Schreiner zeigen ihre Gesichter


Die kreativen Plakate mit Bildern von Schreinern sind in der Region Schaffhausen zu sehen. Bild: Eclipse Studios


Die kreativen Plakate mit Bildern von Schreinern sind in der Region Schaffhausen zu sehen. Bild: Eclipse Studios
Sektion Schaffhausen. Die Schreiner aus dem Kanton Schaffhausen geraten aus dem Ausland immer stärker unter Druck. Mit einer sympathischen Werbekampagne verleihen sie dem Schreinergewerbe ein Gesicht und machen auf die Vorzüge der lokalen Produktion aufmerksam.
«Unsere Nägel haben die besten Köpfe!»: So lautet eine von verschiedenen Aussagen der neuen Image-Kampagne der Schreiner aus Schaffhausen. Aufgrund der unmittelbaren Nähe zur Grenze sind sich die Schaffhauser Schreiner die Konkurrenz aus dem nördlichen Nachbarland gewohnt. «In den letzten Jahren hat sich die Situation aber stetig verschärft», sagt Roger Häller. Er ist Delegierter der VSSM-Sektion Schaffhausen und leitet die Kampagne. Diese ist unter dem Dach der Regionalen Paritätischen Berufskommission (RPK) des Kantons Schaffhausen entstanden.
Der Grund dafür sind die wachsenden Aktivitäten ausländischer Schreinerbetriebe im Kanton Schaffhausen. Im Rahmen des Entsendegesetzes kontrolliert die RPK die Einhaltung des GAV. Dieser gilt auch für Unternehmen aus dem Ausland, die hier arbeiten. In diesem Zusammenhang führt die RPK mehr Kontrollen durch und stellt immer wieder Verstösse gegen den GAV fest. Die Folge sind mehr Einnahmen durch Bussgelder, die in die Kasse der RPK fliessen.
Deshalb überlegte man sich in der RPK, wie dieses Geld sinnvoll eingesetzt werden kann. «Klar war, dass eine Kampagne nicht nur den VSSM-Betrieben, sondern auch Nichtmitgliedern und allen Arbeitnehmenden nützen müsse», erzählt Roger Häller. Mit diesen Anforderungen wurde ein Projektwettbewerb ausgeschrieben.
Die Kampagne der Eclipse Studios GmbH aus Schaffhausen hat das Rennen gemacht. Kernelement ist ein Porträtbild, das sich aus drei verschiedenen Porträts von Schreinern zusammensetzt – vom Lernenden bis zum Geschäftsführer. So erhalten die Schaffhauser Schreiner ein Gesicht und machen quasi für sich gegenseitig Werbung, egal ob es sich um ein VSSM-Mitglied handelt oder nicht. In Verbindung mit den Schlagwörtern «Modern», «Nachhaltig» und «Hier» wird auf die Vorzüge von lokal hergestellten Schreinerprodukten hingewiesen.
Laut Roger Häller sind solche Kampagnen dringend nötig. Insbesondere im Küchen- und Ladenbau sowie im Hotelinnenausbau sei die Lage schwierig. «Rechnet man alle durch ausländische Betriebe geleisteten Arbeitsstunden zusammen, ergibt das etwa 40 Vollzeitstellen.» Für einen kleinen Kanton wie Schaffhausen eine nicht unwesentliche Zahl. Vereinzelte ausländische Betriebe haben offenbar sogar schon in Schaffhausen eine «Briefkasten-Schreinerei» gegründet.
Aus diesen Gründen soll die Kampagne über mehrere Jahre laufen. Den Start machten Plakate in der Region sowie verschiedene Anzeigen in Printmedien und auf Social Media. Später soll es auch Werbespots im Regionalfernsehen, einen speziellen Schaffhauser Hocker und Events geben.
www.schaffhauser-schreiner.chwww.zpk-schreinergewerbe.chwww.eclipsestudios.chVeröffentlichung: 21. Mai 2020 / Ausgabe 21/2020
                                                Pilotprojekt. Der VSSM hat mit der Fachstelle UND ein Projekt zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben durchgeführt. Geblieben sind gute Erfahrungen, Ratschläge sowie ein Leitfaden für alle Mitgliedsbetriebe.
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                                                PaidPost. Mit der Weiterbildung zur Diplomierten Technikerin HF haben sich für Monika Keller neue Chancen aufgetan. Ihr Wissen bringt sie als Projektleiterin bei der Pendt AG ebenso weiter wie bei ihrem Teilzeitpensum als Berufsschullehrerin.
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