Nur mit Mehraufwand

Die Exponenten der Montagebetriebe berieten sich zum Thema «Teilzeitarbeit». Bild: PD

Fachgruppe Montage.  Der Vorstand und einige Mitglieder der Fachgruppe Montage versammelten sich Anfang Monat bei Opo Oeschger in Kloten. An diesem Treffen erörterten die Branchenvertreter, ob Teilzeitarbeit in Montagebetrieben überhaupt möglich sei.

Ein Votum an der Generalversammlung der Fachgruppe Montage im September, an der darüber diskutiert wurde, ob Teilzeitarbeit in Montagebetrieben möglich sei, gab den Antoss zu einem ausserordentlichen Treffen der Fachgruppe Anfang Dezember bei Opo Oeschger in Kloten ZH. Dabei ging es hauptsächlich darum, ob Pensenreduktionen auf eine 80- oder 90-Prozent-Stelle überhaupt infrage kämen.

Büro versus Baustelle

Ein Vertreter der Firma RWD Schlatter äusserte sich, dass im Büro Teilzeitanstellungen durchaus möglich seien. Für die Montagearbeiten habe man bisher den Versuch nicht gewagt, Mitarbeitende im Teilzeitpensum anzustellen. Die grosse Herausforderung liege in der Disponierung der in Teilzeit tätigen Mitarbeiter. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass Teilzeitarbeit in reinen Montagebetrieben mit höherem Aufwand in der Planung verbunden sei.

Dass es aber auch anders gehe, berichtete ein anderer Teilnehmer: Ein Schreinerbetrieb habe nach der Einführung von Teilzeitarbeit sogar mehr produzieren können als zuvor. Woher diese gesteigerte Produktion trotz Reduktion der Pensen komme, blieb allerdings offen.

Flexibilität an anderer Stelle

Gemäss Jack Breitenmoser, Präsident der Fachgruppe Montage, bieten Montagebetriebe ihren Mitarbeitenden gegenüber gewisse Flexibilitäten, die nicht bei allen anderen Betrieben möglich seien. So hätten die meisten Montagebetriebe lediglich über Weihnachten und Neujahr fixe Betriebsferien, aber nicht auch noch im Sommer. Die Mitarbeitenden profitierten somit von freier Wahl ihrer übrigen Ferienzeit. Im Betrieb von Jack Breitenmoser, der Peter Baumgartner Schreinermontagen AG, haben die Mitarbeitenden ausserdem die Möglichkeit, längere Auszeiten zu nehmen. Damit werden die Überstunden abgebaut und, wenn diese für eine Fernreise nicht reichen, gibt es die Möglichkeit, unbezahlten Urlaub zu beziehen. Diese Freiheiten haben die Mitarbeitenden jedoch hauptsächlich im ersten Quartal des Jahres.

Mangel an Fachkräften ist ein Problem

Ein grosses Problem bleibt der Fachkräftemangel im Montagebereich, wie Jack Breitenmoser erklärte. Ob mehr Teilzeitstellen diesem Mangel entgegenwirken können, sei allerdings unklar. Die Betriebe spüren zudem die Forderungen nach höheren Löhnen. Hier sah die Versammlung eine Lösung darin, mehr Lernende auszubilden. Womit das Thema «flexible Arbeitszeitmodelle» vorerst abgehandelt war.

www.fachgruppe-montage.ch

Michèle Ofri

Veröffentlichung: 16. Dezember 2021 / Ausgabe 51-52/2021

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