Neue Impulse aus Köln


Bild: Noah Gautschi
Bild: Noah Gautschi
Fachmesse. Vom 20. bis 23. Mai war die Interzum in Köln erneut Treffpunkt der internationalen Möbelzuliefer- und Interior-Design-Branche. Mehr als 1600 Aussteller aus über 55 Ländern präsentierten auf der Weltleitmesse ihre Neuheiten und zukunftsweisende Lösungen.
Die Interzum präsentierte sich mit rund 60 000 Fachbesucherinnen und Fachbesuchern als lebendige, gut besuchte Branchenplattform der Möbel- und Innenausbaubranche. Die alle zwei Jahre stattfindende Leitmesse für Möbelfertigung und Innenausstattung in Köln überzeugte auch in diesem Jahr mit einem starken Auftritt: Voll belegte Messehallen, ein reger fachlicher Austausch und eine durchwegs positive Grundstimmung prägten das Bild.
Für viele Schreiner, Innenausbauer und Zulieferer aus der Schweiz war der Besuch der Messe ein Pflichttermin. Denn nirgends sonst lassen sich aktuelle Entwicklungen so kompakt und praxisnah erleben. Starkes Interesse galt innovativen Beschlaglösungen, neuen Oberflächenmaterialien, nachhaltigen Werkstoffen sowie Lichtsystemen, die zunehmend integrativer Bestandteil moderner Innenausbaukonzepte werden. Die Messe bot damit nicht nur Inspiration, sondern auch konkreten Mehrwert für den Werkstattalltag und die Projektarbeit im Betrieb.
Deutlich spürbar war in diesem Jahr ein Wandel im internationalen Ausstellerfeld. Asiatische Anbieter präsentierten sich nochmals selbstbewusster und professioneller als in den Jahren zuvor. In Standdesign, KFür ihre Peka präsentierte drei neue Versionen für die «Pinello Inside»-Produktfamilie. Die Innenauszüge werden nun direkt auf die Bodenplatte des Korpus befestigt und sind in den drei Ausführungen «Pinello Inside» «Sink», «Tower» und «Cargo» erhältlich. Die neuen Modelle sollen nach den Sommerferien lieferbar sein. Zudem gab es auf dem Peka-Stand auch einen Prototyp des neuen «Magic Corners», welcher im nächsten Jahr vorgestellt werden soll.technischen Furniere kombiniert die Firma Fritz Kohl Concepts, als Tochterunternehmen des Furnierwerks Fritz Kohl, Holz mit Metallen oder Kunststoffen. Die eindrucksvollen Oberflächen finden Verwendung im Innenraum von Autos, Yachten oder Flugzeugen. Zu sehen waren unter anderem Nussbaumfurniere mit Inlays aus Aluminium oder Messing sowie Furniere in Ahorn mit unzähligen, kleinen Einsätzen aus einem lichtleitenden Kunststoff. Entsprechend hinterleuchtet kann Letzteres sowohl als gestalterisches Element genutzt werden, als auch im funktionalen Sinne – wie etwa bei einem, im Dunkeln leuchtenden, Notausgangshinweis.ommunikation und Produktinszenierung wurde sichtbar investiert. Auch qualitativ rücken viele Hersteller aus dem asiatischen Raum näher an das europäische Niveau heran. Für europäische Anbieter und die Branche bedeutet dies eine neue Dynamik im Wettbewerb, aber auch Potenzial für neue Partnerschaften und Kooperationen.
Auch aus Schweizer Sicht fiel das Messefazit erfreulich aus. Heimische Aussteller berichteten von gut frequentierten Ständen, qualifizierten Fachkontakten und einem wertvollen Austausch. Für viele war die Interzum eine Möglichkeit, um sich zu zeigen und international sich sichtbar zu positionieren. Die Interzum hat damit einmal mehr gezeigt, wie wichtig sie als Schaufenster der Branche und Impulsgeberin für kommende Entwicklungen ist. Die nächste Interzum findet vom 11. bis 14. Mai 2027 wieder in Köln statt. Nachfolgend eine Auswahl spannender Entdeckungen von der diesjährigen Messe.
Für ihre technischen Furniere kombiniert die Firma Fritz Kohl Concepts, als Tochterunternehmen des Furnierwerks Fritz Kohl, Holz mit Metallen oder Kunststoffen. Die eindrucksvollen Oberflächen finden Verwendung im Innenraum von Autos, Yachten oder Flugzeugen. Zu sehen waren unter anderem Nussbaumfurniere mit Inlays aus Aluminium oder Messing sowie Furniere in Ahorn mit unzähligen, kleinen Einsätzen aus einem lichtleitenden Kunststoff. Entsprechend hinterleuchtet kann Letzteres sowohl als gestalterisches Element genutzt werden, als auch im funktionalen Sinne – wie etwa bei einem, im Dunkeln leuchtenden, Notausgangshinweis.
Kesseböhmer zeigte mit dem «TopSwing»-Klapptisch-Beschlag eine spannende Lösung für beengte Platzverhältnisse. Mit dem Beschlag, der wahlweise in Schwarz oder Weiss erhältlich ist, können beispielsweise Wickeltische, Homeoffice-Lösungen oder ergänzende Gastrobereiche umgesetzt werden. Die Tischplatte kann bis zu 30 kg belastet werden.
Mit dem neuen Wunschdekor-Service bietet Ostermann seit Kurzem die Möglichkeit, ABS-Kanten mit einem frei gewählten Wunschdekor zu bestellen. Die ABS-Kanten werden ab einer Rolle von 225 Laufmetern in den Stärken 0,4, 1 und 2 Millimeter geliefert. Es können beispielsweise realistische Fotos, Logos oder die definierten Farben eines Unternehmens abgebildet werden.
Wie der Name vermuten lässt, verzichtete Forbo bei ihrem unpigmentierten Linoleum gänzlich auf den Zusatz von Farbpigmenten. Der sanfte, gelb-beige Farbton ist einzig das Ergebnis der natürlichen Materialien, aus denen der Werkstoff hergestellt wird. Wie bei Holz oder Leder soll die Oberfläche mit der Zeit eine eigene und einzigartige Patina entwickeln. Das unpigmentierte Linoleum ist auf Nachfrage erhältlich.
Mit dem Dreh-Schwenk-Beschlag «FurnSpin» sorgte Hettich an der Interzum vor zwei Jahren für Aufsehen. In diesem Jahr wurde nun mit dem «RoomSpin» eine Weiterentwicklung des Beschlags präsentiert. So lassen sich nun auch ganze Möbel oder Workspaces mit der «translatorischen Rotation» in Bewegung versetzen. Die System-Basis des Beschlags lässt sich individuell mit Möbel oder Wänden bestücken. Der «RoomSpin» soll ab dem kommenden Herbst lieferbar sein.
Peka präsentierte drei neue Versionen für die «Pinello Inside»-Produktfamilie. Die Innenauszüge werden nun direkt auf die Bodenplatte des Korpus befestigt und sind in den drei Ausführungen «Pinello Inside» «Sink», «Tower» und «Cargo» erhältlich. Die neuen Modelle sollen nach den Sommerferien lieferbar sein. Zudem gab es auf dem Peka-Stand auch einen Prototyp des neuen «Magic Corners», welcher im nächsten Jahr vorgestellt werden soll.
Die Hawa Sliding Solutions zeigte eine aufgesetzte Version des «Folding Concepta III». Das neue Anwendungsfeld bietet die Möglichkeit, den Beschlag mit anderen Elementen, wie Schubladen oder Vitrinen, zu verbinden. Mit zwei Türpaaren können Schrankfronten von bis zu 3000 Millimeter Breite umgesetzt werden.
SM Designs zeigte einen Möbelgriffentwurf aus Wiesengras. Der Griff besteht aus bis zu 60 Prozent Gras, das mit rezykliertem Kunststoff verbunden wird. Somit bekommt jeder Griff eine einzigartige Oberfläche und Haptik.
Bei der Mini-Vitrinenleuchte «Tiny Tube Bridge» von Hera beträgt der Durchmesser der Rundprofile, in welchen das LED-Leuchtmittel Platz findet, gerade mal 8 Millimeter. Die Leuchte ist dimm- sowie drehbar und kann stufenlos in der Höhe eingestellt werden. Ebenfalls sehr filigran ist das «Run-Tape FN-4» von Hera. Für das LED-Band muss lediglich eine 4 Millimeter breite und 8 Millimeter tiefe Nut gefräst werden.
Die zweite Version des Festfrontverbinders aus Edelstahl von Rwdm kann neu mittels M-Schraube verstellt werden. Neben der einfachen Montage und Demontage des Frontdoppels ermöglicht der Beschlag eine Frontsicherung durch einrastende Verschlussbügel und sorgt für zusätzliche Winkelstabilität.
Das Einbausystem «Micro Garden» von Hailo ermöglicht die Anzucht von Keimlingen in der Küchenschublade. Die gesunden und aromatischen Keimlinge, auch Microgreens genannt, können dank einem speziellen Lichtmodul mit automatischem Tag-Nacht-Rhythmus sowie einer Belüftung nach fünf bis zehn Tagen geerntet werden. Pflanzenerde ist dabei nicht vonnöten. Das Einbausystem wird über ein 12-V-Netzteil betrieben und passt in Schubladen mit 600 Millimeter Breite.
Swisskrono präsentierte mit «Sensesation» eine Neuheit der Synchro-Wood-Technologie. Die Weiterentwicklung der Synchroporentechnologie vereinfacht die Produktion und bietet ein Standardsortiment basierend auf den drei Holzarten Eiche, Erle und Ulme, die jeweils in drei Farbnuancen verfügbar sind.
Eine besonders schnelle und einfache Montage verspricht Blum bei ihrem neuen Boxsystem «Plicobox». Ein 5 Millimeter dicker, faltbarer Boden bildet gleichzeitig auch die Rückwand und kann werkzeuglos mit den Zargen verbunden werden. Das Faltbodenkonzept soll zudem auch die Verpackung platzsparender machen. Das Boxsystem ist in den Farben Mattweiss, Beige und Mattschwarz erhältlich.
Noah Gautschi und Sven Bürki
Veröffentlichung: 29. Mai 2025 / Ausgabe 22/2025
Fachmesse. Als wichtiger Impulsgeber öffnete vergangene Woche die Ligna ihre Türen und brachte aktuelle Themen wie Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit ins Zentrum. Neben Präsentationen der Aussteller bot die Jubiläumsmesse auch Sonderschauen und Foren.
mehrArchitect@work. Zürich gehört neben Lausanne zu den beiden Standorten in der Schweiz, an denen die architect@work regelmässig gastiert. Am 7. und 8. Mai war es an der Messe Zürich wieder so weit. Die SZ-Redaktion hat hinter die dunklen Vorhänge der 185 Aussteller geschaut.
mehrPaidPost. Die «Windays» der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau präsentieren bereits zum zehnten Mal die neuesten Entwicklungen und Trends in Sachen Fenster und Fassaden.
mehr