Praxis zündet mehr als Theorie

Schülerinnen und Schüler lernten an zwei Nachmittagen einiges über den Werkstoff Holz und seine Bearbeitung. Bild: Chantal Kunz

VSSM Zürich.  In den Ausbildungszentren Oberohringen und Opfikon konnten Schülerinnen und Schüler einen Nachmittag lang in die Schreinerwelt eintauchen. Dabei waren sie sogleich auch praktisch gefordert, indem sie unter Anleitung selbst ein Werkstück herstellten.

Messen, hobeln, schleifen, bohren – dies und vieles mehr machten die Teilnehmenden am Informationsnachmittag für Schülerinnen und Schüler im Ausbildungszentrum für Schreiner in Oberohringen bei Winterthur. Das Team rund um Kursleiter Pascal Messmer bot ihnen so die Gelegenheit, sich ein Bild vom Schreinerberuf zu machen. «Handwerkliches Geschick, räumliches Vorstellungsvermögen und Genauigkeit sind wichtige Voraussetzungen für zukünftige Schreinerinnen und Schreiner», erklärt Messmer. Doch wenn das Interesse für das Handwerk mit Holz vorhanden ist, sei das Allerwichtigste schon gegeben. 

Das Handwerk kennenlernen 

Pascal Messmer führte die Schülerinnen und Schüler in die Grundlagen des Schrei­nerberufes ein. «Safety firtst» galt es im ­ganzen Umgang mit den Maschinen: also Schutzbrille und Gehörschutz auf, Finger in Sicherheit. Unter Anleitung erarbeiteten die jungen Leute einen Stiftehalter. 

Begonnen mit einem Stück Holz, das durch Zuschneiden, Hobeln, Bohren, Schleifen und so weiter bearbeitet und zu einem Werkstück verarbeitet wurde. «Ich freue mich, den Jugendlichen zu ermöglichen, mit Holz zu arbeiten. Das hilft ihnen auf jeden Fall viel mehr, als wenn wir ihnen nur theoretisch von unserer täglichen Arbeit erzählen», sagt Messmer. 

Selbst Hand angelegt 

Doch nicht nur in Ohringen durften dieser Tage Schülerinnen und Schüler Schreinerei-Luft schnuppern, sondern auch im zweiten Ausbildungszentrum des Schreinermeisterverbandes Kanton Zürich in Opfikon. Dort hat Kursleiter Peter Reimann die jugendlichen Gäste begrüsst. Nebst einer Portion Theorie stand auch hier handwerkliches Machen im Zentrum. So stellten sie eigenhändig ein Zopfbrett her. 

Damit aus dem Holzstück auch ein schön geschwungenes Brett wird, zeichneten die Schülerinnen und Schüler mittels Schablone die Umrisse auf und schnitten diese grob an der Bandsäge aus. Anschliessend erlebten die Jugendlichen, wie die grobe Form des Zopfbrettes an der Kehlmaschine verfeinert und auch die Kanten schön abgerundet wurden. 

Nageln für einen Zopf 

Nach der handwerklichen Arbeit mit dem Holz zeigte sich an der CNC-Maschine auch der digitale Bereich des Schreinerberufes nebst dem Handwerk. Nach dem Stopp an der Bandschleifmaschine ging es weiter in den Bankraum, um von Hand die Kanten zu schleifen, und in den Spritzraum, um das Zopfbrett zu ölen. So erlebten die Schülerinnen und Schüler an einem Nachmittag, wie es sich anfühlt, in einer Schreinerei zu stehen und Holz zu bearbeiten. Kursleiter Mike Bircher, Präsident Marco Hischier und der Lernende Levi Dähler halfen den Teilnehmenden bei der Arbeit an den Maschinen. Die ganze Organisation lief über Silvia Stierli vom Ausbildungszentrum Opfikon. Bei ihr war auch der Posten «Nageln» angesiedelt. Dort trafen sich alle Teilnehmenden, um sich im Nageln zu messen. Der Sieger gewann einen frischen Zopf für sein selbst hergestelltes Zopfbrett.

Chantal Kunz, VSSM Sektion Zürich

→    www.schreiner-zh.ch 

 

Veröffentlichung: 04. Mai 2023 / Ausgabe 18/2023

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