitgliedsbetriebe.
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PaidPost. Mit der Weiterbildung zur Diplomierten Technikerin HF haben sich für Monika Keller neue Chancen aufgetan. Ihr Wissen bringt sie als Projektleiterin bei der Pendt AG ebenso weiter wie bei ihrem Teilzeitpensum als Berufsschullehrerin.
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