Nicht nur fordern, auch handeln


Sorgenvoll blickten die GV-Teilnehmer auf den Einkaufstourismus, der das Geschäft vermiest. Bild: VSSM-Sektion Aargau


Sorgenvoll blickten die GV-Teilnehmer auf den Einkaufstourismus, der das Geschäft vermiest. Bild: VSSM-Sektion Aargau
Vssm aargau. In Suhr hat die Aargauer Sektion des VSSM unter dem Beisein von Gästen aus Politik und Wirtschaft die 127. Generalversammlung abgehalten. Der Präsident kritisierte die Schweizer Einkaufstouristen und rief die Mitglieder dazu auf, mit einem guten Beispiel voranzugehen.
Im Jahr 2014 hat sich der Vorstand der VSSM-Sektion Aargau unter anderem mit der Neuorganisation der Kommissionen sowie einem neuen Spesen- und Entschädigungsreglement befasst. Die vor Kurzem durchgeführte Generalversammlung hat dieses nun genehmigt. Der Jahresbericht der Sektion beleuchtete zudem die wertvolle Arbeit der Angestellten, der Kommissionen und des Vorstandes. Sektionspräsident David Kläusler bedankte sich bei allen für ihr Engagement. Die hohe Effizienz und der sorgsame Umgang mit den finanziellen Ressourcen wird zudem im positiven Rechnungsabschluss 2014 widerspiegelt.
Dem zweiten Teil der Generalversammlung wohnten nebst dem Aargauer Landammann Urs Hofmann auch mehrere Parlamenta- rier, Gäste der Partnerfirmen und -verbände sowie die Partnerinnen der Schreinermeister bei. Kernthema des Berichts von Präsident Kläusler waren der stets steigende Einkaufstourismus und die sich dadurch abzeichnenden Probleme. Tiefe Hypothekarzinsen, eine tiefe Arbeitslosenquote und die – trotz Frankenstärke – gute Wirtschaftslage seien Faktoren, von denen alle profitierten. Durch Erfolg und Reichtum, so Kläusler, werde aber auch Gier und Neid geweckt. Wegen der billigeren Einkäufe im grenznahen Ausland entfallen rund 5,5 Milliarden Franken an Wertschöpfung in der Schweiz. Die Folgen sind Steuer- und Arbeitsplatzverluste. Gleichzeitig erwarten gerade auch die Einkaufstouristen niedrige Steuern, eine optimale Gesundheitsversorgung, gut bezahlte Arbeitsplätze mit grosszügigen Sozialleistungen und ein zeitgemässes Lehrstellenangebot. «All diese Erwartungen ziehen entsprechende Produktepreise nach sich.»
Kläusler verurteilte aber auch die Preisaufschläge auf ausländische Produkte, die in der Schweiz verkauft werden. Sorgen bereiten ihm zudem die Signale, die durch die öffentliche Hand und Institutionen bei Auftragsvergaben und Einkäufen im Ausland ausgesandt werden. Bei aller Kritik an solchen Verhaltensweisen gilt es, auch selbstkritisch zu sein, denn was wir von andern forderten, sollten wir auch vorleben.
Rolf Märki überbrachte die Grüsse des VSSM-Zentralvorstands und gab einen kurzen Überblick über die erbrachten Dienstleistungen des Verbands und die bevorstehenden Anlässe, zu denen das 2. Schreinerforum am 10. September in Baden zählt.
Landammann Urs Hofmann unterstrich in seiner Grussbotschaft die Wertschätzung gegenüber dem Gewerbe. Mit den Produkten und Leistungen, den Betrieben und Mitarbeitenden würden täglich nachhaltige Werte für Kunden und Partner geschaffen. Werte und Qualität bezeichnete er als unsere Trümpfe gegenüber dem Ausland.
Darüber hinaus informierte Patrik Ettlin, Bereichsleiter Marketing und Kommunikation des VSSM, die Versammlung über die Nachwuchsoffensive, welche der Zentralverband vor einigen Monaten gestartet hat.
Der gesellschaftliche Teil der GV wurde in bewährter Art durch den Kreis Aarau-Kulm in der Bärenmatte ausgerichtet.
www.vssm-aargau.chVeröffentlichung: 28. Mai 2015 / Ausgabe 22/2015
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